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Die Anteile der Energieversorger E.ON und RWE waren in den vergangenen Wochen stark gefragt. Einerseits erhoffen sich Anlegerinnen und Anleger von der kommenden Bundesregierung Wachstumsimpulse für die deutsche Wirtschaft, andererseits waren die als sicher geltenden Versorgeraktien inmitten des Handelskrieges und den wachsenden Sorgen vor einer weltweiten Rezession als Hedge gegen wirtschaftliche und politische Unsicherheiten gefragt. Doch insbesondere in den Anteilen von RWE könnte der Höhenflug vor einem (vorläufigen) Ende stehen.
Geht RWE jetzt die Puste aus?
Noch vor wenigen Wochen bot der Ausbruch der RWE-Aktie über ihre Abwärtstrend- beziehungsweise 200-Tage-Linie eine aussichtsreiche Long-Chance, die risikoaffine Anlegerinnen und Anleger mit dem Call-Optionsschein SJ7JTZ für eine Rendite von 40 Prozent nutzen konnten.
Inzwischen wirkt die Aktie jedoch festgefahren. Zwar konnte sie sich von der Zollpanik und einem Absturz von 20 Prozent erholen, doch am Bereich von 34,00 bis 34,50 Euro scheint kein Vorbeikommen. Solche Kurspausen an markanten Widerständen sind zwar nichts Ungewöhnliches, doch in der RWE-Aktie mehren sich die Anzeichen, dass hier kein Ausbruch, sondern im Gegenteil eine Trendwende zugunsten fallender Kurse zu erwarten ist.
Kaufdruck lässt nach, Aktie fällt trotz steigendem Gesamtmarkt
Das erste Indiz für diese These ist die Top-Bildung der vergangenen Tage. Nach einem erneuten Ausbruchsversuch über das bisherige Jahreshoch setzte die Aktie zurück. Zwar nicht viel, aber die Tageshochs fielen mit jedem Handelstag der vergangenen Woche etwas kleiner aus, was auf nachlassenden Kaufdruck schließen lässt.
Zwar konnte die bei 34,00 Euro verlaufende Unterstützung bislang verteidigt werden, diese Marke steht zum Wochenauftakt jedoch unter Beschuss - und das in einem bislang konstruktiven Gesamtmarktumfeld. Das RWE-Boot scheint die anhaltende Flut also nicht mehr heben zu wollen, die Aktie wird gegen den Trend verkauft.
Bearishe Divergenzen lassen Trendwende befürchten
Der Blick auf die technische Indikation erhärtet den Verdacht, dass RWE ihren vorläufigen Zenit erreicht haben könnte, denn hier ist es zu kurzfristigen bearishen Divergenzen gekommen. Obwohl die Aktie in den vergangenen Wochen unter dem Strich steigen beziehungsweise sich behaupten konnte, sind sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD gefallen.
Solche Divergenzen sind häufig die Vorboten von Trendwenden, insbesondere dann, wenn sie sich an Widerstandsbereichen ereignen. Das ist im Preisbereich zwischen 34,00 und 34,50 Euro der Fall. Dazu kommt, dass die Aktie zuletzt überkauft war, wodurch eine Korrektur nötig wurde. Diese hat sich mit Blick auf das Kursniveau bislang aber nur zwischenzeitlich und nicht dauerhafter ereignet.
Chance-Risiko-Verhältnis begünstigt Short-Wetten
Zwar lässt sich die Abschwächung der technischen Indikatoren auch als Konsolidierung einer Übertreibung nach oben interpretieren, insbesondere vor dem Hintergrund, dass es in den gleitenden Durchschnitten zuletzt zu einem Golden Cross und damit einem Kaufsignal gekommen ist - beide Indikatoren notieren noch in Bereichen, wo sie technische Stärke anzeigen.
Doch das Verlaufsmuster sowie die bearishen Divergenzen sind als negativ zu bewerten und könnten eine bullishe Interpretation zumindest vorübergehend infrage stellen. Damit liegt das Chance-Risiko-Verhältnis auf der Unterseite, denn das gegenwärtige Setup würde durch ein neues Jahreshoch neutralisiert werden. Die möglichen Kursziele zur Unterseite liegen jedoch deutlich weiter entfernt als das Jahreshoch, was ein größeres Renditepotenzial bedeutet.
Angesichts der größeren Wahrscheinlichkeit für fallende Kurse und dem klar zu benennenden Stopp-Trigger beim Jahreshoch von 34,66 Euro empfiehlt sich daher eine Short-Wette entweder, um auf fallende Kurse zu spekulieren oder bestehende Aktienpositionen gegen Verluste abzusichern.
Mit ein bisschen Risiko sind jetzt hohe Gewinne möglich
Hierfür bietet das KO-Zertifikat MG5Q46 eine maßgeschneiderte Lösung. Bei MG5Q46 handelt es sich um einen Knock-out mit eingebautem Stopp-Loss. Während der Basispreis bei 36,15 Euro liegt, beträgt die KO-Barriere 34,71 Euro und liegt damit knapp über dem Jahreshoch, bei dem Wetten gegen die Aktie aufgelöst werden sollten.
Da sich Basispreis und KO-Barriere unterscheiden, würde MG5Q46 bei einem Knock-out nicht wertlos verfallen, sondern eine Rückzahlung von 0,14 Euro bieten. Damit beträgt das Abwärtspotenzial im Produkt 46,2 Prozent. Zur Unterseite sind hingegen hohe Gewinne möglich, sollte RWE an zuletzt überwundene Widerstände zurückkehren und diese als Unterstützungen testen. Das folgende Auszahlungsprofil zeigt die möglichen Ertragschancen:
Doch Vorsicht: Eine hundertprozentige Absicherung gegen Totalverluste bietet auch MG5Q46 nicht. Sollte die RWE-Aktie per Overnight-Gap über der KO-Barriere oder sogar oberhalb des Basispreises eröffnen, kann der Rückzahlungsbetrag auch geringer als 0,14 Euro ausfallen - bis hin zum Totalverlust.
Gastautor: Max Gross
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