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Nach dem heftigen Absturz der letzten Wochen könnte bei DroneShield endlich die Wende kommen. Die Aktie des australischen Drohnenabwehr-Spezialisten hat massiv gelitten - doch genau jetzt zeigen sich erste technische Signale für einen möglichen Rebound.
Der RSI hat bei 30 aufgesetzt. Von diesem Niveau aus könnte eine Verdopplung des Kurses durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Die operative Stärke des Unternehmens steht dabei in krassem Gegensatz zur aktuellen Kursschwäche. Während die Zahlen regelrecht durch die Decke gehen, notiert die Aktie auf Jahrestiefs. Diese Diskrepanz macht das Papier für mutige Anleger hochinteressant. Die Frage ist nicht ob, sondern wann die Erholung einsetzt. Viele Zeichen stehen auf Turnaround.
Operative Zahlen sprechen eine klare Sprache
Die Geschäftszahlen von DroneShield sind schlichtweg beeindruckend. Im dritten Quartal 2025 schoss der Umsatz auf 93 Millionen Australische Dollar - mehr als das Zehnfache des Vorjahresquartals. Das ist kein normales Wachstum mehr, das ist eine Explosion. Der operative Cashflow erreichte 20 Millionen australische Dollar, die Kasse ist mit 213 Millionen australische Dollar gut gefüllt. Der gesicherte Auftragsbestand für 2025 liegt bei 193 Millionen australische Dollar. Dazu kommt eine Pipeline mit Aufträgen im Wert von über 2,3 Milliarden australische Dollar, auf die sich das Unternehmen Chancen ausrechnet. Die Nachfrage nach Anti-Drohnen-Systemen boomt weltweit. Jüngste Verträge aus Belgien und mit europäischen Militärs im Millionenwert zeigen, dass DroneShield bei NATO-Partnern immer stärker Fuß fasst. Das Geschäftsmodell funktioniert, die Technologie überzeugt.
Vertrauenskrise belastet den Kurs
Der dramatische Kurseinbruch von deutlich über 3 Euro auf aktuell rund 1,28 Euro hat andere Gründe. Massive Insiderverkäufe durch CEO Oleg Vornik und andere Vorstandsmitglieder im Wert von über 50 Millionen australische Dollar sorgten für enormes Misstrauen. Kurz nach den Verkäufen musste das Unternehmen eine fehlerhafte Meldung zu einem Grossauftrag zurücknehmen. Das Timing wirkte verheerend. Der Markt stellte sich die Frage: Wussten die Insider Bescheid? Dazu kam der Rücktritt des US-Strategen Matt McCrann, was die Expansionspläne in Amerika ins Wanken brachte. Eine externe Untersuchung der Corporate Governance läuft aktuell. Die Leerverkaufsquote stieg von 4 auf über 9 Prozent. Institutionelle Investoren setzen auf fallende Kurse, während Privatanleger langsam wieder einsteigen. Diese Gemengelage sorgt für extreme Volatilität. Fast wöchentlich schwankt der Kurs zweistellig.

Charttechnik
Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie ein überschaubar niedriges Niveau erreicht. Der RSI notierte zuletzt bei 30 und damit in der Zone, wo Rebounds einsetzen können. Historisch betrachtet ein starkes Kaufsignal. Die Marke von 1 Euro dient als psychologische Unterstützung. Nach oben fehlen bis zu wichtigen Widerständen fast 50 Prozent. Das Chance-Risiko-Verhältnis dreht sich langsam zugunsten der Bullen. Erste Stabilisierungstendenzen sind erkennbar. Die Aktie pendelt seit einigen Tagen/Wochen zwischen 1,00 und 1,35 Euro. Kleinanleger greifen wieder zu. Ein Rebound von diesem Niveau aus könnte durchaus eine Verdopplung bringen. Analysten sehen fairen Wert bei rund 2 Euro. Bei einem geschätzten Jahresumsatz 2025 von 215 Millionen australische Dollar liegt das KUV bei stolzen 8,8. In drei Jahren könnte DroneShield aber 500 Millionen australische Dollar Umsatz erreichen. Dann wäre das Forward-KUV nur noch 3,8. Für ein Hightech-Rüstungsunternehmen mit diesem Wachstum wäre das durchaus vertretbar.
Was tun?
Die Unternehmenszahlen sind klasse gewesen, die Auftragslage auch hervorragend. Der Markt für Drohnenabwehr wächst rasant. Die aktuelle Kursschwäche bietet eine interessante Einstiegschance. Das KUV von 8,8 relativiert sich bei dem erwarteten Wachstum. Charttechnisch ist die Aktie überverkauft, der RSI bei knapp über 30 historisch ein Kaufsignal. Eine Verdopplung auf 2 Euro erscheint möglich. Allerdings bleibt die Governance-Krise ein erhebliches Risiko. Die externe Untersuchung könnte weitere negative Überraschungen bringen. Die hohe Volatilität ist nichts für schwache Nerven. Anleger sollten daher nur mit einem kleinen Teil ihres Kapitals einsteigen. Als spekulative Beimischung für risikofreudige Investoren ist DroneShield durchaus möglich. Wer an die operative Stärke glaubt und die Turbulenzen aussitzen kann, bekommt hier möglicherweise eine Chance.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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