DJ MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - EssilorLuxottica sehr schwach
DOW JONES--Während die europäischen Börsenindizes am Dienstag nahe an den Schlussständen vom Vortag aus dem Handel gingen, legte der deutsche Aktienindex zu. Der DAX stieg um 0,5 Prozent auf 24.163 Punkte, gestützt von der sehr festen Rheinmetall-Aktie und erneut kräftigen Gewinnen des Bayer-Papiers. Der Euro-Stoxx-50 gab dagegen minimal nach auf 5.718 Punkte, gebremst unter anderem von einem 5,6-prozentigen Kursrückgang bei EssilorLuxottica.
Den DAX stützte auch Konjunkturoptimismus: Zwar stiegen die deutschen Exporte im Oktober zum Vormonat nur minimal um 0,1 Prozent, gut kam aber an, dass Exportrückgänge in die USA und China durch Zuwächse in Europa ausgeglichen werden konnten. "Das macht Hoffnung, dass der Gegenwind vom Außenhandel auch in den kommenden Monaten nicht ganz so stark sein wird wie dies angesichts der Friktionen im Welthandel zu befürchten war", kommentierten die Strategen der Commerzbank.
Ansonsten dominierte weiter das Warten auf die US-Zinsentscheidung am Mittwoch. Eine Senkung um 25 Basispunkte gilt als ausgemacht. Nicht klar ist aber, wie es danach weitergeht, zumal zuletzt teils gute Arbeitsmarktdaten keine Notwendigkeit für weiter fallende Zinsen zeigten. Am Anleihemarkt tendierten die Renditen nach dem jüngsten Anstieg seitwärts.
Wieder gesucht waren Rüstungswerte in ganz Europa, wozu auch eine Studie von Morgan Stanley beitrug. Die Analysten sehen zum einen eine kräftige saisonale Erholung des Sektors und verweisen zum anderen auf die Entwicklungen in der Ukraine, wo sich weiter kein Frieden abzeichnet. Daneben seien die Bewertungen der Rüstungstitel nach deren Schwächephase inzwischen wieder attraktiver. Schließlich sorge auch die Sicherheitsstrategie der USA für Auftrieb, weil sie zeige, dass Europa mehr für die eigene Verteidigung tun müsse. Rheinmetall legten um 3,6 Prozent zu, TKMS um 8,0, Hensoldt um 5,9 und Renk um 5,5 Prozent. Der Stoxx-Branchenindex stieg um 0,9 Prozent.
Favorisiert wurden daneben Aktien aus dem Finanzsektor, weil sich zuletzt das Zinsniveau an den Anleihemärkten erhöht hat. Das macht das Kreditgeschäft der Banken lukrativer und verbessert die Anlagemöglichkeiten von Kundengeldern durch die Versicherer. Der Subindex der Versicherer gewann 1,2 Prozent, der der Banken 0,5 Prozent.
Für Bayer ging es um weitere 4,1 Prozent nach oben, womit sie DAX-Tagessieger waren. Hier setzen immer mehr Analysten auf einen Turnaround im Neuen Jahr, auch mit der Hoffnung auf glimpflich ausgehende Klagefälle in den USA, nachdem zuletzt die US-Regierung die Position von Bayer vor dem Obersten Gerichtshof gestärkt hatte.
Thyssenkrupp brachen nach Zahlenausweis um 6,5 Prozent ein. Das bereinigte EBIT ist im vierten Quartal laut Jefferies zwar 19 Prozent über den Erwartungen ausgefallen, was allerdings vor allem auf Kostensenkungen und nicht eine Markterholung zurückzuführen sei. Belastend wirkte vor allem der Ausblick 2025/26: Die Gewinnerwartung von maximal 900 Millionen Euro liegt deutlich unter der Konsensschätzung von 920 Millionen Euro.
