TOKIO (dpa-AFX) - Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag geschwächelt. Mäßige Vorgaben aus den USA ließen die Börsen nach der Stabilisierung am Vortag wieder nach unten drehen.
Marktexperte Andreas Lipkow sprach von Gewinnmitnahmen im Technologiesektor und den zyklischen Branchen. "Die Verkaufswelle bei den Halbleiterwerten in den USA schwappte am Freitag über die Sektoren in Asien", so Lipkow. "Zusätzlich belasten die sich zuspitzenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China im KI-Bereich und die schwachen Handelsdaten aus China das Sentiment."
Chinas Exporte waren im Oktober unerwartet zurückgegangen. Wie die Pekinger Zollbehörde mitteilte, sanken die Ausfuhren im Jahresvergleich um 1,1 Prozent. Die Importe legten dagegen leicht um ein Prozent zu. Analysten hatten zwar mit einem nur geringen Wachstum der Ausfuhren gerechnet, nicht aber mit einem Rückgang.
Bislang hatten sich Chinas Exporte in diesem Jahr trotz des Handelsstreits mit den USA als robust erwiesen. Vor allem Verkäufe in andere Regionen stützten die Ausfuhren. Fachleute führen den jüngsten Rückgang nun teils auf einen Basiseffekt zurück, da die Exporte im Oktober des Vorjahres besonders stark gestiegen waren. Einige Ökonomen verwiesen auch darauf, dass Unternehmen in den Monaten zuvor Lieferungen vorgezogen haben könnten, um mögliche Zölle zu vermeiden.
Skeptisch äußerte sich Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Hier zeigt sich, wie viel Geld der mittlerweile beigelegte Handelskonflikt mit den USA wohl gekostet hat", so Altmann. "Im Oktober wurden so wenige Waren in den USA gekauft wie zuletzt im Mai 2020, also während des Covid-bedingten Wirtschaftseinbruchs."
Zudem hatte Nvidia -Chef Jensen Huang mitgeteilt, dass sein Unternehmen keine Gespräche über die Lieferung von Blackwell-Halbleitern an chinesische Unternehmen führe. Er trat damit entsprechenden Spekulationen entgegen.
Der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der Festlandsbörsen sank um 0,31 Prozent auf 4.678,79 Punkte, während der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungszone Hongkong zuletzt um rund ein Prozent auf 26.205,08 Punkte nachgab. Im Vergleich zur Vorwoche tendierte er damit wenig verändert.
Noch stärker waren die Verluste in Südkorea. Altmann sprach von ausgeprägter Nervosität, die sich im Angstbarometer der Volatilität widerspiegele.
Auch in Japan ging es deutlich nach unten. Der Nikkei 225 fiel um 1,19 Prozent auf 50.276,37 Punkte. Auf Wochensicht lag der Index damit leicht im Minus.
Der australische Leitindex S&P/ASX 200 gab 0,66 Prozent auf 8.769,66 Punkte nach. Hier summierten sich die Wochenverluste auf über ein Prozent./mf/jha/
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