Köln (ots) -
Fangen wir mit der guten Nachricht an: Ford setzt bei Pkw weiter auf den europäischen Markt. So enttäuschend das Geschäft mit den in Köln gebauten Elektromodellen Explorer und Capri auch verläuft, der US-Konzern bleibt dran. Wer darauf spekuliert hat, Ford werde sich in Europa aufs gut laufende Geschäft mit Nutzfahrzeugen zurückziehen, der hat sich geirrt. Im Gegenteil, Ford bringt neue Modelle auf den Markt. Und zwar endlich im auf Geheiß der US-Mutter lange vernachlässigten Segment kleinerer und kompakter Autos, eher auf die Bedürfnisse europäischer Kunden zugeschnitten.
Nur, und das ist die zweite, verdammt schlechte Nachricht: Diese Modelle laufen in keinem Ford-Werk vom Band, nicht in Köln, nicht in Valencia und auch nicht im rumänischen Craiova. Das miserabel ausgelastete Kölner Werk wird weiter auf seine zu großen, zu schweren und zu teuren Produkte beschränkt bleiben. Erfolgsmeldungen vom Rhein beschränken sich somit auf die glatte Abwicklung von Abfindungsprogrammen. Ordentlich viel Arbeit beschert Ford dagegen dem französischen Partner Renault, der Aufträge zur Lohnfertigung erhält.
Plattformen werden zugekauft
Ohnehin ist Ford nicht mehr in der Lage, ein Auto wirklich selbst zu entwickeln, sondern bedient sich hinsichtlich der technischen Plattformen woanders - bei VW für die Kölner Produkte, bei Renault selbst für die dort herzustellenden Fords. Wenn die Europatochter des US-Konzerns diesen Weg weiter geht, wird aus dem bisherigen Autohersteller eine Fahrzeugagentur, die auf dem Markt die Grundkonstruktion einkauft und sie bei Auftragnehmern mit ein paar eigenen Designelementen veredeln lässt. Die Ford-Pflaume als Handelsmarke.
Das mag das Unternehmen finanziell stabilisieren: Auf Märkten mit derartigen Überkapazitäten wie im europäischen Autobau könnte in Zukunft am längeren Hebel sitzen, wer Fertigungsaufträge zu vergeben hat. Er trägt weniger Risiken und feste Kosten als der Auftragnehmer mit seinen teuren Produktionsanlagen. Aber für die Menschen, die in der noch vorhandenen Ford-eigenen Autoproduktion arbeiten, sieht die Partnerschaft mit Renault nicht nach einem für die persönliche Zukunft vorteilhaften Modell aus.
Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
Telefon: 0221/1632-555
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Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/70111/6175955
Fangen wir mit der guten Nachricht an: Ford setzt bei Pkw weiter auf den europäischen Markt. So enttäuschend das Geschäft mit den in Köln gebauten Elektromodellen Explorer und Capri auch verläuft, der US-Konzern bleibt dran. Wer darauf spekuliert hat, Ford werde sich in Europa aufs gut laufende Geschäft mit Nutzfahrzeugen zurückziehen, der hat sich geirrt. Im Gegenteil, Ford bringt neue Modelle auf den Markt. Und zwar endlich im auf Geheiß der US-Mutter lange vernachlässigten Segment kleinerer und kompakter Autos, eher auf die Bedürfnisse europäischer Kunden zugeschnitten.
Nur, und das ist die zweite, verdammt schlechte Nachricht: Diese Modelle laufen in keinem Ford-Werk vom Band, nicht in Köln, nicht in Valencia und auch nicht im rumänischen Craiova. Das miserabel ausgelastete Kölner Werk wird weiter auf seine zu großen, zu schweren und zu teuren Produkte beschränkt bleiben. Erfolgsmeldungen vom Rhein beschränken sich somit auf die glatte Abwicklung von Abfindungsprogrammen. Ordentlich viel Arbeit beschert Ford dagegen dem französischen Partner Renault, der Aufträge zur Lohnfertigung erhält.
Plattformen werden zugekauft
Ohnehin ist Ford nicht mehr in der Lage, ein Auto wirklich selbst zu entwickeln, sondern bedient sich hinsichtlich der technischen Plattformen woanders - bei VW für die Kölner Produkte, bei Renault selbst für die dort herzustellenden Fords. Wenn die Europatochter des US-Konzerns diesen Weg weiter geht, wird aus dem bisherigen Autohersteller eine Fahrzeugagentur, die auf dem Markt die Grundkonstruktion einkauft und sie bei Auftragnehmern mit ein paar eigenen Designelementen veredeln lässt. Die Ford-Pflaume als Handelsmarke.
Das mag das Unternehmen finanziell stabilisieren: Auf Märkten mit derartigen Überkapazitäten wie im europäischen Autobau könnte in Zukunft am längeren Hebel sitzen, wer Fertigungsaufträge zu vergeben hat. Er trägt weniger Risiken und feste Kosten als der Auftragnehmer mit seinen teuren Produktionsanlagen. Aber für die Menschen, die in der noch vorhandenen Ford-eigenen Autoproduktion arbeiten, sieht die Partnerschaft mit Renault nicht nach einem für die persönliche Zukunft vorteilhaften Modell aus.
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