DJ Rio Tinto will Klage um Oyu Tolgoi-Mine gegen Millionenzahlung beilegen
Von Rhiannon Hoyle
DOW JONES--Der Bergbaukonzern Rio Tinto will mit einer Zahlung von 138,75 Millionen US-Dollar eine Sammelklage beilegen, in der dem Unternehmen bei der Erweiterung seiner Kupfermine in der Mongolei das Verschweigen von Problemen vorgeworfen wurde. Die Kläger unter Führung von Pentwater Capital Management behaupteten, das Unternehmen habe falsche Angaben gemacht und Informationen über die Erweiterung der Oyu-Tolgoi-Mine verschwiegen, die mit jahrelanger Verspätung und einer Budgetüberschreitung von fast 2 Milliarden US-Dollar einhergingen. Die Klage, die 2020 beim US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York eingereicht worden war, beinhaltete zudem die Anschuldigung, dass Rio Tinto gegen das Wertpapiergesetz verstoßen haben soll. Der vorgeschlagene Vergleich wurde am Mittwoch eingereicht und bedarf noch der Zustimmung des Gerichts.
"Das Unternehmen stimmte dem Vergleich zu, ohne ein Fehlverhalten oder eine Haftung zuzugeben. Rio Tinto hat sich auf den Vergleich eingelassen, um die Ungewissheit und die Kosten eines fortgesetzten Rechtsstreits zu vermeiden", heißt es in den Gerichtsunterlagen. Der ehemalige Rio-Tinto-CEO, Jean-Sebastien Jacques, wurde in der Klage ebenfalls als Beklagter genannt. Bei Pentwater Capital Management war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Aus den Gerichtsdokumenten geht weiter hervor, dass Pentwater dem Vergleich zugestimmt habe und sich lieber die Geldleistung sichern wolle ohne das Risiko durch ein langwieriges Gerichtsverfahrens.
Die Mine Oyu Tolgoi in der Wüste Gobi in der Mongolei ist das Herzstück der Pläne von Rio Tinto zur Erweiterung seines Kupfergeschäfts. Rio Tinto beschloss 2016 das Werk Ojuu Tolgoi, das zunächst als Tagebau in Betrieb ging, untertage auszurichten. Dazu waren kilometerlange Grubenbauten erforderlich. Nach Angaben von Rio Tinto liegen mehr als 80 Prozent der Ressourcen von Oyu Tolgoi tief unter der Erde. Rio Tinto und seine Partner hatten ursprünglich 5,3 Milliarden Dollar für die unterirdische Erweiterung veranschlagt, wobei die erste Kupferproduktion für 2020 geplant war. Im Jahr 2018 erklärte Rio Tinto, das Projekt komme planmäßig voran. Mitte 2019 warnte Rio Tinto dann aber, dass sich das Vorhaben um bis zu 30 Monate verzögern und bis zu 1,9 Milliarden Dollar zusätzlich verschlingen könnte. Als Grund nannte Rio Tinto die schwieriger als erwarteten Bodenbedingungen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Oyu Tolgoi eine komplexe Eigentümerstruktur, wobei Rio Tinto über eine Mehrheitsbeteiligung an der kanadischen Turquoise Hill Resources indirekt einen Anteil von 34 Prozent hielt. Im Jahr 2022 kaufte Rio Tinto die Minderheitsaktionäre von Turquoise Hill auf. In der Sammelklage wurde Schadenersatz im Namen der Aktionäre von Turquoise Hill zwischen Juli 2018 und Juli 2019 gefordert und behauptet, Rio Tinto und einige Führungskräfte hätten in diesem Zeitraum wesentliche Falschdarstellungen und Auslassungen gemacht. Diese Vorwürfe hatten die Beklagten stets bestritten. Rio Tinto, das jetzt die Produktion des Untertagebetriebs hochfährt, besitzt heute 66 Prozent der Oyu Tolgoi-Mine, der Rest gehört der mongolischen Regierung.
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