
© Foto: fn Symbolbild
Eutelsat Communications? Davon hat fast niemand gehört. Dabei passiert bei dem französischen Satellitenbetreiber gerade Unglaubliches. Während alle nur über Elon Musks Starlink reden, baut Eutelsat klammheimlich die europäische Alternative auf. Das Geschäft mit erdnahen Satelliten wächst um irre 70 Prozent. Dazu kommt ein technischer Durchbruch bei 5G über Satellit, der alles verändern könnte. Die Aktie dümpelt bei mageren 3,20 Euro vor sich hin. Experten sagen, sie sei zu billig. Das Beste: Die Charttechnik zeigt erste Lebenszeichen für einen möglichen Rebound. Wer mutig ist und früh einsteigt, könnte hier richtig absahnen. Aber Vorsicht, ohne Risiko gibt es auch bei dieser Geschichte nichts zu holen.
Krasser Wandel
Eutelsat macht gerade einen krassen Wandel durch, den die Börse noch gar nicht richtig mitbekommen hat. Klar, das alte Fernsehgeschäft schrumpft um gut zehn Prozent. Aber schaut man genauer hin, wird es spannend. Die Sparte mit den erdnahen Satelliten ist im ersten Quartal um satte 70,7 Prozent auf 54,1 Millionen Euro hochgeschossen. Mehr als 50 Prozent des Umsatzes wird mittlerweile im Connectivity-Bereich erwirtschaftet. Richtig interessant wird die Sache beim Thema Technik. Zusammen mit der ESA hat Eutelsat kürzlich als erste Firma weltweit eine 5G-Advanced-Verbindung über Satellit hinbekommen. Das klingt erstmal technisch, ist aber eine Bombe mit hoher Sprengkraft. Damit können plötzlich Milliarden normale 5G-Handys über Satellit funken. Egal ob Smartphones, Autos oder sonstige vernetzte Geräte - da tun sich riesige neue Märkte auf. Während alle auf Starlink schauen, werkelt Eutelsat im Hintergrund an der einzigen europäischen Lösung. Mit 34 normalen und über 600 erdnahen Satelliten ist die Infrastruktur schon da. Um die Finanzierung muss man sich derzeit nichts sorgen. Die Aktionäre haben den Weg für 1,5 Milliarden Euro frisches Kapital freigemacht. Die französische und britische Regierung steigen mit ein, das zeigt wie ernst die Sache genommen wird. Im Auftragsbuch stehen 3,5 Milliarden Euro, fast das Dreifache vom Jahresumsatz. Über die Hälfte davon kommt schon aus dem Zukunftsgeschäft. Das gibt Rückenwind für die nächsten Jahre.
Charttechnik
Technisch gesehen sieht die Eutelsat-Aktie nach Jahren im freien Fall endlich mal richtig gut aus. Bei 3,20 Euro scheint sich was zu tun. Die wilden Schwankungen werden weniger, genau das sieht man oft vor einer Trendwende. Auch das Handelsvolumen zieht etwas an, da wird offenbar wieder vermehrt gekauft. Die letzten zehn Jahre waren eine Katastrophe für Aktionäre. Aber genau das macht die Chance aus. Vielleicht ist hier sogar ein Vervielfacher drin. Vorausgesetzt, die Transformation klappt und das LEO-Geschäft läuft weiter so gut. Die Indikatoren zeigen Stabilisierung, auch wenn noch keine glasklaren Kaufsignale da sind. Wer früh dabei sein will, positioniert sich jetzt schon mal vorsichtig und steigt weiterhin gestaffelt ein.

Was tun?
Wenn wir ehrlich sind, ist Eutelsat kein Investment für Leute, die nachts ruhig schlafen wollen - die Verluste der letzten Jahre sprechen Bände. Aber wer was übrig hat für riskante Wetten mit richtig Potenzial, der sollte hier genauer hinschauen. Der Umbau vom Fernsehsatelliten-Anbieter zum Konnektivitäts-Player nimmt Fahrt auf. Das LEO-Geschäft ist ein richtiger Treiber mit Fantasie. Der 5G-Durchbruch zeigt, dass die Mitarbeiter von Eutelsat technisch was zu leisten vermögen und mit den 1,5 Milliarden frischem Geld sind die Wachstumspläne erstmal finanziert. Trotzdem darf man die Probleme nicht unter den Tisch kehren. Die Schuldenlast drückt und unterm Strich schreibt man noch rote Zahlen. Wer trotzdem auf die Eutelsat-Geschichte setzt, sollte nur Geld nehmen, das er notfalls auch verlieren kann. Dafür ist bei Erfolg richtig was möglich, vielleicht ein Vervielfacher. Als Beimischung fürs Depot mit Spielgeld durchaus spannend.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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