NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Freitag nach einigen Kursturbulenzen etwas erholt. Als Stütze nach drei Verlusttagen, denen eine Rekordjagd vorausgegangen war, erwiesen sich heimische Inflationsdaten. Schwache Daten zur Verbraucherstimmung trübten nur vorübergehend die Stimmung.
Zuletzt notierte der Leitindex Dow Jones Industrial 0,79 Prozent höher bei 46.312,57 Punkten. Damit würde er den zuvor aufgelaufenen Wochenverlust wettmachen. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,55 Prozent auf 6.640,97 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 konnte seine zeitweisen Verluste wieder abschütteln und legte um 0,29 Prozent auf 24.468,48 Punkte zu, womit sich noch ein Wochenminus von 0,6 Prozent abzeichnet.
Im Rahmen der privaten Einkommen und Konsumausgaben für den August wurde auch der PCE-Deflator der persönlichen Konsumausgaben veröffentlicht. Er gilt als wichtigstes Inflationsmaß für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed.
Die Kennziffer legte im Jahresvergleich wie erwartet ein wenig zu, während die Kernrate stagnierte, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden. Dies gebe der Fed Spielraum für weitere Zinssenkungen, stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. Derweil trübte sich die Verbraucherstimmung im September stärker als erwartet ein, wie das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima belegt.
Die Aktien des Flugzeugbauers Boeing brachen am Freitag mit plus 4,2 Prozent aus der Konsolidierungsspanne der vergangenen zwei Wochen aus. Die US-Luftfahrtbehörde FAA bestätigte einen Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ), dem zufolge sie die Beschränkungen für die Maschinen des Typs 737 Max lockern könnte. Zudem will die Fluggesellschaft Turkish Airlines beim Airbus -Konkurrenten bis zu 225 neue Maschinen kaufen.
Bei Intel konnten sich die Anleger über Kursgewinne von 5,6 Prozent freuen. Damit setzten die Titel des Chipherstellers ihren steilen Höhenflug fort. Laut dem WSJ erwägt die US-Regierung von Präsident Donald Trump, die US-Abhängigkeit von im Ausland produzierten Halbleitern zu verringern. Insgesamt entwickelten sich die Branchentitel aber in unterschiedliche Richtungen.
Pharmawerte standen im Zeichen der US-Zollpolitik. Trump hatte auf eine Vielzahl von Importprodukten ab Oktober neue Zölle verhängt. Ob die neuen Regelungen auf bereits geltende Abgaben - etwa länderspezifische Sätze - aufgeschlagen werden, war allerdings zunächst unklar. Davon dürften dann positive Impulse für US-Pharmawerte ausgehen. Am Freitag legten die Aktien von Branchengrößen wie Merck & Co und Johnson & Johnson nur ein wenig stärker als der Dow zu.
Auch ausländische Nutzfahrzeughersteller könnte der Zollhammer wieder treffen. Lastwagen gehören zu den Produkten, auf die US-Präsident Donald Trump demnächst branchenspezifische Zölle erheben will. Anders als für europäische Autos, deren Import-Abgaben rückwirkend zum 1. August auf 15 Prozent gesenkt wurden, sollen auf große, schwere Lkw ab Oktober Zölle in Höhe von 25 Prozent verhängt werden.
Aktien des US-Nutzfahrzeugherstellers Paccar zogen um 5,1 Prozent an. Laut dem US-Analysehaus Bernstein Research würden Paccar und der schwedische Konkurrent Volvo von solchen zusätzlichen Zöllen profitieren, da sie für den US-Markt fast ausschließlich vor Ort produzierten./gl/nas
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