FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer kurzen Phase der Stabilisierung Mitte der Vorwoche haben sich die Kursverluste in der deutschen Rüstungsbranche am Montag wieder ausgeweitet. Anleger nahmen weitere Gewinne angesichts der fortgesetzten Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs mit. Trotz der jüngsten Abschläge zählen die Papiere im bisherigen Jahresverlauf aber - wie schon in den Vorjahren - immer noch zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt.
"Aktien der Verteidigungsbranche haben zwischen 20 und 40 Prozent verloren von ihren Höchstkursen von Anfang Oktober, vor allem wegen der Nachrichtenlage rund um die Pläne für die Ukraine", konstatierte Charles Armitage von der Citigroup. Die niedrigeren Kurse könnten eine Gelegenheit zum Einstieg sein - denn Russland dürfte einen Waffenstillstand zur Erneuerung seiner militärischen Kapazitäten nutzen. Gleichzeitig dürfte Europa aufrüsten, um Russland von neuerlichen Aggressionen abzuschrecken
Rheinmetall fielen um 3,5 Prozent auf 1.429 Euro und damit den tiefsten Stand seit Ende April. Vom Rekordhoch bei gut 2.000 Euro haben die Papiere fast 30 Prozent verloren. Im MDax sackten Renk um 4,5 Prozent ab, hier beträgt der Abschlag vom Rekordhoch bei gut 90 Euro mittlerweile 46,5 Prozent. Hensoldt-Anteile büßten 4,2 Prozent ein und fielen auf ein Tief seit Mai.
Alle drei Aktien hatten Anfang Oktober ihre Höchststände erreicht. Seit Ende 2024 verteuerten sich die Papiere trotz der Verluste in den vergangenen Wochen immer noch um 89 Prozent (Hensoldt), 132 Prozent (Rheinmetall) und 163 Prozent (Renk) - und das, nachdem sie bereits in den vergangenen Jahren infolge des russischen Angriffkriegs auf die Ukraine kräftig zugelegt hatten.
So haben sich die seit März 2023 im Dax notierten Rheinmetall-Aktien in den Jahren 2022 bis 2024 mehr als versiebenfacht. Inklusive der Gewinne im laufenden Jahr summiert sich das Kursplus bei Rheinmetall auf mehr als 1.600 Prozent. Der Börsenwert ist also in diesem Zeitraum um mehr als das 17-fache auf 66 Milliarden Euro gestiegen. Damit zählt Rheinmetall inzwischen zu den wertvollsten Konzernen Deutschlands./bek/ag/zb/stk
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