DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SIEMENS ENERGY - Siemens-Energy-Chef Christian Bruch hat erleichtert auf die vorzeitige Ablösung der staatlichen Garantien für den Energietechnikkonzern reagiert. "Die Garantien haben viel Geld gekostet und zudem unsere Dividendenfähigkeit eingeschränkt", sagte Bruch dem Handelsblatt. Der Konzern habe rund 100 Millionen Euro pro Jahr für die Rückgarantien gezahlt. Das sei also "ein gutes Geschäft für den Bund" gewesen. (Handelsblatt)
ZF - Der Autozulieferer ZF prüft den Ausstieg aus dem Geschäft mit Antrieben. Das berichtet die Wirtschaftswoche unter Berufung auf mehrere Insider. Schon seit Monaten arbeitet das Management an Optionen für die Division E, die Einheit für Pkw-Antriebstechnologien. Dabei spielt ZF verschiedene Szenarien durch: Dazu gehört ein Carve-Out, bei dem die Division vom übrigen Geschäft getrennt werden würde. Anschließend könnte ZF etwa einen Partner hereinholen. Intern werde nun aber auch ein "Ramp-Down" durchgespielt - ein Auslaufen des Geschäftes. ZF sagte der Wirtschaftswoche, man müsse "auch Alternativen beleuchten, in denen wir keinen Partner finden. Die ungünstigste Variante wäre ein Auslaufen des aktiven Geschäftes ohne neue Produktentwicklungen". Das sei aber "wenig wahrscheinlich und strategisch nicht wünschenswert". (Wirtschaftswoche)
SAP - Christian Klein, Vorstandschef des Software-Konzerns SAP, wehrt sich erstmals in einem Interview gegen die Kritik an der gestrichenen Frauenquote. "Wir stellen unsere Diversitätsprogramme ja nicht ein", sagte Klein der Wochenzeitung Die Zeit. Zwar werde das globale Ziel von 40 Prozent Frauenanteil nicht weiterverfolgt. "Stattdessen messen wir auf lokaler Ebene", so Klein. Europas größtes Software-Unternehmen hatte vor Kurzem diverse Diversitätsziele gestrichen, was in der Belegschaft, aber auch bei manchen Aktionären für Unmut sorgte. "Die SAP steht im harten Wettbewerb mit vielen US-Unternehmen, die sich alle an diese rechtlichen Vorgaben halten. An die würden wir dieses Milliardengeschäft abschenken", begründete der Manager den Schritt nun. (Zeit)
IONOS/NEXTCLOUD - Für eine größere Unabhängigkeit Europas von ausländischen Technologie-Anbietern wollen die deutsche Softwarefirma Nextcloud und der Webhoster Ionos gemeinsam eine umfassende Bürosoftware entwickeln. "Wir sehen aktuell eine große Nachfrage nach souveränen und sicheren Arbeitsplatzlösungen", sagte Markus Noga, der Technik-Chef des MDAX-Aufsteigers, am Donnerstag bei einer Veranstaltung von Nextcloud. Die geplante Software, deren Programmcode frei einsehbar sei (Open Source), biete europäischen Unternehmen eine Alternative zu Produkten von US-Firmen wie Microsoft. "Wir bieten eine vollständig DSGVO-konforme, Cloud-basierte Kollaborations-Suite, bei der die Anwenderinnen und Anwender die volle Datenhoheit behalten", so Nextcloud-Chef Frank Karlitschek. (Süddeutsche Zeitung)
MERCEDES-BENZ - Mercedes-Benz braucht einen neuen Deutschlandchef. Jörg Heinermann verlässt auf eigenen Wunsch das Unternehmen zum Jahresende. Das geht aus einem Schreiben von Vice President Sales Jens Kunath hervor, das der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche vorliegt. Ein Sprecher von Mercedes-Benz bestätigte der Automobilwoche die Personalie. Ein Nachfolger stehe noch nicht fest, solle aber in Kürze benannt werden. Heinermann verlässt den Konzern, für den er nahezu drei Jahrzehnte gearbeitet hat. Er wolle sich in den nächsten Jahren eigenen Projekten widmen, so der Sprecher. Seit 2021 ist Heinermann Chef des deutschen Vertriebs für Mercedes-Benz Cars. Damit ist er auch für die Umstellung des Vertriebs auf das echte Agenturmodell verantwortlich, das zu großer Unzufriedenheit im Netz geführt hat. (Automobilwoche)
META - Der Sammelklage der Verbraucherzentralen gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta haben sich bisher nur vergleichsweise wenige Leute angeschlossen. "Mit Stand 4. Juni 2025 liegen 9.779 Anmeldungen vor", teilte das zuständige Bundesamt für Justiz (BfJ) auf Anfrage der Zeitungen der Funke Mediengruppe mit. In dem Verfahren geht es um mögliche Schadenersatzansprüche gegen Facebook wegen eines unangemessenen Umgangs des Unternehmens mit den persönlichen Daten seiner Nutzer. Davon betroffen waren geschätzt sechs Millionen Kunden, die als potenzielle Mitkläger in Frage kommen. "Es ist wichtig, dass mehr Leute von der Klagemöglichkeit erfahren", sagte Ronny Jahn, Leiter des Teams Sammelklagen beim Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Gründe für die bisher geringe Resonanz bei den Verbrauchern sind dem Verband bisher nicht zugetragen worden. Dabei ist es mit wenigen Klicks im Internet leicht möglich, sich als Mitkläger zu registrieren. (Funke Mediengruppe)
TUI - Der Reisekonzern Tui will ungeachtet der aktuellen Debatte über die Nachhaltigkeitsziele vieler Unternehmen an den eigenen Vorgaben festhalten. "Wir haben uns von einigen Themen nicht verabschiedet, auch wenn sie nicht mehr so en vogue sind", sagte Tui-Chef Sebastian Ebel Anfang dieser Woche vor Journalisten. Das gelte insbesondere für den gesamten Komplex Nachhaltigkeit, aber auch für die sogenannten DEI-Ziele - Initiativen für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion. Noch tauchen die wachsenden Zweifel an ESG nicht in Analystenstudien zu Tui auf. Doch Konzernchef Ebel bekommt sie nach eigener Aussage bereits zu spüren. (Handelsblatt)
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June 06, 2025 00:31 ET (04:31 GMT)
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