
BYD hat ein schwaches 3. Quartal hinter sich. Gewinn und Umsatz fielen deutlich, während die Rivalen zulegten. Der harte Wettbewerb auf dem Heimatmarkt zeigt Wirkung. Anleger sollten vorsichtig bleiben!
Der chinesische Elektroautohersteller BYD bekommt die Folgen des intensiven Preiskampfes auf dem Heimatmarkt deutlich zu spüren. Im dritten Quartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um rund drei Prozent auf knapp 195 Milliarden Yuan (23,6 Milliarden Euro). Noch deutlicher fiel der Gewinnrückgang aus: Mit 7,82 Milliarden Yuan lag das Ergebnis fast ein Drittel unter dem Vorjahreswert und deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die mit 216 Milliarden Yuan Umsatz gerechnet hatten.
Besonders kritisch: Während Wettbewerber wie Geely und Chongqing Changan Automobile im gleichen Zeitraum beeindruckende Zuwächse bei ihren Elektroauto-Verkäufen verzeichnen konnten - 96 beziehungsweise 84 Prozent - gingen die Auslieferungen bei BYD leicht um 1,8 Prozent auf 1,15 Millionen Fahrzeuge zurück. Damit verlor der Konzern im September erstmals seit Langem die Marktführerschaft in China an den VW-Partner SAIC Motor.

Analysten werten den Rückgang jedoch nicht ausschließlich als Nachfrageproblem. Vielmehr dürfte BYD gezielt seine Lagerbestände reduziert haben, um Platz für neue Modelle des Jahrgangs 2026 zu schaffen. Citigroup-Analysten sehen hierin eine strategische Maßnahme, die sich langfristig auszahlen könnte. Vor allem, wenn BYD seinen Kostenvorteil gegenüber der Konkurrenz wieder stärker ausspielen kann.
Einen Hoffnungsschimmer liefert das Exportgeschäft: Die Auslandsverkäufe stiegen im dritten Quartal um 160 Prozent, insbesondere in Europa und Lateinamerika. Mit den neuen Luxusmarken Yangwang und Fangchengbao will BYD künftig auch in höhermargigen Marktsegmenten Fuß fassen und seine Abhängigkeit vom umkämpften chinesischen Massenmarkt reduzieren.
Mein Tipp: Einstieg drängt sich nicht auf
Die aktuellen Zahlen zeigen, wie stark der Preisdruck in China auf BYD lastet. Trotz wachsender Exporterfolge und strategischer Lagerbereinigung bleibt die Ertragslage angespannt. Solange der Wettbewerb im Heimatmarkt auf die Margen drückt, drängt sich ein Einstieg in die Aktie derzeit nicht auf.

Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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