MANNHEIM (dpa-AFX) - Niedrige Preise für Zucker und Ethanol belasten Südzucker stärker als gedacht. Das Management strich deshalb seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr bis Ende Februar 2026 zusammen. "Das EU-Marktumfeld weist zwar Preissteigerungen auf, bleibt jedoch unter den ursprünglichen Erwartungen", teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit.
Die im SDax gelistete Südzucker-Aktie gewann am Freitag kurz nach Handelsbeginn rund zweieinhalb Prozent, dann drehte ihr Kurs ins Minus und büßte zuletzt rund ein Prozent ein. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier damit rund 2,5 Prozent an Wert verloren.
Südzucker-Chef Niels Pörksen rechnet für das Geschäftsjahr 2025/26 jetzt nur noch mit einem Umsatz von 8,3 bis 8,7 Milliarden Euro. Bisher hatte er 8,7 bis 9,2 Milliarden in Aussicht gestellt. Das operative Ergebnis soll statt 150 bis 300 Millionen Euro nur 100 bis 200 Millionen erreichen. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Südzucker noch einen Umsatz von 9,7 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 350 Millionen erzielt.
Erst Mitte Juli hatte der Vorstand seinen Jahresausblick nach einem schwachen ersten Quartal bestätigt. Dass es nun schlechter läuft, begründete das Unternehmen auch mit niedrigen Weltmarktpreisen für Zucker. Auch das Spezialitätengeschäft laufe wegen gestiegener Materialkosten und Preisdrucks im Verkauf schlechter als bisher gedacht.
Zudem bekomme die Sparte Cropenergies die anhaltend niedrigen Ethanolpreise zu spüren. Niedrige Rohstoffkosten im Einkauf könnten dies nicht ganz kompensieren. Hinzu kämen technische Schwierigkeiten nach einem Wartungsstillstand in dem Konzernsegment.
Wegen des schiefen Geschäftsjahrs geht bei Südzucker Ende August das zweite Geschäftsquartal zu Ende. Die Halbjahresbilanz will das Unternehmen laut seinem Finanzkalender am 9. Oktober veröffentlichen./stw/mis/jha/stk