
FRANKFURT (dpa-AFX) - Fortschritte im Zollkonflikt zwischen den USA und China dürften den Dax am Montag in seiner Rekordjagd weiter nach oben treiben. In Asien legten die Börsen bereits überwiegend zu, und auch in Europa wird erwartet, dass die Stimmung unter den Anlegern positiv ist.
Nach Angaben des Weißen Hauses hat es mit China während der Gespräche in Genf im Zollstreit eine Einigung gegeben. Details gab es jedoch zunächst nicht. Beide Seiten kündigten für Montag eine Erklärung an. Die chinesische Delegation sprach zunächst nur von einer "Reihe wichtiger Übereinstimmungen".
Nun werde gespannt und mit Vorfreude auf die konkreten Verhandlungsergebnisse gewartet, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt. Zudem würden auch auf die anstehenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über einen möglicherweise dauerhaften Frieden positiv gesehen sowie an den asiatischen Börsen die Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan.
Rund eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Plus von 1,1 Prozent auf 23.761 Punkte. Das Rekordhoch am Freitag liegt bei 23.543 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Montag ebenfalls höher erwartet.
Mit Quartalszahlen stehen vor allem Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe im Blick sowie eine Teil-Übernahmeofferte für ProSiebenSat.1 . Dass der tschechische Großaktionär PPF ein Barangebot von sieben Euro je Aktie des Medienunternehmens vorgelegt hat, sorgte für einen vorbörslichen Kurssprung. PPF will seine Beteiligung von knapp 15 auf bis zu 29,99 Prozent erhöhen und so unter der Schwelle von 30 Prozent bleiben, ab der eine Offerte für den gesamten Konzern Pflicht wäre. Die Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss am Freitag um 10,5 Prozent zu.
Evonik lieferte für das erste Quartal etwas besser als erwartete Ergebnisse, wie ein Händler sagte. Dazu trug das Geschäft mit Tierfuttereiweiß, mit Produkten für die Farben- und Beschichtungsindustrie sowie mit Pharmawirkstoffen bei und auch die fortgesetzten Sparbemühungen. Das Gewinnziel für 2025 wurde bestätigt. Die Aktie reagierte auf Tradegate positiv.
Auch für United Internet und deren Internetdienst-Tochter Ionos ging es vorbörslich nach oben, wobei Ionos nach dem in der Vorwoche erreichten Rekordhoch nun mit neuer Bestmarke erwartet wird. Zwar drückten Kosten für den Netzausbau bei der Tochter 1&1 bei United Internet das Ergebnis im Auftaktquartal, doch das Jahresumsatzziel wurde leicht angehoben. Tochter Ionos wurde unterdessen aufgrund besserer Geschäfte in der kleineren Sparte AdTech rund um digitale Werbung und Domain-Handel ergebnisseitig optimistischer für das laufende Jahr.
Ebenfalls leicht nach oben ging es vorbörslich nach Zahlen für Salzgitter und Hypoport . Dagegen gaben der Software-Dienstleister Adesso und SDax -Neuling Procredit vorbörslich nach vorgelegten Quartalszahlen nach.
Die Aktie der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS könnte eine Aussage von Vorstandschef Stefan Hoops bewegen. Dieser sagte der Wirtschaftszeitung "Financial Times", dass die Marktschwankungen wahrscheinlich die Geschäftsabschlüsse der Vermögensverwalter vorantreiben würden. Die DWS-Aktie legte auf Tradegate zu./ck/jha/
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