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Die Rallye der Palantir-Aktie scheint kein Ende zu nehmen und das trotz der bereits astronomischen Unternehmensbewertung. Doch der Chart lässt immer mehr Zweifel an der Nachhaltigkeit des Höhenfluges aufkommen, der schon sehr bald sein Ende finden könnte.
Palantir: Das Nvidia der KI-Software-Branche
Was Nvidia innerhalb der KI-Branche für den Hardware-Bereich ist, stellt Palantir in der KI-gestützten Datenerfassung und -auswertung dar. Dieser Umstand hat in Kombination mit der Nähe zur aktuellen US-Regierung für eine atemberaubende Rallye gesorgt. Um rund 424 Prozent sind die Anteile in den vergangenen 12 Monaten gestiegen.
Doch die Unternehmensbewertung sprengt längst alle Dimensionen. Für das laufende Geschäftsjahr ist Palantir mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 246,2 bewertet. Auch bei anderen Bewertungskennziffern schneidet Palantir schlecht ab. So schlecht, dass die Aktie von der Informationsplattform SeekingAlpha eine glatte 6 bekommt.
Die Rallye könnte jetzt jederzeit ein schnelles Ende finden
Doch nicht nur in der Bewertung lauern wachsende Risiken, auch der Chart hält nicht, was die Rallye verspricht. An der Oberfläche zeigt sich zwar eine intakte Aufwärtsbewegung, doch im Hintergrund weisen die technischen Indikatoren erste Risse auf. Das könnte in eine gewaltige Korrektur münden.
Die Lage ist nicht so gut, wie sie scheint
Übergeordnet befindet sich die Aktie in einem Aufwärtstrend. Auch kurz- und mittelfristig standen die Zeichen zuletzt auf steigende Kurse. Dafür sorgte ein Trendkanal mit einer Breite von etwa 20,00 US-Dollar sowie Rückenwind durch die technischen Indikatoren, die einen starken Aufwärtstrend anzeigten.
Doch auf den zweiten Blick offenbaren der Relative-Stärke-Index (RSI) sowie der Trendstärkeindikator MACD Schwachstellen. Denn entgegen dem Trend der Aktie befinden sie sich schon seit Monaten in Abwärtstrends.
Bearishe Divergenzen könnten Trendwende einleiten
In diesem Fall ist der Höhenflug der Palantir-Anteile nicht mehr bestätigt. In der Chartanalyse spricht man von bearishen Divergenzen, die Trendwendebewegungen oft vorausgehen. Schon Anfang Februar kam es in der Aktie zu einem durch den RSI nicht bestätigten Allzeithoch, worauf die Aktie um mehr als ein Drittel eingebrochen ist.
Die monatelangen Abwärtstrends von RSI und MACD haben die Gefahr einer jetzt noch dramatischeren Korrekturbewegung deutlich erhöht, denn auch der MACD konnte die Serie von Rekordnotierungen nicht mehr mit eigenen Hochs bestätigten.
RSI zeigt Blasenbildung an, Aktie dramatisch überkauft
Dazu kommt, dass die Aktie überkauft ist. Auf Tagesbasis liegt der RSI bei 60,0 Punkten. Das ist ein moderater Wert, der technische Stärke anzeigt.
Auf Monatsbasis jedoch liegt er bei 94,4 Punkten. Das ist ein Extremwert, der eine klassische Investitions- und Spekulationsblase anzeigt. Selbst Nvidia kommt aktuell auf einen Monatswert von "nur" 76,3 Zählern.
Fazit: Ernstzunehmendes Risiko erheblicher Verluste
Damit bestehen erhebliche Abwärtsrisiken, insbesondere wenn die Aktie aus ihrem Aufwärtstrendkanal herausfallen sollte, dessen Unterkante aktuell mit 140,00 US-Dollar in etwa auf der Höhe der 50-Tage-Linie liegt.
Kurzfristig könnte die Aktie auf 120,00 US-Dollar zurückfallen. Mittelfristig ist sogar ein Test der bei etwa 95,00 US-Dollar verlaufenden 200-Tage-Linie denkbar, nachdem ein solcher auf dem Höhepunkt der Zollpanik von den Bären noch verpasst wurde.
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Da die Palantir-Aktie über einen äußerst hohen Beta-Wert von 2,6 verfügt, eignet sich VK9FC9 auch dafür, Depots gegen die saisonal üblicherweise im August und September auftretende Gesamtmarktschwäche abzusichern. Korrigiert der Gesamtmarkt, fällt Palantir laut seines Beta-Wertes üblicherweise um das 2,6-Fache. Das Auszahlungsprofil des Put-Optionsscheines ist (zum Laufzeitende) das Folgende:
Doch Vorsicht: Sollte Palantir zum Laufzeitende oberhalb von 160,00 US-Dollar notieren, verfällt VK9FC9 wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Um diese zu reduzieren, sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn die Aktie nachhaltig auf neue Rekordnotierungen ausgebrochen ist.
Gastautor: Max Gross
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