
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienindizes haben am Mittwoch Verluste verzeichnet. Nach der Erholungsrally der vergangenen Wochen werde der Weg nun steiniger, hieß es von Beobachtern.
"Die Märkte befinden sich in der Schwebe, da sich die Staats- und Regierungschefs bemühen, innerhalb der 90-tägigen Zollpause (im Handelskonflikt mit den USA) eine Einigung zu erzielen", schrieb das Research-Teamm des Beratungsunternehmens TS Lombard Research-Team um Steven Blitz und Davide Oneglia. "Was zählt, ist das Potenzial für dauerhafte Schäden während und nach dem Fegefeuer des Handelskriegs."
Nach einem kaum bewegten Handelsbeginn rutschte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schnell ins Minus und verlor um die Mittagszeit 0,56 Prozent auf 5.386,08 Punkte.
Für den Schweizer SMI ging es um 0,16 Prozent auf 12.145,82 Punkte bergab. Der britische FTSE 100 sank um 0,10 Prozent auf 8.594,29 Punkte.
Im marktbreiten Index Stoxx Europe 600 gab es fast nur Verlierer. Am schlimmsten erwischte es den noch am Dienstag starken Subindex für die Hersteller von Gebrauchs- und Konsumgütern . Derweil zogen die Aktien von Burberry gegen den Branchentrend um 12 Prozent an. Kostensenkungspläne und nicht so schlecht wie befürchtet ausgefallene Zahlen verliehen dem Luxusmodekonzern Schwung.
Dagegen brachen Alstom -Papiere als abgeschlagenes Schlusslicht im französischen Cac-40- Index um knapp 16 Prozent ein. Die Erholung der vergangenen Wochen ist erst einmal vorbei. Der Hersteller von Schienenfahrzeugen und -systemen habe das vergangene Geschäftsjahr zwar solide zu Ende gebracht und die Konsensschätzungen etwas übertroffen, kommentierte Analyst Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan. Er befürchtet wegen des verhaltenen Ausblicks aber einen Rückgang der Gewinnerwartungen am Markt.
Die konjunktursensiblen Auto-, Chemie- sowie Reise- und Freizeittitel standen nach der deutlichen Erholung der vergangenen Wochen unter Druck. Bei letztere sorgte Tui für maue Branchenstimmung mit einem aktuellen Geschäftsbericht.
Mit moderaten Gewinnen standen indes Versorger- und Telekomwerte gut da. Beide Branchen gelten als vergleichsweise widerstandsfähig in einem schwierigen Marktumfeld./gl/mis
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