Laut einer aktuellen Studie von SMC Research habe das Immobilienunternehmen The Grounds in den letzten zwei Jahren infolge der Marktverwerfungen eine tiefgreifende Krise durchgestanden. Nach umfangreichen Kapitalmaßnahmen und mit einem neuen, finanzstarken Großaktionär sei aber nach Einschätzung des SMC-Analysten Adam Jakubowski nun der Neustart gelungen. Die dabei verfolgte schwerpunktmäßige Ausrichtung auf die Privatisierung von Bestandsimmobilien im Berliner Umland stuft das Research-Haus als aussichtsreich ein.
Laut SMC-Research sei The Grounds 2023 und 2024 im Zuge der Immobilienkrise in schwieriges Fahrwasser geraten. Durch das Einfrieren des Transaktionsmarktes seien die Verkaufsaktivitäten massiv zurückgegangen, zugleich habe das steigende Zinsniveau für höhere Kosten gesorgt. Im Zuge dessen sei der Fokus auf die Sicherstellung des Fortbestandes des Unternehmens gerichtet gewesen, was Ende 2024 in umfangreichen Kapitalmaßnahmen gemündet habe. Deren Kernelement seien die Restrukturierung einer Anleihe, eine Kapitalherabsetzung und eine große Barkapitalerhöhung gewesen, aus der The Grounds frische Mittel von rund 40 Mio. Euro zugeflossen seien. Gezeichnet worden sei die Kapitalerhöhung hauptsächlich von Tempus Holdings 112, einem von H.I.G. Capital gemanagten Fonds, der dadurch mit 81,3 Prozent zum beherrschenden Aktionär aufgestiegen sei.
Mit dem frischen Kapital habe The Grounds den Fokus wieder auf Wachstum verlegt und sei bereits vor dem Jahreswechsel mit dem Zukauf von 79 Wohneinheiten im Berliner Umland akquisitorisch aktiv geworden. Dabei berichte das Unternehmen von attraktiven Ankaufkonditionen und sehe in dem von der Krise noch stark geprägten Markt viele weitere Opportunitäten. Diese sollen verstärkt genutzt werden, wobei das Management den Schwerpunkt wieder viel klarer auf das Geschäft mit der Aufwertung und - überwiegend - Einzelvermarktung von Bestandsimmobilien legen wolle. Die im Portfolio befindlichen Neubauprojekte sollen aber gleichwohl planmäßig weiterentwickelt und vermarktet werden.
Aufgrund ihres großen Gewichts am aktuellen Portfolio dürften die Neubauprojekte in den nächsten Jahren deswegen noch eine prägende Bedeutung für die Zahlen haben. Dies allerdings erst ab 2026, für das laufende Jahr rechne das Unternehmen lediglich mit Erlösen zwischen 9 und 11 Mio. Euro, die aus der Vermietung, dem Verkauf einiger Bestandswohnungen sowie aus einem Besserungsschein stammen sollen. Auf dieser Basis solle ein ausgeglichenes EBIT erzielt werden, was mit einem noch klar negativen Nettoergebnis einhergehen dürfte. Gegenüber dem Jahr 2024, in dem bei einem Umsatz von 12,9 Mio. Euro ein Verlust von -10,7 Mio. Euro angefallen gewesen sei, sei aber eine sehr deutliche Verbesserung zu erwarten.
Die Analysten haben sich in ihren Schätzungen für 2025 an der Management-Guidance orientiert und kalkulieren mit Erlösen von 9,3 Mio. Euro sowie mit einem EBIT von 0,3 Mio. Euro. Für die nächsten Jahre haben sie ein Wachstum des Geschäfts mit der Privatisierung bestehender Wohnimmobilien sowie eine schrittweise Fertigstellung und Vermarktung der Neubauvorhaben modelliert. Auf der Grundlage dieses Szenarios sehen sie den fairen Wert bei 1,50 Euro, wobei sie hier wegen der angenommenen Umwandlung einer großen Brückenfinanzierung seitens des Großaktionärs in Eigenkapital eine deutlich erhöhte Aktienzahl von 65 Mio. unterstellt haben. Gleichwohl zeige ihr Modell ein attraktives Kurspotenzial von knapp 20 Prozent. Zugleich seien aber die geringe Visibilität und schwere Prognostizierbarkeit der künftigen Entwicklung zu betonen, weswegen ihre Schätzungen derzeit mit einem erhöhten Prognoserisiko behaftet seien. Die Kombination aus einem beträchtlichen Kurspotenzial und einem erhöhten Prognoserisiko ergebe in ihrem Bewertungsschema das Urteil "Speculative Buy".
(Quelle: Aktien-Global-Researchguide, 16.06.2025 um 8:45 Uhr)
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Die dieser Zusammenfassung zugrundeliegende Finanzanalyse wurde am 16.06.2025 um 7:45 Uhr fertiggestellt und am 16.06.2025 um 8:20 Uhr veröffentlicht.
Sie kann unter der folgenden Adresse eingesehen werden: https://www.smc-research.com/wp-content/uploads/2025/06/2025-06-16-SMC-Research_Update_Grounds_frei.pdf
Die mit dem Ausgangsdokument verbundene Offenlegung der Interessenkonflikte findet sich im Anhang / Disclaimer des Dokuments.