EssilorLuxottica bekommt Konkurrenz bei KI-Brille
Größter Verlierer im Euro-Stoxx-50 waren EssilorLuxottica. Die Aktien des Ray-Ban-Eigentümers geriet unter Druck, nachdem Warby Parker mitgeteilt hatte, eine Brille mit künstlicher Intelligenz auf den Markt bringen zu wollen, die man zusammen mit Google entwickelt. Damit würde Warby Parker ein Wettbewerber zu der von Ray-Ban in Zusammenarbeit mit Meta Platforms hergestellten KI-Brille.
Für Air France-KLM ging es in Paris um 7,4 Prozent abwärts. Hier belasteten Pläne eines Großaktionärs, eine gewinnverwässernde dreijährige Wandelanleihe auszugeben. Diese könnte auch mit Air-France-Aktien zurückgezahlt werden, was de facto einem Teilausstieg entsprechen würde, hieß es.
In London ging es für die Aktie der Werbeagentur-Holding WPP um 6,3 Prozent nach oben. Kurstreiber war ein Bericht der Times, wonach ein Regierungsauftrag im Volumen von rund 2 Milliarden Pfund winken soll.
Bei den Nebenwerten gaben Evotec gaben um 7,2 Prozent nach. Im Handel wurde auf einen Bloomberg-Artikel verwiesen, wonach der dänische Pharmariese Novo Nordisk seine Beteiligung reduzieren wolle.
Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.718,32 -0,1% +16,9% Stoxx-50 4.805,48 -0,2% +11,7% Stoxx-600 577,77 -0,1% +13,9% XETRA-DAX 24.162,65 +0,5% +20,8% FTSE-100 London 9.645,09 k.A. +17,6% CAC-40 Paris 8.052,51 -0,7% +9,9% AEX Amsterdam 947,08 +0,2% +7,6% ATHEX-20 Athen 5.280,17 -1,0% +49,3% BEL-20 Bruessel 5.001,61 -0,5% +17,9% BUX Budapest 108.570,17 +0,6% +36,0% OMXH-25 Helsinki 5.527,65 -0,3% +28,4% ISE NAT. 30 Istanbul 11.238,36 k.A. +13,8% OMXC-20 Kopenhagen 1.529,70 -0,1% -27,2% PSI 20 Lissabon 8.090,50 -1,3% +28,6% IBEX-35 Madrid 16.734,50 +0,1% +44,1% FTSE-MIB Mailand 43.574,50 +0,3% +27,0% OBX Oslo 1.553,38 -0,1% +16,9% PX Prag 2.559,36 +1,4% +43,3% OMXS-30 Stockholm 2.808,73 -0,5% +13,7% WIG-20 Warschau 3.010,46 +1,9% +34,8% ATX Wien 5.129,53 +0,6% +39,2% SMI Zuerich 12.931,16 -0,4% +11,9% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 18:19 % YTD EUR/USD 1,1631 -0,0% 1,1636 1,1625 +12,4% EUR/JPY 182,51 +0,6% 181,42 181,16 +11,4% EUR/CHF 0,9382 -0,1% 0,9389 0,9389 +0,1% EUR/GBP 0,8739 +0,0% 0,8735 0,8729 +5,6% USD/JPY 156,91 +0,6% 155,92 155,84 -0,9% GBP/USD 1,3309 -0,1% 1,3320 1,3316 +6,5% USD/CNY 7,0733 -0,1% 7,0802 7,0807 -1,8% USD/CNH 7,0613 -0,1% 7,0708 7,0725 -3,6% AUS/USD 0,6644 +0,3% 0,6621 0,6620 +7,1% Bitcoin/USD 94.200,25 +3,7% 90.857,15 90.077,65 -4,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,23 58,88 -1,1% -0,65 -18,3% Brent/ICE 61,93 62,49 -0,9% -0,56 -16,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.209,40 4.188,70 +0,5% 20,70 +59,7% Silber 60,33 58,16 +3,7% 2,17 +101,4% Platin 1.456,26 1.419,30 +2,6% 36,96 +61,7% Kupfer 5,26 5,36 -2,0% -0,11 +27,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
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December 09, 2025 12:20 ET (17:20 GMT)
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