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Der deutsche Anlagenbauer aus Herzogenrath sorgt wieder für Aufsehen. Nach monatelanger Durststrecke zeigt die Aktie endlich Lebenszeichen.
Ein prestigeträchtiger Forschungsauftrag aus den USA bringt frischen Wind, die Analysten drehen auf optimistisch und charttechnisch bahnt sich etwas an. Bei 17 Euro hat sich der Kurs stabilisiert, das Momentum zeigt nach oben. Jetzt geht es darum, ob die 20-Euro-Marke fallen kann. Gelingt der Ausbruch, winkt ein Kursziel von 30 Euro. Die Unterstützung bei 15 Euro durch den 50-Tage-Durchschnitt gibt Sicherheit. Doch was steckt wirklich hinter der neuen Zuversicht? Und kann Aixtron die Erwartungen erfüllen? Ein Blick auf die Fakten zeigt: Es gibt gute Gründe für vorsichtigen Optimismus.
Technologieführer mit starkem Signal aus Amerika
Die Ohio State University setzt ein Zeichen. Die renommierte Forschungseinrichtung hat sich für ein Spezialsystem von Aixtron entschieden. Es geht um Galliumoxid, ein Material mit enormem Potenzial für die Leistungselektronik von morgen. Experten trauen diesem Werkstoff mehr zu als den etablierten Materialien Siliziumkarbid und Galliumnitrid. Besonders bei Hochspannungsanwendungen könnte Galliumoxid künftig die Nase vorn haben. Der Auftrag mag volumenmäßig überschaubar sein. Seine strategische Bedeutung ist jedoch kaum zu überschätzen. Wenn eine amerikanische Elite-Uni auf deutsche Technologie setzt, spricht das Bände. Aixtron bleibt der Standard bei zukunftsweisender Halbleiterforschung. Diese Bestätigung kommt zur richtigen Zeit. Nach einem schwachen dritten Quartal und einer gesenkten Jahresprognose brauchte das Unternehmen dringend positive Signale. Die Umsatzprognose musste auf 530 bis 565 Millionen Euro reduziert werden. Der Markt reagierte damals mit herben Kursverlusten. Jetzt dreht sich die Stimmung. Die Bank of America hat die Aktie gleich von Verkaufen auf Kaufen hochgestuft. Das Kursziel wurde mehr als verdoppelt auf 25 Euro. Analyst Oliver Wong sieht Aixtron als bestpositioniertes Unternehmen im Bereich KI-Rechenzentren. Der Wandel im Umsatzmix weg von Konsumelektronik hin zu KI-Infrastruktur könnte ab 2027 für kräftiges Wachstum sorgen. Auch andere Analysten werden zuversichtlicher. Das Management präsentierte sich kürzlich auf dem Deutschen Eigenkapitalforum und gab Einblicke in die Auftragslage für 2026.

Charttechnik
Technisch sieht es vielversprechend aus. Bei 17 Euro hat sich eine solide Unterstützungszone gebildet. Der Kurs konnte sich über dem 50-Tage-Durchschnitt bei 15 Euro etablieren. Das ist wichtig. Diese Marke dient als Absicherung nach unten. Der Relative-Stärke-Index notiert allerdings schon bei recht hohen 68 Punkten und signalisiert eine fast überkaufte Situation. Das könnte nochmals auf den Kurs drücken. In den letzten 30 Tagen legte die Aktie über 25 Prozent zu. Seit Jahresbeginn steht ebenfalls ein Plus von über 20 Prozent zu Buche. Das Momentum ist da, die Dynamik zeigt nach oben. Jetzt kommt es auf die 20-Euro-Marke an. Diese psychologische Hürde muss fallen. Gelingt der Ausbruch, ist der Weg frei für deutlich höhere Kurse. Ein Kursziel von 30 Euro rückt dann in greifbare Nähe. Die Volatilität bleibt mit über 80 Prozent allerdings extrem hoch. Wilde Schwankungen gehören bei Aixtron dazu. Die Unterstützung bei 15 Euro sollte aber halten. Solange der Kurs darüber notiert, bleibt der mittelfristige Aufwärtstrend intakt.
Was tun?
Die Zahlen des dritten Quartals waren enttäuschend, keine Frage. Die gesenkte Jahresprognose belastet. Doch die jüngsten Entwicklungen stimmen zuversichtlich. Der Galliumoxid-Auftrag aus den USA bestätigt die Technologieführerschaft. Die Hochstufung durch die Bank of America unterstreicht das langfristige Potenzial im KI-Bereich. Charttechnisch hat sich der Kurs stabilisiert und zeigt Stärke. Fundamental bleibt Aixtron ein Schlüssellieferant für die Halbleiterindustrie. Die Anlagen des Unternehmens sind gefragt, wenn es um innovative Materialien geht. Der Markt für Leistungselektronik wächst weiter. E-Mobilität, Energiemanagement und KI-Rechenzentren treiben die Nachfrage. Ab 2027 könnte das Geschäft deutlich anziehen. Die Unterstützung bei 15 Euro bietet Sicherheit. Das Kursziel von 30 Euro erscheint realistisch, wenn die 20-Euro-Marke fällt. Aufgrund des hohen RSI und der hohen Vola könnte man Abstauberlimits knapp um die 15 Euro platzieren und einen Rücksetzer zum Einstieg nutzen. Stopp-Loss z. B. bei 13,70 Euro nicht vergessen.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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