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Der bayerische Autokonzern BMW steht vor einem Paradox. Während das Unternehmen mit drei Millionen produzierten Elektroautos einen beeindruckenden Meilenstein feiert, kämpft die Aktie mit erheblichem Gegenwind. Der brutale Preiskampf in China setzt den Margen zu, während gleichzeitig eine milliardenschwere Elektro-Offensive die Zukunft sichern soll. Investoren stehen vor der Frage: Ist das der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg oder sollten sie lieber abwarten? Vielleicht werden die kommenden Quartalszahlen zeigen, ob BMW die hohen Erwartungen erfüllen kann. Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen zeigt ein zwiespältiges Bild zwischen technischen Erfolgen und wirtschaftlichen Herausforderungen.
Elektro-Erfolg trifft auf China-Probleme
BMW kann einen bemerkenswerten Erfolg vorweisen. Drei Millionen elektrifizierte Fahrzeuge haben bereits die Werke verlassen, davon sind 1,5 Millionen rein batterieelektrisch. Diese Zahlen zeigen den erfolgreiche Wandel von BMW, der schon vor über 10 Jahren begonnen hat. Die Produktion von Plug-in-Hybriden und reinen Elektrofahrzeugen wurde strategisch weltweit im Konzern eingebunden. Doch die Medaille hat auch eine Kehrseite. Der chinesische Markt, einst eine Goldgrube für deutsche Premiumhersteller, entwickelt sich eher zum Albtraum. Ein aggressiver Preiskampf und staatlich unterstützte lokale Konkurrenten, wie z. B. BYD setzen die Margen massiv unter Druck. BMW setzt auf eine Produktoffensive mit dem neuen BMW i4 M60 xDrive. Die Frage bleibt ob das ausreicht, um gegen die chinesische Konkurrenz zu bestehen?
Charttechnik
Die Charttechnik der BMW-Aktie zeigt ein durchwachsenes und teils auch widersprüchliches Bild. Aber aktuell überwiegen die Chancen auf steigende Kurse. Der aktuelle Kurs von um die 81 Euro liegt über den beiden wichtigen SMAs (50er und 200er). Diese notieren bei 76,81, bzw. 76,44 Euro. Zuletzt kam es sogar zu einem sogenannten Golden Cross, was als Kaufsignal gewertet werden kann, denn der 50er hat den 200er SMA von unten nach oben durchstoßen. Dieses Signal löst ein Kursziel bei 90 - 95 Euro aus, denn im Chartbild ist ebenfalls die umgekehrte SKS-Formation erkennbar. Das Volumen der letzten Handelstage deutet auf ein erhöhtes Interesse von Investoren hin. Der RSI liegt bei 61 und zeigt damit auch die Aufbruchstimmung bei der Aktie an. Zudem lässt der Indikator noch einiges an Platz nach oben, bevor es zu einer Überkauftsituation kommt.
Was tun?
Die BMW-Aktie befindet sich in einer Aufbruchs-Phase. Die fundamentalen Daten zeigen sowohl Stärken als auch Schwächen. Der Umsatzrückgang im ersten Quartal und der Gewinnrückgang spiegeln die schwierige Marktlage wider. Die Dividendenprognose ebenfalls unter dem Vorjahreswert, aber positiv stimmt die konsequente Elektro-Offensive und die milliardenschweren Investitionen in die Zukunftstechnologie. Sofern man darauf setzt, dass Elektro die Zukunft gehört. Das laufende Aktienrückkaufprogramm zeigt das Vertrauen des Managements in den eigenen Unternehmenswert. Für risikobereite Anleger kann die aktuelle Schwäche im Automobilsektor und vor allem bei BMW eine Einstiegschance darstellen. Die Elektro-Transformation ist auf gutem Weg, die China-Probleme bleiben jedoch bestehen. Konservative Investoren sollten die kommenden Quartalszahlen am 31. Juli noch abwarten. Aber da kann der Kurs dann auch schon ganz woanders sein und vielleicht schon Richtung 100 Euro tendieren, denn die Börse handelt ja bekanntlich die Zukunft und der Kurs nimmt die Entwicklung meist vorweg.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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