FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax kommt am Donnerstag erneut nicht in die Gänge. Anleger müssen eine große Menge an Quartalsbilanzen, Notenbank-Entscheidungen, Inflationszahlen und das Treffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping verarbeiten. Freundlich gestartet, ließ der Schwung im deutschen Leitindex rasch nach. Am Nachmittag sank er um 0,32 Prozent auf 24.047 Punkte. Die runde Marke von 24.000 Zählern rückt damit wieder näher.
Der MDax für die mittelgroßen Börsenkonzerne sank um 0,29 Prozent auf 29.853 Punkte. Der Leitindex der Euroregion, der EuroStoxx 50, gab um 0,6 Prozent nach.
Die Teuerung in Deutschland verlor wieder etwas an Tempo. Die Verbraucherpreise lagen im Oktober um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats - nach 2,4 Prozent Inflation im September. Volkswirte hatten für Oktober allerdings 2,2 Prozent auf dem Zettel. Bis zum Jahresende sei ein Rückgang der Inflationsrate unter 2 Prozent weiterhin nicht absehbar, kommentierte der Chefökonom vom Vermögensverwalter HQ Trust, Michael Heise. Verbraucherpreise aus einzelnen Bundesländern hatte es bereits am Vormittag gegeben, sie hatten den hiesigen Aktienmarkt eher etwas belastet.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt derweil die Leitzinsen erneut stabil. Dies hatten Marktteilnehmer so erwartet. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins bleibt bei 2,0 Prozent. Einer Leitzinssenkung im Dezember werde marktseitig nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit beigemessen, hieß es von der Helaba, deren Volkswirte ebenfalls davon ausgehen, dass an der derzeitigen Geldpolitik vorerst festgehalten wird.
Am Vorabend hatte die US-Notenbank (Fed) die Zinsen wie erwartet gesenkt. Doch Fed-Chef Jerome Powell ließ durchblicken, dass eine von Marktteilnehmern erwartete weitere Senkung im Dezember offenbar längst nicht sicher ist.
Kaum Impulse verlieh dem Aktienmarkt das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Chinas Präsident Xi Jinping. Trump verkündete zwar Teileinigungen im Zoll- und Handelsstreit. Der große Durchbruch blieb aber wohl aus. Ferner zeigten die Quartalszahlen und Ausblicke der US-Techkonzerne Microsoft, Alphabet und Meta Licht und Schatten. Mit Amazon und Apple runden am Abend nach US-Börsenschluss dann erneut Quartalsbilanzen von "Big Tech" den Tag ab.
In Deutschland ging am Donnerstag die Berichtssaison überwiegend mit Unternehmen aus der zweiten und dritten Börsenreihe weiter, mit Volkswagen und Airbus standen aber auch Dax-Konzerne im Fokus.
Airbus überzeugte, der Gewinn im dritten Quartal sprang nach oben. Die Anteile bewegten sich erneut in Rekordhöhen, zuletzt gewannen sie fast 3 Prozent. Der Flugzeugbauer habe in allen Bereichen Stärke gezeigt, lobte die UBS.
Eher nervös waren die Anleger von Volkswagen. Zuletzt verloren die Vorzüge 1,9 Prozent. Vor allem wegen der Probleme bei der Sportwagentochter Porsche rutschte der Autobauer tief in die roten Zahlen. Die operative Marge bereinigt um Sonderlasten und Zölle fiel jedoch höher aus als erwartet.
Den Quartalsbericht der Lufthansa nannte die Deutsche Bank "solide genug". Die Aktien der Airline legten im MDax um gut 5 Prozent zu. Ein Händler lobte insbesondere den freien Barmittelfluss.
Der Chipindustrie-Ausrüster Aixtron hofft mit Blick auf das kommende Jahr auf etwas Rückenwind seitens der Solar- und LED-Industrie. Es gebe erste Anzeichen für Reinvestitionen durch die Hersteller. Aixtron sprangen um 10 Prozent hoch.
Die Adidas -Aktien versuchten nach dem Kurseinbruch von mehr als 10 Prozent am Vortag eine Stabilisierung, die ihnen mit plus 0,3 Prozent kaum gelang. Die Titel des Konkurrenten Puma verloren nach Zahlenvorlage über 5 Prozent. Um eine Trendwende zu erreichen, habe Puma noch einiges zu tun, merkte Analystin Wendy Liu von JPMorgan an.
Im Nebenwertindex SDax setzten sich die Aktien des Spezialchemie-Unternehmens Alzchem nach Geschäftszahlen mit Aufschlägen von fast 9 Prozent an die Spitze./ajx/mis
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