
© Foto: BASF SE
Der weltgrößte Chemiekonzern steckt mitten im Umbruch. Zölle und sinkende Preise belasten die Geschäfte. Trotzdem bleibt die Stimmung unter den Analysten immer noch relativ stabil. Wir schauen uns die jüngsten Zahlen an und erklären kurz, wo die Aktie charttechnisch steht. Ebenso ordnen wir für sie die fundamentalen Daten und News ein. Am Ende folgt eine Idee, wo die Reise für BASF hingehen könnte. Lesen Sie weiter, denn es sollte sich für sie lohnen.
Quartalszahlen und Unternehmens-Perspektive
BASF musste im 1. Quartal 2025 einen leichten Umsatzrückgang verkraften. Dieser fiel um 0,9 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro. Ebenso konnte das Sinken des bereinigten operativen Gewinns nicht verhindert werden. Dieser lag um 3,2 Prozent niedriger bei 2,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben 808 Millionen Euro übrig, nach 1,37 Milliarden im Vorjahr. Negativ wirkte sich vor allem der höhere Gaspreis aus. Positiv überraschte der schwächere US-Dollar, der die Erlöse stützte. Auf der Hauptversammlung betonte CEO Markus Kamieth, dass die lokale Produktion in den USA und Asien einen Wettbewerbsvorteil bietet. Trotz der Belastungen durch US-Zölle will der Konzern an den Jahreszielen festhalten und peilt ein bereinigtes EBITDA zwischen 8,0 und 8,4 Milliarden Euro an. Parallel laufen Sparprogramme im Stammwerk Ludwigshafen, und nicht zum Kerngeschäft zählende Sparten werden ausgegliedert.
Charttechnik: Widerstände und Unterstützungen
An der Börse pendelt die BASF-Aktie seit Wochen, wen nicht sogar seit Monaten und Jahren in einer relativ engen Range (von meist 40 bis 55 Euro), zumindest im Vergleich mit anderen Aktien. Im April rutschte der Kurs kurz unter die 40-Euro-Marke, erholte sich aber schnell davon. Der Schlüsselbereich um 45 bis 50 Euro gilt als wichtiger Widerstand. Ein Ausbruch darüber würde ein positives Signal setzen. Auf der Unterseite bieten die Zonen bei 42,50 und 41,50 Euro Halt. Solange die Aktie nicht nachhaltig unter 40 Euro fällt, bleibt der mittelfristige Trend (seitwärts) intakt. Volumen und Tagesendkurse geben Aufschluss, ob Anleger jetzt mutiger werden oder weiter abwarten. Die aktuelle Konstellation spricht eher für eine Seitwärtsbewegung als für einen klaren Aufwärtsschub. Auch der RSI ist im Bereich um 40 und damit ebenfalls im "Niemandsland".
Fundament und News: Fundamentale Stärke trifft auf Spardruck
BASF zahlt für 2024 eine Dividende von 2,25 Euro je Aktie - nach 3,40 Euro im Vorjahr. Experten erwarten für 2025 allerdings eine erneut reduzierte Ausschüttung. Für das laufende Jahr steht eine kostenfreie Cashflow-Prognose von 0,4 bis 0,8 Milliarden Euro im Raum. Zugleich investiert der Konzern kräftig in Asien, etwa in den neuen Verbundstandort Zhanjiang. Kritiker warnen vor zu starker Abhängigkeit von China, doch das Wachstumspotenzial bleibt groß. Analysten von Bernstein sehen ein Kursziel von 60 Euro, J.P. Morgan empfiehlt mit 45 Euro eher eine zurückhaltende Erwartung. Insgesamt liegt der Durchschnitt der Ziele bei knapp 52 Euro. Neue Glasfaser-Projekte und digitales Wachstum spielen bei BASF zwar eine untergeordnete Rolle, doch die klare Fokussierung auf Kerngeschäfte stärkt das Profil.
Was tun?
Die Balance fällt derzeit zugunsten eines moderaten Ausstiegs aus, wenn die Aktie tatsächlich unter die 40 Euro fällt. BASF zeigt zwar solide Quartalszahlen, doch Charttechnik und Sparprogramm könnten weiter Druck ausüben. Der Widerstand bei 45 Euro sitzt recht fest, und auch die 50 Euro ist hartnäckig. Zusätzlich dürfte die Dividende schrumpfen. Langfristig könnte Asien als Wachstumstreiber punkten. Kurzfristig aber sprechen die leichte Umsatz- und Ergebnisdelle sowie die eher seitwärtige Kursbewegung für Zurückhaltung. Unsere Idee daher: Falls die Aktie unter 40 Euro fällt, eher die Position glattstellen.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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