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Claus Walter (Freiburger Vermögensmanagement): KI-Blase oder erst der Start in die digitale Zukunft?

Dezember 2025

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde und treibt die globale Entwicklung der Börsen maßgeblich mit an. Die Antwort auf die Frage, ob das alles nur heiße Luft oder doch ein Trend mit nachhaltiger Substanz ist, lasst sich nicht mit ja oder nein beantworten. Aber eines ist ziemlich sicher, die Entwicklung ganz zu verschlafen, ist keine gute Option.

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) spaltet derzeit die Zunft der Börsenpropheten. Die einen warnen vor einem Beben an den Märkten, das tiefere Spuren hinterlassen könnte als das Platzen der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende. Andere betonen die enormen Wachstumschancen und sehen uns eher noch am Anfang des digitalen Zeitalters. Wer hat recht? Kommt bald der große Katzenjammer oder der immerwährende Börsenboom? Wie so oft, wahrscheinlich ein bisschen von beidem.

KI-Trend mit Risiken, aber nicht ohne GrundlageWir wollen jetzt nicht den Bock zum Gärtner machen, aber was könnte bei dem Thema näher liegen als einmal die KI zu befragen? Die Antwort fällt differenziert aus: "KI ist keine Blase - aber ein heißer Markt mit Risiken. Wer investiert, sollte auf Diversifikation, fundamentale Kennzahlen und langfristige Trends achten. Die Euphorie ist berechtigt, solange sie von realer Wertschöpfung getragen wird." Keine schlechte Antwort, denn tatsächlich gibt es viele Bereiche, in denen das KI-Thema für ganz reale Umsätze sorgt. Profiteure sind bisher vor allem die Bereitsteller der erforderlichen Infrastruktur. Also alles, was es für Rechenzentren braucht, von leistungsstarken Rechenchips über Energie bis zu den ganz handfesten Gewerken im Bau- und Elektrikbereich. Noch nicht so ganz ausgemacht ist es, ob jene, die solche Rechenzentren beauftragen, die zum Teil immensen Investitionen monetarisieren können. Welche Branchen oder gar einzelne Unternehmen wirklich am Ende bestehende Geschäftsmodelle mit KI gewinneffizienter gestalten oder ganz neue Märkte erschließen werden, das muss die Zukunft zeigen. Nicht jede Milliardeninvestition wird sich rechnen, und es wird auch Verlierer im großen digitalen Rennen geben. Ist das alles also doch eher ein Hirngespinst und KI bringt eigentlich gar nicht so viel?

Nicht mitzumachen, funktioniert nichtWohl kaum, denn KI findet schon jetzt breite Anwendung und das nicht nur in der Tech-Branche. Einsatzmöglichkeiten gibt es quasi überall, von Medizin über Musik bis zum Militär. Schon heute analysiert KI medizinische Bilder aus Röntgen, CT und MRT schneller und besser als der durchschnittliche Radiologe. Die neue Nummer Eins der US-Country-Charts stammt vom Musiker "Breaking Rust", der real nicht existiert, aber in einem markigen Video im Cowboylook zu sehen ist. Alles komplett KI generiert und millionenfach auf Spotify gestreamt. Ob in Zukunft wirklich noch Menschen in Kampfjets wie im Filmklassiker Top-Gun aufsteigen, ist alles andere als sicher. Schon jetzt gibt es weitgehend autonome Systeme, und Rechenleistung wird ein immer wichtigerer Faktor für Verteidigungsfähigkeit im Zeitalter von Drohnenschwärmen und Cyberwar. Digitale Leistungsfähigkeit ist offensichtlich ein entscheidender Teil der kritischen Infrastruktur, in die nicht nur in Europa massiv durch die Regierung investiert werden muss, um mitzuhalten. Auch in vielen wirtschaftlichen Bereichen wird es keine Option sein, KI nicht einzusetzen. Das reicht von Personaleinsparungen durch ein weitgehend automatisiertes Rechnungswesen bis zu Vorteilen in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Wer hier nicht mitzieht, wird zurückfallen und langfristig scheitern.

Börsen fangen an zu differenzierenEine klassische Blase ist das Thema Künstliche Intelligenz wohl eher nicht. Beim Börsenhype vor 25 Jahren beruhten die Kursbewertungen vieler Dotcom-Werte hauptsächlich auf übertriebenen Hoffnungen, also quasi auf heißer Luft. Die Marketingbudgets stiegen in so manchem Fall deutlich schneller als die Erlöse. Das ist bei künstlicher Intelligenz nicht so, denn es gibt ordentliche Umsatzsteigerungen durch das Thema, das zeigten zuletzt die Quartalszahlen etwa beim Chiphersteller Nvidia oder beim Softwarekonzern Microsoft. Aber wer wird am Ende zu den Profiteuren zählen, und sind die zum Teil sehr hohen Kursbewertungen wirklich gerechtfertigt? Das kann heute niemand mit absoluter Sicherheit vorhersagen. Denn noch gilt Rechenleistung und Energiebedarf als Flaschenhals der Entwicklung, das könnte sich aber ändern, wenn neue KI-Modelle effizienter werden und dadurch weniger Hochleistungschips und Strom benötigten. Derzeit wird zudem die Investitionstätigkeit immer öfter nicht mehr über den Cashflow gedeckt, sondern über Schulden finanziert. Das kann sich natürlich rächen, wenn hohe Erwartungen nicht erfüllt werden. An den Börsen ist bereits zu beobachten, dass der Markt anfängt zu differenzieren und die Kurse gehypter KI-Werte schwankungsanfällig sein können. Wir als Vermögensverwalter achten deswegen grundsätzlich darauf, nicht nur aber ganz besonders bei Trendthemen, dass die Depots unserer Kunden diversifiziert sind. Das bedeutet, Kapital auf verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen zu verteilen, um Risiken zu reduzieren und Chancen auf stabile Renditen zu erhöhen", erklärt die KI treffend - dem können wir uns voll und ganz anschließen. Die Chancen und Risiken der künstlichen Intelligenz berücksichtigen wir dabei stets, ohne alles auf diese Karte zu setzen.

© 2025 Asset Standard
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.