Der Chef von BHP hält inzwischen einen Kupferpreis von 15.000 US-Dollar je Tonne für möglich. Die Versorgungsengpässe am Martkt sind jedenfalls immens. Wir blicken deshalb auf aussichtsreiche Kupferaktien: von Klein bis Groß.
Die Sachlage ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Das Kupferdefizit bis 2030 wächst quasi täglich und wird primär durch eine Kombination aus stagnierendem Angebot und explosionsartiger Nachfragesteigerung angetrieben, wobei die Angebotsseite den entscheidenden Engpassfaktor darstellt. Einschneidend wirkt das langsamere Produktionswachstum, das führt laut ICSG zu einem Defizit von rund 150.000 Tonnen pro Jahr, da die Hauptlieferanten aus in Chile, Indonesien und dem Kongo durch Ausfälle, sinkende Erzgrade und höhere Kosten behindert werden. Gleichzeitig verzögern strenge Genehmigungsverfahren, ESG-Vorgaben und lokaler Widerstand neue Projekte, sodass bis 2026 kaum zusätzliche Kapazitäten hinzukommen. Auf der Nachfrageseite überlagern sich mehrere Megatrends: Der massive Ausbau von Stromnetzen für die Energiewende erfordert enorme Kupfermengen für Leitungen und Trafos, während die E-Mobilität den Bedarf pro Fahrzeug vervielfacht. Der KI-Boom verstärkt dies weiter, immer neue, energiehungrige Rechenzentren müssen verkabelt werden. Insgesamt verschiebt sich der Markt von einem fragilen Gleichgewicht zu strukturellen Unterdeckungen, da Investitionen trotz hoher Preise nicht schnell genug greifen. Anleger sollten daher auf Produzenten mit robusten Reserven und auf Explorationswerte in stabilen Jurisdiktionen achten, wo Hebelwirkungen am stärksten wirken können.
Kupfer - Das rote Metall ist knapper als gedachtKupfer steuert nach Ansicht vieler Experten in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts auf eine Phase struktureller Knappheit zu, weil die Nachfrage aus Energiewende, E-Mobilität und KI deutlich schneller wächst als das Angebot. Für Anleger rückt damit eine potenziell explosive Kombination aus einer real bevorstehenden Verknappung und temporärer Hysterie in den Vordergrund. Die Stimmung an den Rohstoffbörsen hat sich zuletzt deutlich aufgeheizt, da der Preis das alte Rekordniveau im Bereich von 10.000 US-Dollar je Tonne schnell hinter sich gelassen hat. Viele Marktbeobachter werten den Ausbruch Richtung 12.000 US- Dollar je Tonne über diesen Bereich als Signal, dass der Übergang von einem jahrelang gut versorgten Markt hin zu einer Phase struktureller Unterdeckung begonnen hat. Studien sprechen von einem Nachfrageanstieg auf über 30 Millionen Tonnen bis 2030, während das Angebot - trotz geplanter Erweiterungen - deutlich hinterherläuft und die Lücke sich in wachsenden Fehlmengen von mehreren hunderttausend Tonnen pro Jahr niederschlagen dürfte. Zum Vergleich: Das aktuelle Marktvolumen liegt bei rund 23 bis 24 Mio. Tonnen p.a.
Von den Andenländern bis nach Zentralafrika ist immer häufiger von fallenden Erzgehalten, höheren Investitionskosten, Wasserknappheit und politischen Spannungen die Rede, die neue Projekte verzögern oder ganz verhindern. Selbst optimistische Szenarien gehen davon aus, dass Genehmigungsverfahren, Umweltauflagen und lokale Widerstände die Realisierung großer Tagebau- und Untertageprojekte auf zehn bis 15 Jahre strecken, wodurch kurzfristig kaum zusätzliche Mengen in Sicht sind. Parallel dazu verschärft sich der Konkurrenzkampf um bestehende Lagerstätten, da Regierungen höhere Abgaben verlangen und Exportrestriktionen als politisches Druckmittel entdecken, was die Versorgungssicherheit für Abnehmerindustrien weiter belastet. Oben drauf ist der von USA angezettelte Handelskrieg nicht hilfreich für die Nachfrager.
Auf der Nachfrageseite sorgen gleich mehrere strukturelle Wachstumstreiber für eine regelrechte Kupferoffensive. Prognosen sehen den Kupferbedarf für die Modernisierung und Erweiterung der Netzinfrastruktur und die Bedarfe in der E-Mobilität bis 2030 um mehr als 5 Mio. Tonnen steigen. Zusätzlich erwartet der Markt, dass Rechenzentren für Cloud-Computing und Künstliche Intelligenz bis zum Ende des Jahrzehnts mehrere hunderttausend Tonnen Kupfer pro Jahr verschlingen werden.
Einige große Investmentbanken halten es vor diesem Hintergrund für möglich, dass der Kupferpreis bis zum Ende des Jahrzehnts in Regionen von 15.000 US-Dollar je Tonne und darüber vorstößt, wenn Engpässe eskalieren und spekulatives Kapital die Rallye verstärkt. Andere, teils noch aggressivere Szenarien, sehen bei anhaltenden Lieferstörungen und zusätzlichem geopolitischem Stress sogar Spielräume für kurzzeitige Preisspitzen deutlich oberhalb dieser Marken, auch wenn solche Extremwerte mit erhöhten Risiken für späte Marktteilnehmer einhergehen. Für Anleger entsteht eine komfortable Situation für eine langfristige und geduldige Positionierung.
Die Platzhirsche: Freeport-McMoRan, BHP & Glencore!Ein anhaltendes Angebotsdefizit bei Kupfer dürfte vor allem den etablierten Branchengrößen zugutekommen, da sie über bestehende Infrastruktur und skalierbare Produktionskapazitäten verfügen. Konzerne wie Freeport-McMoRan, BHP und Glencore zählen daher zu den ersten Profiteuren eines strukturell enger werdenden Marktes. Auf globaler Ebene verfolgt China eine langfristige Rohstoffstrategie und sichert sich über Beteiligungen an Unternehmen wie Zijin Mining den Zugang zu kritischen Metallen. Mit einzelnen Export-Beschränkungen entwickelt sich ein geopolitisches Spannungsfeld, in dem Rohstoffversorgung zunehmend sicherheitspolitisch interpretiert wird. Marktbeobachter erwarten vor diesem Hintergrund in den kommenden Jahren zwar hohe Preisschwankungen, langfristig jedoch klare, fundamental getriebene Aufwärtstrends.
Freeport-McMoRan (50,80 US-Dollar | US35671D8570) richtet ...
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