DJ SNB bekräftigt auch strengere Kapitalanforderungen für UBS
DOW JONES--Die Schweizerische Nationalbank (SNB) unterstreicht die von der Regierung geforderten strengeren Kapitalanforderungen für die Großbank UBS. In dem am Donnerstag veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht der SNB heißt es, die UBS erfülle bereits zu diesem Zeitpunkt (auf Pro-forma-Basis berechneten) vollständig umgesetzten Too-big-to-fail-Kapitalanforderungen, die ab 2030 gelten. Aber neben den Kapitalquoten einer Gruppe spielten auch die Kapitalquoten des Stammhauses auf Einzelinstitutsebene eine wichtige Rolle, um das Vertrauen in die allgemeine Widerstandskraft einer Bank sicherzustellen. Nach der aktuellen regulatorischen Behandlung sind laut SNB die Beteiligungen eines Stammhauses an seinen Tochtergesellschaften nur teilweise mit Eigenmitteln unterlegt. Deswegen würden die auf Einzelinstitutsebene berechneten Kapitalquoten des Stammhauses seine tatsächliche Widerstandskraft überschätzen und seien somit anfällig für Wertberichtigungen auf diese Beteiligungen.
"Es ist wichtig, diese Schwachstelle in der Regulierung zu beheben und die weiteren vom Bundesrat vorgeschlagenen politischen Maßnahmen einzuführen, auch weil das Verlustpotenzial der UBS in den verschiedenen Stressszenarien der SNB weiterhin substanziell ist", erklärte die SNB weiter.
Vor zwei Wochen teilte die Schweizer Regierung mit, die UBS müsse künftig mehr Eigenkapital hinterlegen. Wegen strengerer Eigenkapitalvorgaben für systemrelevante Banken müsse die UBS bis zu 26 Milliarden US-Dollar zusätzliches Kapital vorhalten. Der Schweizer Bundesrat zieht damit nach eigenen Angaben Lehren aus der Krise der Credit Suisse, die in einer staatlich orchestrierten Rettungsaktion von der UBS übernommen wurde. Die UBS müsse mit dem neuen Eigenkapital den Buchwert ausländischer Tochtergesellschaften im Schweizer Stammhaus künftig vollständig vom harten Eigenkapital abziehen. Derzeit liegt die Abdeckungsquote bei rund 60 Prozent. Damit werde sichergestellt, dass Wertverluste von ausländischen Tochtergesellschaften auf der Bilanz des Stammhauses keine Auswirkungen auf dessen hartes Eigenkapital hätten, so der Bundesrat.
Die harte Kapitalquote der UBS stiege damit auf 15 bis 17 Prozent. Ende 2024 lag sie bei 14,3 Prozent. Die Bank hielt damals 71,4 Milliarden US-Dollar an Eigenkapital vor. Die UBS hatte sich gegen solche Maßnahmen ausgesprochen und angeboten, die Größe ihrer Investmentbank zu begrenzen. CEO Sergio Ermotti und Verwaltungsratschef Colm Kelleher hatten gesagt, dass Zusatzkapital nicht die richtige Abhilfe sei, um einen weiteren Bankenkollaps zu verhindern. Die Maßnahmen treten frühestens im Januar 2027 in Kraft. Eine Übergangsperiode von mindestens sechs bis acht Jahren scheine angemessen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/cbr/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 19, 2025 02:43 ET (06:43 GMT)
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.