FRANKFURT (dpa-AFX) - Die wieder erhöhte Nervosität der Anleger mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und dem Iran hat den deutschen Aktienmarkt am Dienstag belastet. Nach den Kursanstiegen zu Wochenbeginn dominierten nun wieder die Sorgen, nachdem US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel in Kanada völlig überraschend vorzeitig verlassen und das mit der Lage im Nahen Osten begründet hatte.
Der deutsche Leitindex Dax fiel um 1,2 Prozent auf 23.424 Punkte und büßte damit seine Gewinne vom Montag wieder ein. Damit hält zumindest vorerst aber weiter eine wichtige Unterstützung im Chart.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,2 Prozent auf 29.659 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich ähnlich schwach.
"Die Situation im Nahen Osten bleibt unübersichtlich und von Verhandlungen bis hin zu einem Eingreifen der USA in den Konflikt alles möglich", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Die frühzeitige Abreise des US-Präsidenten vom G7-Gipfel könne sowohl für die eine als auch für die andere Option sprechen. Diese Unsicherheit lähme die Anleger in Frankfurt.
Für Molnar rückt nun aus charttechnischer Sicht die sogenannte exponentielle 50-Tage-Durchschnittslinie im Dax in den Fokus, die den mittelfristigen Trend beschreibt und aktuell bei rund 23.300 Punkten verläuft. Solange diese halte, blieben das technische Bild in Ordnung und die kleine Korrektur mehr als gesund.
Am Dax-Ende litten die sehr gut gelaufenen Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall unter Gewinnmitnahmen und fielen um 2,5 Prozent. Für die Aktien der Wettbewerber Renk und Hensoldt ging es im MDax um bis zu knapp 2 Prozent bergab.
Der japanische Tech-Investor Softbank hatte ein milliardenschweres Paket an T-Mobile-US-Aktien zu Geld gemacht. Der Verkaufserlös könnte den Japanern helfen, ihre Ambitionen beim Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz zu finanzieren. T-Mobile-Aktien büßten im nachbörslichen US-Handel fast vier Prozent ein. Die Papiere der Bonner Konzernmutter Deutsche Telekom fielen um knapp zwei Prozent.
Ein von den US-Republikanern im Senat vorgelegter Gesetzentwurf lastet international auf Wind- und Solarkraftaktien. Wie aus dem Schreiben hervorgeht, sollen Steuergutschriften für Wind- und Solarenergie früher als für andere Energiequellen abgeschafft werden und an weiteren Anreizen nur geringfügige Änderungen vorgenommen werden. Wie es hieß, werden damit Hoffnungen zunichtegemacht, dass es bei den im Repräsentantenhaus bereits beschlossenen Fördermittel-Kürzungen noch deutliche Erleichterungen gibt.
Hierzulande büßten die Aktien des Herstellers von Wechselrichtern SMA Solar 4,2 Prozent ein. Im Windkraftbereich verloren Nordex 1,8 Prozent. RWE fielen um 1,3 Prozent./la/mis
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