NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einer wochenlangen Rekordjagd an den US-Börsen ist diesen am Dienstag ein wenig die Luft ausgegangen. Zwar hatten der marktbreite Index S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 im frühen Handel nochmals Höchstmarken erreicht. Im weiteren Verlauf gaben die beiden Börsenbarometer die Gewinne aber wieder ab.
Der S&P-500-Index schloss mit 0,30 Prozent im Minus bei 6.370,86 Punkten. Der Nasdaq 100 gab um 0,21 Prozent auf 23.308,30 Zähler nach. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,46 Prozent auf 44.632,99 Punkte.
Möglicherweise drückten die Verhandlungen zwischen den USA und China über eine Verlängerung der Zollpause auf die Stimmung der Anleger. Denn beide Staaten wollen sich in ihrem schwelenden Handelsstreit vorerst nicht auf eine Verlängerung festlegen. Beide Seiten ließen nach zweitägigen Handelsgesprächen in Stockholm offen, ob die Pause noch einmal verlängert wird. Die derzeit geltende Pause läuft am 12. August aus.
Der Dow Jones Industrial wurde von den Kursverlusten der Aktien von Merck & Co, Unitedhealth und Boeing zurückgehalten. Der Krankenversicherer Unitedhealth enttäuschte mit dem neuen Gewinnziel für 2025 die Erwartungen, der Kurs sackte um 7,5 Prozent ab.
Der Pharmariese Merck & Co hat in China mit einem dramatischen Nachfrageeinbruch bei seiner Impfung Gardasil zu kämpfen. Der vor einiger Zeit verhängte Lieferstopp in die Volksrepublik wird noch mindestens bis zum Jahresende andauern. Der Merck-Kurs fiel um 1,7 Prozent.
Für den krisengebeutelten Flugzeughersteller Boeing geht es wieder ein Stück aufwärts. Im zweiten Quartal lieferte der US-Konzern deutlich mehr Passagier- und Frachtjets aus und verbrannte weniger Geld als gedacht. Nachdem der Kurs seit Jahresbeginn aber stark gestiegen war, nahmen Anleger Kursgewinne mit, die Aktie verlor 4,4 Prozent.
United Parcel Service sackten um fast 11 Prozent ab. Der Logistikkonzern gibt weiterhin keine Prognose für das laufende Jahr und begründete das mit anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten.
Papiere von Spotify brachen um fast 12 Prozent ein. Der Musikstreamer ist zuletzt nicht mehr so stark gewachsen wie noch zum Jahresauftakt. Aktien von Paypal sackten um 8,7 Prozent ab, nachdem der Zahlungsabwickler ebenfalls von einem Nachlassen des Wachstums berichtet hatte.
Daneben bewegten auch Übernahmen die Kurse. Anteile des Anlagenbauers Chart Industries sprangen um fast 16 Prozent nach oben. Der Erdöl-Dienstleister Baker Hughes will das Unternehmen für 13,6 Milliarden US-Dollar übernehmen. Aktien von Baker Hughes verloren 1,7 Prozent.
Die Aussicht auf eine Übernahme des israelischen Cybersecurity-Spezialisten Cyberark durch das Branchenschwergewicht Palo Alto Networks ließ die Aktien von Cyberark auf ein Rekordhoch springen. In der Spitze ging es für die Papiere um 18 Prozent auf 452 US-Dollar nach oben. Am Schluss betrug das Plus noch 13,5 Prozent. Palo Alto verloren dagegen 5,2 Prozent. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf informierte Personen, Palo Alto befinde sich in Gesprächen über einen Kauf von Cyberark. Es wäre eine der größten Übernahmen in der Branche in diesem Jahr./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
US0970231058, US91324P1021, US9113121068, US2605661048, US6311011026, US16115Q3083, US78378X1072, 2455711, US58933Y1055, US6974351057, IL0011334468, US70450Y1038, US05722G1004, LU1778762911