HAMBURG (dpa-AFX) - Ein gestiegener Preis- und Kostendruck hat sich im dritten Quartal auf das Geschäft der Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd ausgewirkt. Eine gestiegene Transportmenge konnte die nachteiligen Entwicklungen nicht wettmachen, wie aus dem Finanzbericht hervorgeht.
Der Umsatz fiel auf rund 4,7 Milliarden Euro - ein Minus um 11,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern lag bei 190 Millionen Euro - was einem beachtlichen Rückgang um 80,4 Prozent entspricht. Anhaltende Kosten verursachten unter anderem der Anlauf der Reederallianz "Gemini" und Schiff-Staus in verschiedenen Teilen der Welt.
Der Hapag-Lloyd-Vorstandsvorsitzende Rolf Habben Jansen äußerte sich zu den ersten neun Monaten des Jahres und sprach von einem sehr volatilen Marktumfeld. Die Allianz mit der dänischen Reederei Maersk werde 2026 zu Einsparungen führen. Erste Kostenvorteile zeigten sich.
Eine der weltweit führenden Containerreedereien
Hapag-Lloyd gehört nach der Transportmenge zu einer der weltweit führenden Containerreedereien. Das Unternehmen verfügt über 305 Schiffe und beschäftigt 14.000 Mitarbeiter in der Linienschifffahrt und rund 3.000 im Segment Terminal und Infrastruktur.
Hapag-Lloyd erzielte im dritten Quartal einen Jahresüberschuss von 138 (Vorjahr: 955) Millionen Euro. Steuern fallen bei Hapag-Lloyd und anderen deutschen Reedereien wenig ins Gewicht. Hintergrund ist die Tonnagesteuer, die 1999 zur Unterstützung des Schifffahrtsstandorts eingeführt worden ist. Anstelle des tatsächlichen Gewinns wird ein fiktiver Gewinn pauschal nach der Größe der Schiffe ermittelt. Auch im Ausland gibt es solche Regelungen.
Hapag-Lloyd erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 0,5 bis 1 Milliarde Euro. Zuvor wurde ein Gewinn zwischen 0,2 und 1,1 Milliarden Euro angepeilt./lkm/DP/stk



