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Jamie Coleman (MFS): Niedrigere Zinsen - und keine Falken in Sicht

6. bis 12. Dezember 2025

Internationale Aktien notierten am Freitag nahe ihrer Allzeithochs, auch wegen der überraschend milden Äußerungen der Fed nach ihrer Zinssenkung am Mittwoch. Die hohen KI-Ausgaben machen aber weiter Sorgen. Der S&P 500 schloss am Donnerstag auf einem neuen Rekord von 6.901, wobei Small Caps seit dem Tiefststand vom 20. November weiter vor Large Caps liegen. Die US-Zehnjahresrendite stieg von 4,11% vor einer Woche auf 4,18%, den oberen Rand der jüngsten Spanne. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich um 2,00 US-Dollar auf 57,50 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) fiel die Volatilität diese Woche von 17,5 auf 16.

Konjunktur

Niedrigere Leitzinsen, aber jetzt könnte eine Pause folgen

Am Mittwoch hat die Fed ihren Leitzins erwartungsgemäß um 25 Basispunkte auf 3,50% bis 3,75% gesenkt. Sie deutete aber an, dass es das erst einmal gewesen sein könnte - mit der gleichen Formulierung wie bei der ersten Zinspause im Dezember 2024. Man werde "Ausmaß und Zeitpunkt weiterer Senkungen prüfen". Drei Offenmarktausschussmitglieder stimmten gegen die Mehrheit: Stephen Miran wollte 50 Basispunkte, Jeffrey Schmid und Austan Goolsbee wollten den Leitzins unverändert lassen. Außerdem teilte die Fed mit, dass sie bis Anfang 2026 jetzt monatlich für 40 Milliarden US-Dollar kurz laufende US-Schatzwechsel kaufen wird, um die schrumpfenden Bankreserven wieder aufzufüllen. Vor der Sitzung hatten Anleger mit deutlich schärferen Äußerungen von Notenbankchef Jerome Powell gerechnet. Er sagte dann aber nur, dass die Beschäftigung seiner Ansicht nach um 60.000 Stellen monatlich überschätzt würde. Demnach wäre sie in den letzten Monaten gefallen. Powell fügte hinzu, dass jetzt wohl niemand mit einer Zinssenkung auf der nächsten Sitzung rechne und es sich "nicht wie eine heiß gelaufene Wirtschaft" mit einem zu starken Lohnanstieg anfühle. Weil die hohe Inflation vor allem mit den Zöllen zu tun habe, werde sie ab dem 1. Quartal 2026 wohl wieder fallen - und die Dienstleistungspreisinflation ginge ebenfalls zurück. Die Fed hob ihre Wachstumsprognose für 2026 an und senkte die Inflationsprognose; offensichtlich rechnet sie mit weiteren Produktivitätsgewinnen. Nach dem Dotplot erwarten die Offenmarktausschussmitglieder im Median jetzt eine weitere Zinssenkung im neuen Jahr.

Schleppende Ukraine-Gespräche

Die Friedensverhandlungen zur Ukraine gehen weiter, aber Gebietsabtretungen und Sicherheitsgarantien bleiben wichtige Streitpunkte. Die Europäer haben Trump für dieses Wochenende eingeladen, um über seinen Plan zu sprechen. Bislang hat er aber nicht zugesagt. Ukraines Staatschef Selenskyj brachte am Donnerstag ein Referendum über mögliche Gebietsabtretungen im Donbass ins Spiel. Zurzeit wird über eine Freihandelszone in jenen Teilen des Donbass diskutiert, aus denen sich die ukrainischen Streitkräfte zurückziehen sollen. Unabhängig davon forderte Selenskyj vom US-Kongress Sicherheitsgarantien, um die Ukraine vor neuen russischen Angriffen zu schützen. Nächste Woche wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs endgültig entscheiden, ob der Ukraine aus eingefrorenen russischen Notenbankaktiva 105 Milliarden US-Dollar Kredit gewährt werden sollen.

Kurz gefasst

Im September ist das amerikanische Handelsbilanzdefizit überraschend stark gefallen, auf 52,8 Milliarden US-Dollar. Das ist das geringste Defizit seit Juni 2020, als der Welthandel zu Beginn der Pandemie zum Erliegen kam.

Im November stieg Chinas diesjähriger Handelsbilanzüberschuss auf über 1 Billion US-Dollar. Trotz geringerer Lieferungen in die USA legte der Export letzten Monat um 5,9% zu. Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer bestätigte diese Woche, dass China die Handelsvereinbarung mit den USA einhalte. Auch beim Sojabohnenimport habe es Fortschritte gegeben.

Japans Premierministerin Sanae Takaichi kündigte ein 135 Milliarden US-Dollar schweres Konjunkturprogramm an, das zu 60% mit neuen Anleihen finanziert werden soll. Im 3. Quartal ist Japans BIP um 2,3% geschrumpft, der erste Rückgang seit sechs Quartalen. Hauptgrund waren geringe Unternehmensinvestitionen. Japans Reallöhne fielen im Oktober das zehnte Mal in Folge, da die Lohnentwicklung nicht mit der Verbraucherpreisinflation Schritt hält.

Die USA teilten mit, den Export modernster Grafikprozessoren nach China zu erlauben, während China den Zugang nach eigenen Aussagen einschränken will. Das berichtet die Financial Times. In den USA müssen KI-Chips vor dem Export einer speziellen Sicherheitsprüfung unterzogen werden, sagten amerikanische Regierungsvertreter.

