Aktueller Marktkommentar
Nach dem Rücksetzer bis Mitte Oktober stiegen der S&P 500 und der Euro Stoxx 50 gegen Ende des Monats auf neue Allzeithochs. Grund dafür waren die einjährige Waffenruhe im Handelskrieg zwischen den USA und China, die starke US-Berichtssaison, positive Wirtschaftsdaten und die Zinssenkung der Fed. Mit seiner Aussage, dass eine weitere Zinssenkung im Dezember keineswegs ausgemacht sei, streute Fed-Chef Powell dann jedoch Sand ins Getriebe. Schließlich waren viele der positiven Treiber bereits von den Märkten eingepreist worden. Zudem steigen mit dem nun längsten US-Shutdown aller Zeiten auch dessen Risiken. Die Aktienmärkte gaben von den Allzeithochs deshalb zuletzt erneut nach. Anleiherenditen stiegen, der US-Dollar wertete etwas auf und Gold trat deshalb auf der Stelle. Sollte sich die US-Konjunktur abschwächen, sind weitere Zinssenkungen aber nicht vom Tisch. Andernfalls dürfte das Gewinnwachstum stark bleiben. Das ist keine schlechte Ausgangslage für Aktien, zumal die Anlegerstimmung verhalten ist, nach der Berichtssaison die Aktienrückkäufe wieder anlaufen, die typischerweise positive Saisonalität vor uns liegt und ein Ende des Shutdowns nahe scheint, was sich positiv auswirken dürfte.
Kurzfristiger Ausblick
Die makroökonomische Datenlage bleibt in den USA aufgrund des mittlerweile längsten Shutdowns der amerikanischen Geschichte weiter dünn. Anleger richten ihren Fokus daher vermehrt auf alternative Datenquellen, um ein besseres Bild über den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft zu erhalten. Nach den wichtigsten Notenbanktagungen sowie dem Hochpunkt der Q3-Berichtssaison dürfte die wirtschaftliche Entwicklung nun noch deutlicher in den Anlegerblick rücken.