
© Foto: Jay Hawk auf Unsplash
Der deutsche und europäische Verteidigungsboom beschert Rüstungsunternehmen einen nie zuvor dagewesenen Auftragsboom - und Investoren dank kräftiger Kurssteigerungen hohe Gewinne! Doch gefahrlos ist ein Engagement in der Branche längst nicht mehr. Inzwischen ist bereits sehr viel Fantasie und Zukunftserwartung eingepreist, was zu hohen Bewertungen geführt hat. Vor allem beim Panzergetriebehersteller Renk ist Gefahr im Verzug.
Milliarden für die deutsche und europäische Rüstungsindustrie
Die sicherheitspolitische Wende der USA machen angesichts der weltweiten Bedrohungslage eine Wiederbewaffnung des europäischen Kontinents nötig. Etliche hundert Milliarden Euro sollen daher in den kommenden Jahren in die Verteidigungsbranche fließen. So hat der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz der Bundeswehr gewissermaßen einen Blanko-Scheck ausgestellt.
Schon jetzt füllen sich die Auftragsbücher zahlreicher Rüstungskonzerne, darunter auch des deutschen Dreigestirns Hensoldt, Renk und Rheinmetall, in hoher Geschwindigkeit, was für ein dynamisches Wachstum der Geschäfte sorgt. Doch wie so oft sind die Kurse der zu erwartenden Entwicklung weit vorausgeeilt.
Die Aktien sind der Geschäftsentwicklung weit vorausgeeilt
Inzwischen sind die drei deutschen Rüstungsgrößen mit 47- (Hensoldt) bis 49-fachen (Rheinmetall) ihrer in diesem Jahr erwarteten Gewinne bewertet. Selbst für das kommende Jahr sind bereits Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 33 bis 34 veranschlagt.
Vor allem der erst im vergangenen Jahr an die Börse gestartete Panzergetriebehersteller Renk dürfte aber vor erheblichen Herausforderungen stehen, in diese stattliche Bewertung hinzuwachsen. Denn gegenüber den im vergangenen Jahr erzielten Gewinnen müssten den Augsburgern hierzu knapp eine Verdreifachung gelingen.
Vor allem Renk ist inzwischen korrekturanfällig
Und auch der Chart liefert ungeachtet der jüngsten Rekordjagd erste Warnsignale. Hier könnte also bereits in Kürze sowohl eine Bewertungs- als auch eine technische Korrektur bevorstehen. Das macht das Papier gegenwärtig zu einer Verkaufsposition beziehungsweise sogar einer attraktiven Short-Chance.
Gegenüber ihren Tiefs im vergangenen Winter hat sich die Renk-Aktie in nur wenigen Monaten verdreifachen können. Das Allzeithoch liegt gegenwärtig bei 52,18 Euro und wurde nach der von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Zollpanik erreicht. Das unterstreicht die hohe relative Stärke, die für Verteidigungswerte bislang bestimmend war.
Dank bearisher Divergenzen: Aktie könnte vor Trendwende stehen
Doch unter der Oberfläche des vermeintlich starken Charts brodelt es inzwischen gewaltig. Das jüngste Rekordhoch ist nämlich durch die technische Indikation nicht bestätigt worden. Sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD notieren gegen den Trend der Aktie in Abwärtstrends.
Damit liegen in der Aktie erstmals bearishe Divergenzen vor. Solche Divergenzen sind häufig die Vorboten von Trendwendebewegungen. Eine solche könnte bei Renk daher schon in Kürze bevorstehen.
Zwar zeigt der MACD noch einen intakten Aufwärtstrend der Aktie an, doch ist er jüngst unter seine (rote) Signalline gefallen. Das deutet auf einen Verlust von Aufwärtsdynamik hin. Und auch der RSI hat inzwischen in den neutralen Bereich zurückgesetzt und das, obwohl die Aktie nur wenig unter ihrem Allzeithoch notiert.
Das Abwärtspotenzial ist beträchtlich
Diese Umstände lassen befürchten, dass den Käuferinnen und Käufern die Puste ausgeht. In aller Regel geht das mit Kursverlusten einher. Und gerade bei Renk ist das Abwärtspotenzial angesichts der großen Abstände zu den gleitenden Durchschnitten beträchtlich.
Die kurz- bis mittelfristige 50-Tage-Linie notiert bei etwa 40 Euro und liegt damit rund 20 Prozent vom aktuellen Kursniveau entfernt. Noch größer ist der Abstand zur 200-Tage-Linie, die mit 26,43 Euro 47 Prozent entfernt ist. Gleichzeitig hat der steile Kursanstieg für nur wenige belastbare Horizontalunterstützungen gesorgt.
Fazit: Jetzt gegen eine Korrektur wappnen!
Angesichts der technischen und fundamentalen Gefahren sollten Anlegerinnen und Anleger, die bislang bei Renk investiert waren, daher dringend Gewinnmitnahmen und das Reduzieren von Positionsgrößen erwägen.
Eine weitere Möglichkeit, sich gegen einen scharfen Einbruch der Aktie zu wappnen, ist eine Wette gegen den Kurs und die Absicherung mithilfe von Derivaten. Aufgrund der gegenwärtig hohen impliziten Volatilität ist von Optionsscheinen abzuraten. Zu bevorzugen sind daher KO-Zertifikate.
Bis zu 104 Prozent: Hohe Absicherungsgewinne möglich!
Eine maßgeschneiderte Lösung bietet das Zertifikat mit der WKN MK5B4Y. Hierbei handelt es sich um einen Knock-out mit eingebautem Stopp-Loss. Die KO-Barriere liegt mit 53,00 Euro knapp über dem Allzeithoch. Da diese in der technischen Analyse als Kaufsignale gelten, würde die Short-These durch ein neues Rekordhoch zunichte gemacht werden. Diesem Umstand trägt der KO bei 53,00 Euro Rechnung.
Da der Basispreis bei 62,34 Euro liegt, würde ein Erreichen der KO-Barriere nicht zum Totalverlust führen, sondern zu einer Rückzahlung von 0,92 Euro. Damit beträgt das Verlustpotenzial gegenwärtig überschaubare 31 Prozent, während im Fall einer Korrektur der Aktie hohe Absicherungsgewinne möglich sind, wie das folgende Auszahlungsprofil verdeutlicht:
Doch Vorsicht: Sollte die Aktie per Kurslücke oberhalb der KO-Barriere beziehungsweise sogar über dem Basispreis eröffnen, kann der Rückzahlungsbetrag deutlich geringer ausfallen als bei einem untertägigen Erreichen der Barriere. Daher besteht auch mit MK5B4Y Totalverlustgefahr, die bei der Bestimmung der gewünschten Positionsgröße zu bedenken ist.
Gastautor: Max Gross
Haftungsausschluss/Disclaimer
Die hier angebotenen Artikel dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind weder explizit noch implizit als Zusicherung einer bestimmten Kursentwicklung der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals und - je nach Art des Investments - sogar zu darüber hinausgehenden Verpflichtungen, bspw. Nachschusspflichten, führen können. Die Informationen ersetzen keine auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatung. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird weder ausdrücklich noch stillschweigend übernommen.
Finanznachrichten.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinerlei Einfluss. Finanznachrichten.de hat bis zur Veröffentlichung der Artikel keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand der Artikel. Die Veröffentlichungen erfolgen durch externe Autoren bzw. Datenlieferanten. Infolgedessen können die Inhalte der Artikel auch nicht von Anlageinteressen von Finanznachrichten.de und/oder seinen Mitarbeitern oder Organen bestimmt sein.