NEW YORK (dpa-AFX) - Der Quartalsbericht von Nvidia hat am Donnerstag an den New Yorker Börsen keine Turbulenzen verursacht. Vage Hoffnung, dass der Chipriese bald wieder mehr China-Geschäft machen könnte, stand dem mauen Ausblick des KI-Chipriesen gegenüber, der die anspruchsvoll gewordenen Anleger nicht ganz zufrieden stimmte.
Die Nvidia-Aktie selbst scheiterte knapp an einem Rekordhoch und drehte ins Minus. Dennoch hatten die Tech-Werte zwei Stunden vor Schluss die Nase vorn. Deren Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,59 Prozent auf 23.706 Punkte zu. Abgesehen von Nvidia und Tesla bewegten sich die übrigen fünf der sieben geläufigen Technologie-Riesen allesamt im Plus - allen voran Alphabet mit mehr als zwei Prozent.
Der marktbreite S&P 500 lag zwei Stunden vor Schluss 0,26 Prozent höher bei 6.498 Punkten. Das Leitbarometer der Wall Street, der Dow Jones Industrial, gewann 0,04 Prozent auf 45.585 Zähler.
Nvidia drehten zum Auftakt noch auf und kamen ihrem Rekord bis auf einen Cent näher, doch dann zogen Anleger die Reißleine. Die Aktie des Chipriesen notierte zuletzt 0,9 Prozent tiefer und bremste die großen Indizes. Der KI-Spezialist wächst trotz des brachliegenden China-Geschäfts weiter rasant. Laut einem Medienbericht spricht der Konzern mit der US-Regierung über die Möglichkeit, Hochleistungschips der Serie "Blackwell" nach China zu verkaufen und dabei den eigenen Staat an den Erlösen zu beteiligen.
Das Kursminus dürften die Nvidia-Anleger verschmerzen, denn die Papiere hatten sich seit dem ersten Zollschock Anfang April bereits mehr als verdoppelt. Auch der dabei erworbene Status als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt ist nicht in Gefahr. Analysten bleiben für den Chipriesen optimistisch. Teilweise wurden die Kursziele nach der Zahlenvorlage deutlich nach oben geschraubt.
In der Softwarebranche wurden angehobene Zielsetzungen von Snowflake mit einem Kurssprung um 22 Prozent gefeiert. Eine noch größere Rally um 30 Prozent zündeten Pure Storage, nachdem der Spezialist für Cloud-Datenspeicher seine Anleger ebenfalls mit einem erhöhten Ausblick erfreute.
Crowdstrike hatte mit seinem Quartalsgewinn die Markterwartungen übertroffen. Die Umsatzprognose verfehlte allerdings die Prognosen von Experten. Nach anfänglichen Verlusten gewann die Aktie zuletzt vier Prozent.
Einen Anstieg um 7,3 Prozent gab es außerdem bei Burlington Stores, die den höchsten Stand seit vier Jahren erreichten. Der Einzelhändler war der nächste im Bunde, der seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach einem starken zweiten Quartal angehoben hatte.
Die Titel des Dessousherstellers Victora's Secret profitierten zunächst von einem erhöhten Ausblick, verloren zuletzt aber 2,3 Prozent. In einer der Zahlenvorlage folgenden Telefonkonferenz hatte das Unternehmen von zu erwartenden steigenden Kosten durch die US-Zollpolitik berichtet.
Dollar General legten nach einem Auf und Ab zuletzt um 0,2 Prozent zu. Der Discounter hatte im Quartal von der Schnäppchenjagd der Verbraucher profitiert und daraufhin seine Ziele angehoben. Das Unternehmen rechnet aber mit steigendem Druck auf die Margen wegen höherer Kosten./tih/he
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