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Die Aktie des Datenanalyse-Riesen Palantir stehen vor einem möglichen weiteren Absturz.
Trotz guter Quartalszahlen verlor der Titel in dieser Woche deutlich an Wert. Jetzt ruht die Aktie auf dem 50er SMA. Fällt sie darunter, könnte ein Crash bis auf 135 US-Dollar folgen. CEO Alex Karp beschuldigt Leerverkäufer der Marktmanipulation. Doch die Kritik an der absurden Bewertung wird lauter. Investorenlegende Michael Burry wettet mit hunderten Millionen US-Dollar gegen das Unternehmen. Der KI-Hype scheint seine Grenzen zu erreichen. Was als sicherer Gewinner galt, steht plötzlich vor einem möglichen Kurseinbruch.
Kurs im freien Fall
Die Aktie von Palantir erlebt gerade ihr Waterloo. Die schlimmste Woche seit April 2025. Der Kurs stürzte regelrecht ab. Und das, obwohl das Unternehmen Ergebnisse präsentierte, die sämtliche Analystenschätzungen übertrafen. Umsatz und Gewinn legten kräftig zu. Doch die Anleger werden nervös. Die Bewertung hat sich von den fundamentalen Daten komplett abgekoppelt. Der Chart sieht gefährlich aus. Jetzt liegt sie bei rund 178 US-Dollar und testet den 50er SMA bei etwa 177 US-Dollar. Das ist die letzte wichtige Unterstützung. Hält sie nicht, droht ein massiver Ausverkauf. Bei einem klaren Bruch unter 177 US-Dollar würde ein bullisches Candlestick-Muster zerstört. Dann könnte es schnell bis auf 135 US-Dollar runtergehen.

Burry wettet 912 Millionen gegen Palantir
Michael Burry macht Ernst. Der legendäre Investor aus The Big Short hat massive Wetten gegen Palantir platziert. Allein bei Palantir hat er Put-Optionen im Nominalwert von 912 Millionen US-Dollar gekauft. Bei Nvidia sind es weitere 187 Millionen US-Dollar. Zusammen machen diese Short-Positionen rund 80 Prozent seines gesamten Portfolios aus. Burry glaubt, dass die KI-Blase kurz vor dem Platzen steht. CEO Alex Karp ist sichtlich getroffen. In zwei Interviews bei CNBC ging er scharf mit Leerverkäufern ins Gericht. Er warf ihnen Marktmanipulation vor. Besonders Burry nahm er aufs Korn. Die besten Unternehmen zu shorten sei verrückt, sagte Karp. Er wirkte angespannt und aggressiv. Das ist ungewöhnlich für einen CEO nach guten Quartalszahlen. Diese Aussagen klingen eher trotzig als souverän und zeigen, dass der Druck zunimmt.
Absurde Bewertung wird zum Verhängnis
Das Kernproblem von Palantir ist die Bewertung. Die Aktie notiert beim 220-fachen der erwarteten Gewinne für das nächste Jahr. Zum Vergleich: Nvidia kommt auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 33, Meta auf 22. Palantir ist damit siebenmal teurer bewertet als Nvidia. Der Short-Seller Andrew Left nannte die Aktie zuletzt komplett losgelöst von jeder Fundamentalanalyse. Er sah einen Kurs bei ca. 40 US-Dollar als fair an. Aktuell steht die Aktie bei knapp unter 180 US-Dollar. Selbst bei optimistischen Annahmen rechtfertigt das Wachstum den derzeitigen Kurs nicht. Angenommen, Palantir steigert den Umsatz fünf Jahre lang jährlich um 50 Prozent. Bei einer Gewinnmarge von 35 Prozent und einem KGV von 50 ergäbe sich eine Marktkapitalisierung von 457 Milliarden US-Dollar. Das liegt nur knapp über dem heutigen Wert von 424 Milliarden US-Dollar. Die Aktie hat alles bereits an Gewinnen vorweggenommen und im Kurs vollständig eingepreist. Jede Enttäuschung führt direkt zu Abstürzen im Kurs.
Was tun?
Palantir steht vor einer kritischen Phase. Die Quartalszahlen waren gut, doch die Bewertung hat jede Realität verloren. Bei einem KGV von 220 ist die Aktie massiv überbewertet. Selbst bei anhaltendem Wachstum bietet sie kaum noch Aufwärtspotenzial. Charttechnisch droht ein Absturz bis auf 135 US-Dollar, wenn die 50-Tage-Linie bei 171 US-Dollar nicht hält. Die Nervosität des CEO und die massiven Short-Wetten von Michael Burry sind weitere Warnzeichen. Anleger sollten überlegen ihre Gewinne jetzt mitnehmen oder abzusichern.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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