Im November sind Taiwans Exporte dank des KI-Chip-Booms so stark gestiegen wie zuletzt vor 15 Jahren.

Kevin Hassett, ein Kandidat für den Fed-Vorsitz, sagte diese Woche, dass er ein unpolitischer Notenbankchef sein würde. Für ihn sei das eigene Urteil maßgeblich - und nicht politischer Druck.

Die französische Nationalversammlung stimmte dem Sozialhaushalt zu, der unter anderem eine Verschiebung der unpopulären Rentenreform vorsieht. Die Zustimmung zum Gesamthaushalt für das neue Jahr ist damit wahrscheinlicher geworden. Noch sind aber nicht alle Hürden in der stark zersplitterten Nationalversammlung ausgeräumt.

Der Silberpreis stieg Ende der Woche auf einen Rekordwert von 63 US-Dollar je Unze. Gründe waren der schwache US-Dollar, die knappen Lagerbestände und die hohe Nachfrage durch den Ausbau der KI-Infrastruktur. Der Preis hat sich dieses Jahr mehr als verdoppelt.

Die Bank of Canada ließ ihren Leitzins am Mittwoch wie erwartet unverändert. Notenbankchef Tiff Macklem sagte, dass die Zinsen jetzt "etwa die richtige Höhe" hätten, wenn die Prognosen der Bank einträfen.

US-Streitkräfte brachten am Mittwoch vor der venezolanischen Küste einen Öltanker auf. Die Skipper war seit Jahren mit US-Sanktionen belegt, gehört sie doch zu einer illegalen Tankerflotte. Die USA erhöhen ihren Druck auf Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro.

Die Lage zwischen Japan und China bleibt angespannt. Am Donnerstag flogen zwei amerikanische B-52-Bomber gemeinsam mit japanischen Flugzeugen über das Japanische Meer - eine Demonstration der amerikanischen Unterstützung für das Land. Nur einen Tag zuvor hatten russische und chinesische Kampfflugzeuge einen gemeinsamen Patrouillenflug vor der japanischen Küste absolviert.

Das mexikanische Parlament stimmte diese Woche den neuen Zöllen auf Importe aus Asien zu. Damit folgt es weitgehend den US-Bemühungen um strengere Handelsbeschränkungen gegen China. Das Gesetz sieht Zölle von 5% bis 50% auf über 1.400 Produkte aus asiatischen Ländern vor, die keine Handelsvereinbarung mit Mexiko abgeschlossen haben.

Das amerikanische Haushaltsdefizit war im November um 16 Milliarden US-Dollar niedriger als im Vorjahr. In den ersten beiden Monaten des aktuellen Haushaltsjahres lag es um 16% unter den Vorjahreswerten. Die Einnahmen sind im November um 14% z.Vj. gestiegen, auch wegen der Zölle.

Am Donnerstag fand sich im US-Senat nicht die nötige Mehrheit von 60 Stimmen für den Vorschlag der Demokraten, die Obamacare-Subventionen aus der Biden-Zeit um weitere drei Jahre zu verlängern. Ein republikanischer Gegenvorschlag, nach dem Haushalte Bundeshilfen zur Deckung der Gesundheitskosten erhalten sollten, scheiterte mit 51 Ja-Stimmen ebenfalls. Die Subventionen laufen Ende des Jahres aus, wenn sie nicht in letzter Minute verlängert werden. Am Freitagmorgen bemühten sich die Republikaner im Repräsentantenhaus intensiv um eine Lösung.

Am Donnerstag hat der Fed-Vorstand elf regionale Notenbankchefs einstimmig für neue fünfjährige Amtszeiten bestätigt. Das dämpft die Sorge, dass von Trump ernannte Vorstände solche Bestätigungen verhindern könnten, was wiederum Zweifel an der Unabhängigkeit der Fed wecken würde.

China erklärt die Binnennachfrage für 2026 zur Priorität. Man wolle Haushalte unterstützen und Privateinkommen stärken. Man bleibe bei einem hohen Haushaltsdefizit, wolle die Zinsen senken und den Renminbi-Wechselkurs stabil halten.

Das britische BIP ist im Oktober um 0,1% gefallen, der vierte Monat in Folge ohne Anstieg.

Präsident Trump unterzeichnete am Donnerstag einen Erlass, der den Einzelstaaten die KI-Regulierung untersagen soll. Das soll einen Flickenteppich aus lokalen Regelungen verhindern, der den Ausbau der neuen Technologie erschweren würde.

Nächste Woche

Montag: Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion in China, Industrieproduktion im Euroraum, kanadische Verbraucherpreise

Dienstag: weltweite Einkaufsmanagerindizes (vorläufig), britische Arbeitslosenquote, Beschäftigungsbericht und Einzelhandelsumsätze in den USA

Mittwoch: britische Verbraucherpreise, Euroraum-Verbraucherpreise

Donnerstag: Notenbanksitzungen in Großbritannien und im Euroraum, amerikanische Verbraucherpreise

Freitag: japanische Verbraucherpreise, Notenbanksitzung in Japan, britische Einzelhandelsumsätze, Verkäufe von Bestandsimmobilien in den USA

Fokussiert und diversifiziert bleiben

Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research.

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