
Die Lübecker Drägerwerk AG & Co. KGaA (DE0005550602) hat heute mit vorläufigen Zahlen für das erste Quartal 2025 aufgewartet - und diese fallen durchaus gemischt aus. Mit gerade einmal 0,4 Millionen Euro liegt das EBIT deutlich unter dem Vorjahreswert von 15,1 Millionen Euro. Ein Ergebnis, das auf den ersten Blick durchaus Stirnrunzeln verursachen könnte.
Drägerwerk setzt auf Auftragsboom
Doch während die Gewinnseite schwächelt, zeigt die Auftragsentwicklung ein ganz anderes Bild: Mit 861 Millionen Euro übertrifft der Auftragseingang nicht nur das Vorjahresniveau, sondern markiert den höchsten Q1-Stand seit dem Corona-bedingten Rekordjahr 2020. Beide Segmente trugen zu dieser positiven Entwicklung bei - die Medizintechnik legte währungsbereinigt um 4,2 Prozent zu, die Sicherheitstechnik sogar um 8,4 Prozent.
Der Umsatz blieb mit 730 Millionen Euro annähernd auf Vorjahresniveau, während die Bruttomarge leicht auf 45,8 Prozent stieg. Die Funktionskosten erhöhten sich allerdings spürbar um 4,7 Prozent (währungsbereinigt) auf 334 Millionen Euro - was letztlich die deutliche EBIT-Verschlechterung erklärt.
Zuversicht trotz Unwägbarkeiten
Trotz des schwächeren Ergebnisses hält der Medizin- und Sicherheitstechnik-Spezialist an seiner Jahresprognose fest. Für 2025 erwartet Drägerwerk weiterhin einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 1,0 bis 5,0 Prozent und eine EBIT-Marge zwischen 3,5 und 6,5 Prozent - offenbar im Vertrauen auf die gut gefüllten Auftragsbücher.
Allerdings gibt es auch Unwägbarkeiten: Die möglichen Auswirkungen der US-Zollpolitik auf die Geschäftsentwicklung sind noch nicht absehbar und daher nicht in der Prognose berücksichtigt. Angesichts der globalen Verflechtungen des Konzerns könnte dies durchaus noch zu einem relevanten Faktor werden.
Die vollständigen Ergebnisse für das erste Quartal werden am 30. April veröffentlicht - dann wird sich zeigen, ob der Optimismus des Vorstands berechtigt ist oder ob die steigenden Kosten das Unternehmen stärker belasten als erhofft.
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