
Hochtief und Bilfinger sind nach den Quartalszahlen angezogen. Nun rückt Eiffage in den Fokus: Der französische Bau- und Infrastrukturkonzern liefert gute Zahlen, ist moderat bewertet und könnte als nächstes ausbrechen!
Eiffage zählt zu den größten Bau- und Infrastrukturdienstleistern Europas. Das Unternehmen ist in vier Sparten tätig: Bau, Infrastruktur, Energie und Konzessionen. Besonders das Konzessionsgeschäft - darunter Autobahnen und Verkehrsinfrastruktur - sorgt für stabile, langfristige Cashflows. Trotz politischer Unsicherheiten in Frankreich hat Eiffage sein internationales Standbein in den vergangenen zehn Jahren stark ausgebaut: Der Auslandsanteil stieg von 18 auf 30 Prozent. Zugleich wuchs der margenstarke Energiesektor zu einer tragenden Säule.
2024 litt der Kurs unter dem innenpolitischen Chaos und verlor 13 Prozent. 2025 kam dann das Comeback: plus 28 Prozent. Offenbar haben sich Anleger an das volatile politische Umfeld gewöhnt und honorieren wieder die fundamentale Stärke des Konzerns.

Zahlen für das dritte Quartal 2025
Eiffage präsentiert ein starkes drittes Quartal. Der Umsatz stieg auf 6,4 Milliarden Euro - ein Plus von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Besonders die Bauaktivitäten ziehen an: plus 10 Prozent. Der Konzernumsatz lag per 30. September bei 18,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 7,9 Prozent auf aktueller Struktur und 4,3 Prozent auf vergleichbarer Basis.
Der Bausektor entwickelte sich mit einem Umsatzplus von 9,0 Prozent besonders stark. Rund 42,5 Prozent der Erlöse stammen inzwischen aus dem Ausland - ein klarer Fortschritt gegenüber 40,2 Prozent im Jahr 2024.
Im Konzessionsbereich - dem stabilen Cashflow-Motor - legten die APRR- und AREA-Netze auf 2.438 Millionen Euro Umsatz zu. Das entspricht einem Zuwachs von 3,2 Prozent. Das Verkehrsaufkommen stieg um 1,6 Prozent, was trotz der konjunkturellen Abkühlung eine solide Entwicklung ist. Gestützt durch diese Dynamik bestätigt der Konzern seine Prognosen für das Gesamtjahr 2025.
Die fundamentalen Daten
Die Bewertung bleibt attraktiv: Für 2026 und 2027 wird Eiffage mit einem KGV von unter 9 gehandelt - weit unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 13. Hinzu kommt eine verlässlich ausgeschüttete Dividende und ein Geschäftsmodell, das in schwierigen Marktphasen stabile Margen liefert. Die politische Unsicherheit in Frankreich ist nicht verschwunden, dürfte aber bereits weitgehend eingepreist sein.
Der Konzern setzt konsequent auf margenstarke Aktivitäten in der Energie- und Konzessionssparte und stärkt parallel sein internationales Profil. Gerade dieser Mix macht Eiffage zu einem defensiven Qualitätswert in einem volatilen Umfeld.
Mein Tipp: Neues Allzeithoch ist drin!
Eiffage gehört zu den günstigsten Substanzwerten im europäischen Bausektor. Die Aktie bietet defensive Qualität, stabile Cashflows, eine attraktive Dividende - und mit den jüngsten Quartalszahlen Rückenwind für eine mögliche Neubewertung.
Nach Hochtief und Bilfinger könnte nun auch Eiffage die nächste Bauaktie sein, die auf ein neues Allzeithoch zieht.

Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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