NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem Rekordlauf der US-Börsen vor einer Woche und darauf folgenden Verlusten hat die US-Technologiebörse Nasdaq am Montag erneut zugelegt. Allerdings bröckelten die Gewinne im Handelsverlauf etwas ab. Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial gab minimal nach. Die Aufmerksamkeit der Anleger gilt dem am Mittwoch drohenden Arbeitsstillstand in den US-Regierungsbehörden ("Shutdown") sowie zahlreichen Konjunkturdaten, die ebenfalls im Wochenverlauf anstehen.
Rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss stieg der Nasdaq 100 um 0,5 Prozent auf 24.617 Punkte. Zeitweise hatten nur noch 40 Punkte zum Rekordhoch vom vergangenen Montag gefehlt. Der S&P 500 gewann zuletzt 0,2 Prozent auf 6.654 Zähler, der Dow verlor 0,1 Prozent auf 46.224 Zähler.
Die beiden letztgenannten Indizes hatten am vergangenen Dienstag Höchststände erklommen und damit - wie zuvor die Nasdaq - von Hoffnungen profitiert, dass die US-Leitzinsen nach dem nun erfolgten ersten Zinsschritt der Fed in diesem Jahr noch weiter sinken werden. Niedrigere Zinsen verhelfen Unternehmen zu geringeren Finanzierungskosten.
Mit Blick auf einen möglichen "Shutdown" bewahrten die Anleger Ruhe. Und das nicht nur angesichts der Einschätzung der US-Bank JPMorgan, dass diese in der Vergangenheit keine dauerhafte Belastung für den Aktienmarkt gewesen sind. Schließlich soll es nun doch zu einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Demokraten im Weißen Haus kommen.
Mehrere US-Medien hatten am Sonntag berichtet, dass an dem für diesen Montag anberaumten Gespräch auch führende Vertreter von Trumps Republikanischer Partei teilnehmen sollen. Vor Mittwoch muss im Kongress eine Einigung zum Haushalt erzielt werden, damit frisches Geld fließen kann. Dafür sind Stimmen der Demokraten nötig. Vor einigen Tagen hatte Trump noch ein Treffen mit der Oppositionspartei platzen lassen.
In dieser Woche steht obendrein noch eine Reihe wichtiger Wirtschaftsdaten an, die Hinweise auf das mögliche weitere geldpolitische Vorgehen der US-Notenbank Fed liefern könnten. Unter diesen dürften die ISM-Indizes für Industrie und Dienste und die Arbeitsmarktdaten für September besonders beachtet werden.
Dass Anleger zum Wochenstart Technologiewerte favorisierten, zeigte sich auch im Dow: Die Aktien des KI-Chipherstellers Nvidia gewannen an der Index-Spitze 2,2 Prozent und näherten sich wieder ihrem Rekordhoch aus der vergangenen Woche. Amazon, Cisco und Microsoft legten um jeweils 0,6 Prozent zu.
Die Anteile des Computerspiele-Herstellers Electronic Arts (EA) gewannen an der Nasdaq 4,6 Prozent und setzten ihre Rekordjagd fort. Nach einem unbestätigten Medienbericht am Freitag über ein Kaufangebot eines Konsortiums unter Führung des Finanzinvestors Silver Lake und des saudischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) kam nun die Bestätigung durch EA. Es sei mit einem Konsortium, das aus PIF, Silver Lake und Affinity Partners bestehe, ein Übernahmevertrag über rund 55 Milliarden Dollar in bar unterzeichnet worden, hieß es.
Merus sprangen an der Nasdaq um rund 36 Prozent hoch. Das dänische Biotech-Unternehmen Genmab, dessen Aktien an der Nasdaq 0,3 Prozent verloren, will den niederländischen Entwickler von Krebstherapien für rund 8 Milliarden Dollar kaufen.
Um 90 Prozent sackte dagegen das Papier von Moonlake Immunotherapeutics ab. Daten aus einer spätklinischen Studie zu einem Hautmedikament belegen Analysten zufolge keine Überlegenheit im Vergleich zu einem der wichtigsten Medikamente des belgischen Konkurrenten UCB ./ck/he
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