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Medienmitteilung vom 25. April 2025 BB Biotech im Q1 2025: Portfoliofokus inmitten anhaltender Volatilität geschärft
BB Biotech agierte in einem herausfordernden Auftaktquartal 2025, das von globaler Marktvolatilität, politischen Unsicherheiten und einer sich wandelnden Handelspolitik geprägt war. Der Biotechnologiesektor stand weiterhin unter Druck - eine Folge der zurückhaltenden Anlegerstimmung und anhaltender makroökonomischer Herausforderungen. Trotz eines anspruchsvollen Umfelds bleibt BB Biotech seiner Überzeugung treu: gezielte Investitionen in Unternehmen, die bahnbrechende Therapien für Indikationen mit hohem medizinischem Bedarf entwickeln. Die strategische Ausrichtung des Portfolios wurde durch disziplinierte Kapitalallokation und den klaren Fokus auf wissenschaftliche Innovation weiter geschärft. Q1 2025 Performance Der Innere Wert (NAV) von BB Biotech ging im 1. Quartal 2025 um 10.8% in CHF bzw. 12.3% in EUR zurück. Unter Einbezug der im März erfolgten Dividendenausschüttung von CHF 1.80 pro Aktie ergibt sich eine Gesamtrendite von -8.8% in CHF und -10.3% in EUR. Diese Entwicklung spiegelt die übergeordnete Marktdynamik wider - insbesondere im Small- und Mid-Cap-Biotechsegment. Der Aktienkurs schloss das Quartal mit einem Abschlag von 14.1% auf den NAV ab, was in etwa dem Niveau zum Jahresende 2024 entspricht.
Für das 1. Quartal wies BB Biotech einen Nettoverlust von CHF 241 Mio. aus, im Vergleich zu einem Nettogewinn von CHF 260 Mio. im Vorjahreszeitraum (Q1 2024). An der ordentlichen Generalversammlung vom 19. März 2025 stimmten die Aktionärinnen und Aktionäre sämtlichen Anträgen zu - darunter auch der Dividendenausschüttung von CHF 1.80 pro Aktie. Damit setzt BB Biotech ihre seit 2013 etablierte Dividendenpolitik fort, die eine Ausschüttung von 5% des durchschnittlichen Aktienkurses im Dezember vorsieht. Strategische Weiterentwicklung des Portfolios Das Investmentteam managte das Portfolio aktiv, um dessen Qualität, Fokussierung und Risikoprofil weiter zu stärken. BB Biotech baute eine neue Position in Akero Therapeutics auf, nachdem das Unternehmen vielversprechende Phase-II-Daten bei Patientinnen und Patienten mit zirrhotischem MASH (F4-Population) vorgelegt hatte - ein Bereich mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf und derzeit begrenzten Behandlungsmöglichkeiten. Das differenzierte klinische Profil und die überzeugenden Wirksamkeitsdaten waren ausschlaggebend für die Teilnahme an der anschliessenden Kapitalerhöhung. Im Rahmen eines konsequenten Kapitalmanagements wurden andererseits mehrere Positionen verkauft. Dazu zählten Intra-Cellular Therapies nach der HSR-Genehmigung der Übernahme durch Johnson & Johnson; Fate Therapeutics aufgrund einer stark reduzierten Entwicklungspipeline; Sage Therapeutics im Zuge des unaufgeforderten Angebots von Biogen; sowie Arvinas, nachdem gemischte Phase-III-Ergebnisse - beschränkt auf ESR1-mutierte Subgruppen - das kommerzielle Potenzial des Wirkstoffs deutlich eingeschränkt hatten. Mit 23 Positionen zum Quartalsende unterstreicht BB Biotech die bewusste Fokussierung und den High-Conviction-Ansatz der Anlagestrategie. BB Biotech richtet den Blick zunehmend auf Mid-Cap-Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über USD 1 Mrd., die differenzierte wissenschaftliche Ansätze, strategische Stringenz und relative Resilienz in volatilen Märkten vereinen. Innovations- und Branchenhighlights Das 1. Quartal 2025 war von mehreren bedeutenden regulatorischen und klinischen Entwicklungen im Biotechnologiesektor geprägt - ein Beleg für dessen Innovationskraft und zugleich ein Spiegelbild der inhärenten Volatilität der Branche. Vertex erhielt die FDA-Zulassung für JOURNAVX (Suzegtrigin), ein