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SAP hat ein charttechnisches Problem. Die Aktie steht vor dem Todeskreuz. Das ist ein schlechtes Zeichen für Anleger, denn der 50er SMA droht den 200er von oben zu durchbrechen. Das passiert vorwiegend bei Abwärtstrends.
Selbst gute Quartalszahlen helfen da offensichtlich nicht mehr und auch die KI-Pläne können die Börse nicht überzeugen. Analysten bleiben zwar vorwiegend optimistisch, doch die Charttechnik spricht eine andere Sprache. Das charttechnische Kursziel könnte auf 200 Euro oder sogar 180 Euro lauten. Für SAP-Aktionäre wäre das dann ungemütlich.
Gute Zahlen allein helfen nicht
SAP hat ordentliche Quartalszahlen geliefert. Der Gewinn pro Aktie stieg auf 1,50 Euro, Experten hatten nur 1,42 Euro erwartet. Beim Umsatz kam SAP auf 9,03 Milliarden Euro, was etwas weniger als die 9,09 Milliarden war, die Analysten erwarteten. Trotzdem hält SAP an seinen Jahreszielen fest. Das Cloud-Geschäft soll um bis zu 28 Prozent wachsen. Aber die Börse interessiert sich nicht für diese Zahlen. Die Anleger haben Angst und fragen sich, ob SAP gegen die neuen KI-Konkurrenten bestehen kann. Das ist die große Sorge, denn niemand weiß, ob Künstliche Intelligenz das alte Softwaregeschäft kaputt macht. SAP will mit KI im Vertrieb sparen und erweitert auch sein Partnernetzwerk. Doch das reicht nicht gänzlich, um die Zweifel zu vertreiben.
Kommt das Todeskreuz?
Die Charttechnik zeigt aktuell ein schlimmes Bild. SAP kostet jetzt rund 231,65 Euro, aber das Todeskreuz steht vor der Tür. Der 50-Tage-Schnitt möchte, so sieht es aktuell aus, den 200-Tage-Schnitt nach unten durchbrechen. Das ist ein starkes Verkaufssignal. Meistens folgen dann längere Abwärtstrends. Die Aktie liegt schon knapp 20 Prozent unter dem Jahreshoch von 283,95 Euro. Wichtige Unterstützungen sind derzeit schon gebrochen und die Schwankungen werden größer. Das macht die Anleger nervös. Wenn das Todeskreuz tatsächlich kommt, werden einige im Anschluss oder auch schon vorher verkaufen. Das führt dann zu weiter fallenden Kursen. Charttechniker sehen schon im Vorfeld dieses düsteren Omens Ziele bei 200 Euro, im Extremfall rechnen sie sogar mit 180 Euro. Das wäre ein heftiger Absturz.
Hacker machen Probleme
SAP hat neue Sorgen bekommen, denn auch Hacker greifen die SAP-Systeme immer häufiger an. Fast jedes vierte Unternehmen war schon betroffen. Datenklau wird 2025 zum größten Risiko und das macht SAP-Kunden zunehmend nervöser. Einige verlieren das Vertrauen in die Sicherheit und suchen nach Alternativen. SAP versucht dagegen zu halten und hat neue KI-Agenten mit dem Namen "Joule" entwickelt und versucht damit die Lieferketten zu verbessern. SAP hat sich auch die Cloud-Sicherheit als neues Geschäftsfeld ausgesucht. Die Frage bleibt, ob das ausreicht? Viele bezweifeln es und auch die Konkurrenz schläft nicht.
Was tun?
Das Todeskreuz in der Charttechnik könnte kommen. Dann wäre die Gefahr groß, dass die Kurse auf 200 oder 180 Euro abstürzen. Das muss zwar nicht geschehen, aber es wäre durchaus möglich. Die Aktie ist für einige zu teuer bewertet und dann würde ein wenig heiße Luft abgelassen. Die Quartalszahlen waren zwar okay und auch der Großteil der Analysten bleiben optimistisch. 21 von 27 raten zum Kauf. Ihr Kursziel liegt im Schnitt bei über 280 Euro. Aber die Hacker-Probleme sind da und machen es schlimmer für SAP. Das Unternehmen muss jetzt beweisen, dass es sich wandeln kann und die Ängste der Nutzer ernst nehmen und auch dagegen ansteuern Das mögliche Todeskreuz warnt vor weiteren Verlusten. Eventuell gibt es nochmals deutlich günstigere Einstiegskurse.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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