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Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF steht vor einer Zerreißprobe. Während das Unternehmen mit wegweisenden Innovationen im Kunststoff- und Pharmabereich punktet, machen geopolitische Spannungen und schwankende Rohstoffpreise den Anlegern das Leben schwer. Die Aktie dümpelt seit Monaten in einer hartnäckigen Korrekturphase vor sich hin. Jeder Versuch, nach oben auszubrechen, scheitert bisher am fehlenden Schwung. Doch unter der Oberfläche brodelt es. Neue Geschäftsfelder versprechen Wachstum, während aber die Unsicherheit an den Märkten zunimmt. Analysten sind sich uneinig über die Richtung. Für Investoren wird es Zeit, Position zu beziehen und sich der Realität zu stellen.
Fundamentale Herausforderungen drücken auf die Stimmung
Die aktuellen Quartalszahlen zeichnen ein gemischtes Bild für BASF. Das Ergebnis je Aktie sackte im ersten Quartal 2025 auf 0,91 Euro ab, nachdem im Vorjahr noch 1,53 Euro erreicht wurden. Der Umsatz gab um 0,86 Prozent auf 17,40 Milliarden Euro nach. Diese Zahlen spiegeln die anhaltenden Schwierigkeiten des Chemiesektors wider. Besonders belastend wirken die steigenden Energiekosten auf die Margen. Öl ist für BASF nicht nur Rohstoff, sondern Basis für unzählige chemische Prozesse. Die jüngsten Preissteigerungen bei Rohöl durch die Spannungen im Nahen Osten verschärfen die Situation zusätzlich. Analysten befürchten weitere Ertragseinbußen, sollten sich die geopolitischen Konflikte ausweiten. Doch es gibt auch kleinere Lichtblicke. BASF investiert massiv in nachhaltige Technologien und baut sein Pharmageschäft aus. Die Eröffnung eines neuen GMP Solution Centers in Michigan zeigt die Ambitionen im wachstumsstarken Biopharma-Sektor. Mit der Initiative "OurPlasticsJourney" positioniert sich der Konzern als Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft.
Charttechnik signalisiert hochkritische Phase
Das Chartbild der BASF-Aktie bereitet erhebliche Sorgen. Seit dem Hoch dieses Jahr im März bei 54,92 Euro hat die Aktie knapp 30 Prozent an Wert verloren. Der aktuelle Kurs von rund 42,40 Euro bewegt sich gefährlich nah an entscheidenden Unterstützungslinien. Die 200-Tage-Linie verläuft seit Monaten seitwärts - aktuell bei 45,18 Euro - und signalisiert Orientierungslosigkeit. Der Abwärtstrend seit dem Frühjahr verstärkt sich zusehends. Besonders bedrohlich, denn fällt der Kurs unter die kritische Marke von 40 Euro, öffnet sich charttechnisch der Weg zu deutlich tieferen Kursen. Charttechnische Analysten sehen dann Kursziele zwischen 25 und 30 Euro als realistisch an. Ein solcher Absturz hätte dramatische Folgen für Anleger. Zwar entdeckten technische Analysten einen Hammer-Candlestick, doch diese Formation allein reicht nicht für eine Trendwende. Ohne einen kraftvollen Ausbruch über 46 Euro droht der Aktie ein weiterer Absturz. Das Handelsvolumen zeigt noch keine klaren Signale für eine Richtungsänderung. Die Aktie pendelt zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Für eine nachhaltige Erholung braucht es stärkere Impulse als bisher. Insgesamt sieht es düster aus für die Aktie, zumal auch der 50er SMA unterschritten bleibt und somit auch mittelfristig der Trend abwärtsgerichtet bleibt.
Was tun?
Die BASF-Aktie steht vor einem möglichen Desaster. Die fundamentalen Probleme sind schwerwiegender als bisher angenommen. Hohe Energiekosten, anhaltende geopolitische Krisen und eine schwächelnde Weltkonjunktur setzen dem Konzern massiv zu. Die Quartalszahlen offenbaren das ganze Ausmaß der Krise. Besonders alarmierend ist die charttechnische Entwicklung. Ein Rutsch unter die 40-Euro-Marke würde eine Verkaufswelle auslösen, die Kurse von 25 bis 30 Euro zur Folge haben könnte. Dieses Szenario ist keineswegs unrealistisch, wenn man die aktuellen Marktbedingungen betrachtet. JPMorgan warnt bereits vor weiteren Rückschlägen und sieht die Aktie bei 40 Euro noch immer als überbewertet an. Selbst die strategischen Initiativen in nachhaltigen Technologien können die aktuellen Probleme nicht überdecken. Diese Investitionen mögen langfristig sinnvoll sein, kosten aber kurzfristig viel Geld ohne sofortige Erträge. Für Anleger bedeutet das: Die Dividende könnte unter Druck geraten, wenn sich die Lage weiter verschlechtert. Ein Stopp-Loss bei 38 Euro ist anzudenken, besser eventuell noch bei 40 Euro, um das Schlimmste zu verhindern.