STOCKHOLM (dpa-AFX) - Technische Probleme bei der Umstellung ihrer Plattform haben der schwedischen Verve Group auch im dritten Quartal Schwierigkeiten bereitet. Der Umsatz sei auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf 110 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr gesunken, teilte der Spezialist für digitale Werbung und Spieleentwicklung am Dienstag mit. Der Vorstand erwartet auch dank mehrerer Übernahmen nun einen Jahresendspurt und veröffentlichte ein neues Umsatzziel. An der Börse kamen die Neuigkeiten jedoch schlecht an.
Die im SDax notierte Verve-Aktie verlor am Morgen zeitweise rund ein Fünftel an Wert. Zuletzt lag ihr Kurs noch mit 12,1 Prozent im Minus bei 1,745 Euro.
Dabei hatte das Unternehmen seine Umsatzprognose für 2025 am Morgen formal angehoben und sein zuvor gekürztes Gewinnziel bestätigt. So soll der Umsatz jetzt 560 bis 580 Millionen Euro erreichen, nachdem der Vorstand dieses Ziel im August auf 485 bis 515 Millionen gesenkt hatte.
Die neue Prognose enthält jedoch zuletzt übernommene Unternehmen und basiert auf einer veränderten Umsatzrealisierung, die mit einer Vereinheitlichung von Plattformen zusammenhängt. Faktisch weist Verve Umsätze einer migrierten Software-Plattform nun brutto statt netto aus. Ein Vergleich mit den alten Prognosen ist daher nur schwer möglich.
"Es steht außer Frage, dass unsere Ergebnisse des dritten Quartals auf den ersten Blick nicht besonders charmant erscheinen", sagte Verve-Chef Remco Westermann. Auf den zweiten Blick werde jedoch deutlich, wie nachhaltig das zweite und dritte Quartal 2025 die Zukunft unseres Unternehmens prägen würden.
Dem Manager zufolge dürften viele zentrale Wachstumstreiber ihre positive Dynamik in den kommenden Quartalen voll entfalten. Dazu gehöre der deutlich zunehmende Trend zu einem datenschutzkonformen Umgang mit Nutzerdaten.
Ohne Bereinigungen stieg Verves Umsatz im dritten Quartal um ein Viertel auf knapp 142 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis sank hingegen auf vergleichbarer Basis um gut ein Fünftel auf 26,1 Millionen Euro.
Im Gesamtjahr soll das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) weiterhin 125 bis 140 Millionen Euro erreichen. Mit Blick auf das laufende vierte Quartal berichtete das Management von einem starken Start. Zudem sollten die Kosten dank Effizienzmaßnahmen im Schlussquartal sinken./stw/tav//mis