neuartiges Schmerzmittel ohne Suchtpotenzial zur Behandlung von mittelstarken bis starken akuten Schmerzen - ein wichtiger Meilenstein in der strategischen Expansion über das bisherige Kerngeschäft Mukoviszidose hinaus. Darüber hinaus erhielt KAFTRIO® eine positive Stellungnahme des CHMP, womit die Mukoviszidose-Therapie auf jüngere Patientengruppen in Europa ausgeweitet werden kann. Alnylam erhielt eine erweiterte FDA-Zulassung für Amvuttra zur Behandlung von ATTR-CM und positioniert das Medikament damit als erste und einzige von der FDA zugelassene RNAi-Therapie für sowohl ATTR-CM als auch hATTR-PN. Dieser Fortschritt erweitert das adressierbare Marktpotenzial und stärkt die kommerzielle Perspektive erheblich. Wave Life Sciences veröffentlichte positive klinische Daten für seinen Wirkstoffkandidaten zur Behandlung von Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) und initiierte parallel eine Phase-I-Studie im Bereich Adipositas - damit unterstreicht das Unternehmen seine Fortschritte in mehreren therapeutischen Bereichen. Argenx entwickelte seine breit aufgestellte Spätphasen-Pipeline weiter - mit guten Perspektiven für klinisches und kommerzielles Wachstum. Im Gegensatz dazu veröffentlichte Arvinas gemischte Phase-III-Daten in der Indikation Brustkrebs, wobei die Wirksamkeit auf eine eng begrenzte Patientengruppe beschränkt blieb. Incyte verfehlte mit der STOP-HS-Studie bei Hidradenitis suppurativa die Erwartungen - unter anderem aufgrund eines unerwartet hohen Placeboeffekts. Ausblick Veränderungen in der Handelspolitik, regulatorische Entwicklungen sowie eine veränderte Kapitalallokation formen das Umfeld für langfristig orientierte Biotechinvestoren neu. Zwar belasten die politischen Unwägbarkeiten und angespannte Kapitalmärkte weiterhin die Investorenstimmung, doch die jüngste Eskalation der Zollpolitik unter der Trump-Administration hatte bislang keine grossen Konsequenzen für Portfoliounternehmen. Der Grossteil der Portfoliounternehmen produziert entweder lokal für den US-Markt oder ist auf seltene Erkrankungen fokussiert - ein Segment, das durch hohe Preissetzungsmacht und niedrige Herstellungskosten gekennzeichnet ist. Dazu zählen insbesondere Small Molecules, die rund die Hälfte des Portfolios ausmachen. Auch Unternehmen mit Fokus auf RNA, Biologika oder Genomeditierung zählen dazu - viele von ihnen adressieren seltene Krankheiten, verfügen über Preissetzungsspielräume oder setzen mehrheitlich auf eine inländische Produktion. Unternehmen, die ihre Produkte noch nicht auf dem Markt haben, zeigen sich zudem strategisch flexibel in der Steuerung ihrer zukünftigen Lieferketten. Auch wenn sich indirekte Auswirkungen der aktuellen Handelspolitik auf die globale Pharmalandschaft - etwa durch höhere Lieferkettenkosten oder regulatorische Reibungsverluste - nicht ausschliessen lassen, bleibt BB Biotechs Portfolio bislang nur minimal davon betroffen. Gleichzeitig bewegen sich die Bewertungen aktuell auf einem historisch tiefen Niveau: Small Caps werden in vielen Fällen nahe oder unter dem Cash-Wert gehandelt, während kleinere und mittelgrosse Unternehmen Multiples aufweisen, die zuletzt nach der Dot-Com-Blase zu beobachten waren. Ein mögliches Resultat der aktuellen makroökonomischen und handelspolitischen Neuordnung könnte ein struktureller Wandel sein, der der Biopharmaindustrie mittel- bis langfristig zugutekommt. Sollte diese Entwicklung zu einem Anstieg der pharmazeutischen Ausgaben ausserhalb der USA führen - und nicht, wie vielfach befürchtet, zu einem Preisverfall im US-Markt - könnte dies die Medikamentenmärkte deutlich ausweiten. Unter den entwickelten Volkswirtschaften könnte Japan strukturell rasch auf solche Veränderungen reagieren: dies mit einem zentral organisierten