HAMBURG (dpa-AFX) - Der Kupferkonzern Aurubis grenzt nach dem dritten Geschäftsquartal seinen Gewinnausblick für das Gesamtjahr ein. Unternehmenschef Toralf Haag rechnet laut einer Mitteilung vom Dienstag mit einem operativen Vorsteuergewinn von 330 bis 370 Millionen Euro, nachdem bisher die Mitte von 300 bis 400 Millionen angepeilt worden war. Überraschend kommt der Schritt also nicht. Zudem schnitten die Hamburger im dritten Quartal gut ab, wie Analyst Christian Obst von der Baader Bank betont.
In den drei Monaten bis Ende Juni sank der operative Vorsteuergewinn im Jahresvergleich zwar um mehr als ein Drittel auf 57 Millionen Euro, was aber auch an geplanten Wartungsstillständen in Bulgarien sowie im Werk in Lünen lag. Die Modernisierung in Pirdop in Bulgarien für rund 115 Millionen Euro sei die größte in 30 Jahren gewesen, hieß es dazu vom Unternehmen.
Nach neun Monaten stehen nun 286 Millionen Euro operativer Vorsteuergewinn in den Büchern, nach 333 Millionen vor einem Jahr - und damit etwas mehr als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Der Gewinn unter dem Strich fiel in den neun Monaten bis Ende Juni um rund ein Fünftel auf 215 Millionen Euro.
Dabei drückten niedrigere Entgelte für das Schmelzen von Kupferkonzentrat sowie Anlaufkosten für den US-Standort in Richmond auf den Gewinn. Gute Geschäfte mit Schwefelsäure - ein Nebenprodukt der Kupferherstellung - sowie positive Folgen gestiegener Metallpreise - vor allem für Gold - konnten das nicht komplett ausgleichen.
Mit dem neuen Standort Richmond ist Aurubis mit Blick auf die US-Zollpolitik gut aufgestellt. Im September wurde das Recyclingwerk in Augusta (Richmond County) im US-Bundesstaat Georgia eröffnet. Insgesamt rund 740 Millionen Euro steckt der Konzern in diesen neuen Standort, auch um vom Recycling-Boom in den USA zu profitieren. Ein zweites Modul folgt. Zunächst fallen Anlaufkosten an; ab dem übernächsten Geschäftsjahr 2026/27 soll Richmond dann einen Gewinnbeitrag leisten, hatte die Unternehmensführung im Februar erklärt.
An der Börse kamen die Resultate gut an. Mit einem Kursplus von gut drei Prozent auf 89,35 Euro war Aurubis unter den Favoriten im MDax, dem Index der mittelgroßen Börsenwerte am deutschen Markt. 2025 summieren sich die Kursgewinne damit wieder auf rund 17 Prozent./mis/mne/jha/