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EUROPAEISCHE ZENTRALBANK Chart 1 Jahr
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Julian Marx (Flossbach von Storch): Ist die EZB schon am Ziel?

11.09.2025 -

Inflation, Zinsniveau, Wirtschaftswachstum - in Europa scheint die Geldpolitik ihre Ziele erreicht zu haben. Warum Wachsamkeit (nicht nur beim Blick auf Frankreich) dennoch wichtig bleibt.

In der Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt sind zuletzt ein paar ruhigere Tage angebrochen. Auf acht Zinssenkungen zwischen Juni 2024 und Juni 2025 setzte es jetzt die zweite "Zinspause" des Jahres.

Damit verbleibt der EZB-Einlagenzins unverändert auf einem Niveau von 2,0 Prozent. Oder wie es EZB-Ratsmitglied Isabel Schnabel jüngst formulierte: "Solange keine größeren Schocks auftreten, sehe ich keinen Grund, den geldpolitischen Kurs anzupassen."

Positive Nachrichten …

Die EZB fühlt sich mit ihrer derzeitigen Ausrichtung also wohl. Anlass dafür gibt eine Vielzahl erbaulicher Indikatoren. In der Rückschau ist es vor allem eine Eurozonen-Inflation, die jüngst überzeugte und sich um das Zwei-Prozent-Inflationsziel "eingependelt" hat. So lag die Teuerungsrate im Euroraum in den vergangenen sechs Monaten zwischen 1,9 und 2,2 Prozent.

Auch die Kerninflation, die die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise ausklammert, bewegte sich mit einem Wert von jeweils 2,3 Prozent in den vergangenen vier Monaten nur noch leicht oberhalb des Inflationsziels.

Obendrein erwies sich die Wirtschaft im Euroraum als widerstandsfähiger als erwartet. In den vergangenen sechs Quartalen lag das Realwachstum bei durchschnittlich 0,3 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorquartal. Damit entsprach das Wirtschaftswachstum nach Aussage von Isabel Schnabel weitgehend dem Potenzialwachstum der Eurozone. Dies ist insofern erfreulich, als dass das jüngere Umfeld von wirtschaftlichen und handelspolitischen Unsicherheiten geprägt war.

Somit dürfte der Blick in den Rückspiegel momentan zu einer gewissen Wohlfühlatmosphäre im 185 Meter hohen EZB-Tower beitragen. Der Ausblick, egal ob aus dem Sitzungssaal des EZB-Rats im 41. Stock oder bezogen auf die neuesten makroökonomischen Projektionen, dürfte sein Übriges dazutun.

… treffen auf stabile Mittelfristerwartungen

Denn die Mitarbeiter des Eurosystems gehen in ihren September-Projektionen davon aus, dass sich die Inflation in der Eurozone auch über das Jahr 2025 hinaus in der Nähe der Zwei-Prozent-Marke bewegen wird. Entsprechend projizieren sie für 2026 eine jahresdurchschnittliche Inflationsrate von 1,7 Prozent. Die Kerninflation sehen sie im kommenden Jahr bei 1,9 Prozent.

Zuversicht ziehen die Notenbanker dabei auch aus einer anhaltenden Normalisierung der Lohninflation. Der "ECB Wage Tracker", der die Lohnentwicklung im Euroraum auf Basis bereits ausgehandelter Lohnerhöhungen fortschreibt, zeigt derzeit an, dass sich die Lohninflation - Einmalzahlungen ausgeklammert - von knapp 4,3 Prozent im zweiten Quartal 2025 auf 3,1 Prozent im Schlussquartal des Jahres verlangsamen soll.

Während sich die Inflationsaussichten also in der Nähe des Zwei-Prozent-Ziels tummeln, runden akzeptable Wachstumsaussichten die geldpolitisch gute Ausgangslage ab. Für dieses beziehungsweise das kommende Jahr erwarten die Mitarbeiter des Eurosystems ein Realwachstum von 1,2 beziehungsweise 1,0 Prozent für den Euroraum, nachdem sie im Juni noch von 0,9 Prozent im Jahr 2025 und 1,1 Prozent im Jahr 2026 ausgingen.

Diese Erwartungshaltung stützt sich auf den Anstieg der real verfügbaren Einkommen, einen spürbaren fiskalischen Impuls, insbesondere aus Deutschland, sowie die Tatsache, dass die Unsicherheit in der Handelspolitik, die das Wirtschaftswachstum zuletzt gebremst haben könnte, aufgrund des Handelsabkommens mit den USA abgenommen hat.

Die Arbeit endet nie

Im geldpolitischen Kontext läuft derzeit vieles nach Fahrplan. Etwaige Sorgen rund um das Mandat der Preisstabilität dürften in den vergangenen Jahren selten geringer ausgeprägt gewesen sein. Schließlich bewegen sich die Inflationsraten aktuell um die Zielmarke von zwei Prozent, und auch die Erwartungen für die weitere Inflationsentwicklung sind vielversprechend.

Doch so positiv die geldpolitischen Rahmenbedingungen derzeit auch sind: Die Inflation ist kein statisches Gebilde. So wie der Wettbewerb um die deutsche Fußballmeisterschaft Jahr für Jahr aufs Neue ausgetragen werden muss, muss auch die Geldpolitik den dynamischen Entwicklungen einer hochkomplexen Welt immer wieder aufs Neue Rechnung tragen.

Perspektivisch könnte sich beispielsweise eine mangelhafte Haushaltsdisziplin von Euro-Staaten als Stimmungsdämpfer für die EZB erweisen. Die jüngsten Renditeanstiege französischer Staatsanleihen auf italienische Niveaus sind angesichts eines gescheiterten Sparkurses des ausgeschiedenen französischen Premierministers François Bayrou zumindest ein Warnsignal.

Mehr aber auch (noch) nicht. Wie die Euro-Währungshüter betonten, spiegeln die aktuellen Neubewertungen am Anleihemarkt lediglich wider, dass die Finanzmärkte so funktionieren, wie sie sollten. Entsprechend sei eine Aktivierung des "Transmission Protection Instrument", das der EZB bei Bedarf unbegrenzte Staatsanleihekäufe einzelner Mitgliedstaaten ermöglicht, derzeit auch kein Thema. Gleichwohl unterstreichen die Entwicklungen rund um den französischen Staatshaushalt die andauernden Herausforderungen der Geldpolitik.

In der Gesamtschau ist das gegenwärtige Erreichen des Inflationsziels folglich nur als Etappenziel zu verstehen - eine willkommene Momentaufnahme. Ob und wann die Steuerung der geldpolitischen Instrumente wieder größere Anpassungen erfordert, lässt sich zwar nicht vorhersagen. Langfristig bestehen dennoch keine Zweifel, dass die Arbeit der Geldpolitik keinem Endzeitpunkt unterliegt.

© 2025 Asset Standard
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