MAINTAL (dpa-AFX) - Der Autozulieferer und Verbindungstechnikanbieter Norma hat im dritten Quartal das schwache Konjunkturumfeld zu spüren bekommen. Zudem belasteten höhere Kosten für Personal und Logistik das operative Ergebnis. Unter dem Strich fiel wegen einer Wertberichtigung der Geschäfts- und Firmenwerte in Europa ein Verlust an. Die Abschreibung begründete Norma mit einer verhaltenen wirtschaftlichen Lage und demzufolge geringeren Wachstumserwartungen. Die Jahresziele für das fortgeführte Geschäft bestätigte das Unternehmen.
Die Quartalsbilanz kam nicht gut an. Die Aktie gab im frühen Handel bis zu fast neun Prozent nach und rutschte damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juni. Zuletzt betrug das Minus 3,7 Prozent. Die Umsätze hätten die Erwartungen verfehlt, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Das habe das Unternehmen mit Blick auf das operative Ergebnis durch Flexibilität bei den Kosten nicht ganz ausgleichen können.
In den drei Monaten bis Ende September brach für das fortgeführte Geschäft der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderposten um fast die Hälfte auf 3,8 Millionen Euro ein, wie das SDax -Unternehmen am Dienstag im hessischen Maintal mitteilte. Dabei rechnet der Autozulieferer die Wassermanagement-Sparte heraus, die er an das US-Unternehmen Advanced Drainage Systems verkauft. Dementsprechend wurden auch die Vorjahreswerte angepasst.
Der Umsatz schrumpfte ohne die verkaufte Sparte im dritten Quartal um 4,3 Prozent auf 197,5 Millionen Euro. Hier belasteten auch ungünstige Wechselkurse die Erlöse - rechnet man diese heraus, dann betrug der Rückgang 1,1 Prozent.
Unter dem Strich rutschte der Konzern wegen eines Wertberichtigungsbedarfs in die Verlustzone. Der Fehlbetrag im fortzuführenden Geschäft betrug 52 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen Gewinn von 3,3 Millionen Euro gemacht.
Erst jüngst haben die Hessen mit Advanced Drainage Systems (ADS) einen Käufer für die Wassermanagement-Sparte gefunden. Der Transaktionswert liegt den Angaben zufolge bei einer Milliarde US-Dollar (knapp 850 Mio Euro). Nach Abzug von Steuern und Transaktionskosten sowie unter Berücksichtigung der üblichen Kaufpreisanpassungsklauseln erwartet Norma einen Nettomittelzufluss von rund 620 bis 640 Millionen Euro. Norma befindet sich im Umbau und hatte Ende 2024 den Verkauf der Sparte angekündigt, um sich wieder auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.
Im Zusammenhang mit dem Verkauf passte Norma auch seine Prognose für das laufende Jahr an. Der Umsatz aus den fortgeführten Aktivitäten soll rund 810 bis 830 Millionen Euro erreichen. Die bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) sieht Norma bei 0 bis rund 1 Prozent./mne/men/mis