Kostenträger, einheitlicher Regulierung und einem weitgehend in sich geschlossenen Markt. Europa bleibt demgegenüber fragmentierter und uneinheitlicher. Die jüngste Warnung der Europäischen Arzneimittelindustrie (EFPIA) an die EU-Kommission unterstreicht den Handlungsdruck: Ohne verbesserte Preisgestaltung und effizientere Zulassungsprozesse droht ein zunehmender Investitionsabfluss in Richtung USA. Die am 15. April erlassene Executive Order der Trump-Administration zur Arzneimittelpreisgestaltung kann als erstes konkretes Signal eines möglichen strukturellen Wandels gewertet werden. Sie markiert einen stärker marktorientierten Ansatz zur Steuerung der Medikamentenkosten - unter anderem durch Massnahmen wie die «Most Favored Nation»-Preisbindung, den Import von Medikamenten, gezielte Förderung von Generika und Biosimilars sowie tarifliche Anreize zur Förderung des Wettbewerbs bei gleichzeitiger beabsichtigter Wahrung der Innovationskraft. Mit der voraussichtlichen Abschaffung des sogenannten «Pill Penalty» aus dem Inflation Reduction Act (IRA) wird die Gleichstellung von Small Molecules und Biologika in Medicare-Verhandlungen wiederhergestellt, was die Innovationsanreize für orale Medikamente neu ausrichtet. Gleichzeitig stärkt die Executive Order den Verhandlungsrahmen des IRA, indem sie klarere Leitlinien und eine Priorisierung hochpreisiger Medikamente fordert. Auch wenn dies mittelfristig zu strengeren Preisobergrenzen nach Ablauf des Verhandlungsschutzes führen könnte, schafft es zugleich mehr Planungssicherheit - und fördert ein faireres Wettbewerbsumfeld für echte Innovatoren gegenüber etablierten Konzernen mit ihren Lebenszyklus-Management-Strategien. Auf regulatorischer Ebene bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der FDA gegenüber dem übergeordneten Gesundheitsministerium (HHS). Zudem wächst die Sorge, dass politische Einflussnahme zunehmend evidenzbasierte Entscheidungen verdrängt. Erschwerend kommen operative Herausforderungen hinzu - etwa Ressourcenengpässe infolge interner Umstrukturierungen. Besorgniserregend sind insbesondere jüngste Äusserungen des US-Gesundheitsministers Robert F. Kennedy - darunter Zweifel an der Sicherheit von Impfstoffen, Skepsis gegenüber der Nähe zwischen Industrie und Aufsichtsbehörden sowie Vorbehalte gegenüber möglichen finanziellen Interessenkonflikten im Zusammenhang mit sogenannten User Fees - also Gebühren, die der beschleunigten Bearbeitung von Zulassungsanträgen dienen. Auch wenn sich diese Positionen bislang nicht in konkreten politischen Massnahmen niedergeschlagen haben, tragen sie zur Unsicherheit über die zukünftige Ausrichtung der regulatorischen Aufsicht und die wissenschaftliche Haltung der Behörde bei. Einige Unternehmen berichten in den frühen Entwicklungsphasen von abnehmender Transparenz und einer schwächeren Abstimmung mit der FDA, während in späteren Phasen bislang eine stabile operative Kontinuität gewahrt bleibt. In einer Phase strukturellen Wandels und anhaltender Unsicherheit bleibt BB Biotech konsequent auf Unternehmen fokussiert, die durch wissenschaftliche Differenzierung und klar definierte klinische sowie kommerzielle Entwicklungsstrategien überzeugen. Das Investment Management Team begegnet den Unternehmen mit geschärften Investmenthypothesen, optimierten risikoadjustierten Einstiegszeitpunkten und einer gesteigerten Kapitaldisziplin. Der Zwischenbericht per 31. März 2025 der BB Biotech AG ist auf report.bbbiotech.ch/Q125 resp. www.bbbiotech.com verfügbar.
Für weitere Informationen: Head Investment Management Team BB Biotech Investor Relations Media Relations
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Portfoliozusammensetzung von BB Biotech per 31. März 2025
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