DJ Rio Tintos Gladstone-Kohlekraftwerk wird wohl früher stillgelegt
Von Rhiannon Hoyle
DOW JONES--Das Gladstone-Kohlekraftwerk im australischen Bundesstaat Queensland soll wohl sechs Jahre früher als geplant stillgelegt werden. Der Bergabaukonzern Rio Tinto, der mit 42 Prozent den größten Anteil an dem Eigentümer-Joint-Venture von Gladstone besitzt, erklärte am Mittwoch, die Produktionsstätte könnte nach dem Auslaufen der bestehenden Liefer- und Betriebsvereinbarungen im März 2029 schon die Arbeit einstellen. Betrieben wird das Werk von dem US-Konzern NRG Energy. Gladstone ist das größte einzelne Kraftwerk in Queensland, das mehr als 7 Prozent der australischen Kohlekraftwerkskapazität ausmacht. Neben Rio Tinto halten eine Sparte von NRG Energy und ein Gemeinschaftsunternehmen der japanischen Marubeni und Sumitomo noch eine Beteiligung an Gladstone.
Rio Tinto verwies aber darauf, dass noch keine endgültige Entscheidung über die Schließung des 1976 in Betrieb genommenen Kraftwerks getroffen wurde. Nach australischem Recht müssen Unternehmen die Stilllegung von Betriebsstätten zur Stromerzeugung dreieinhalb Jahre im Voraus ankündigen. "Zwischen jetzt und März 2029 werden sich die Teilnehmer des Joint Ventures mit den Interessenvertretern auf dem Energiemarkt und den Optionen für die künftige Nutzung des Standorts auseinandersetzen, die den Zeitplan und die Strategie für die Stilllegung der Anlage bestimmen werden", fügte Rio Tinto hinzu. Die Kündigungsfrist kann aber jederzeit verlängert werden.
"Es besteht die Möglichkeit, die Lebensdauer des Kraftwerks zu verlängern, wenn es der Markt und andere Faktoren erlauben", so das Unternehmen. Die Ankündigung der möglichen Schließung von Gladstone folgt den neuen Klimazielen der australischen Regierung. Diese hatte kürzlich angekündigt, die Treibhausgasemissionen bis 2035 im Vergleich zum Stand von 2005 um 62 bis 70 Prozent zu senken. Bestehende Stromversorgungsverträge und auch die Vereinbarungen im Zusammenhang mit der Boyne-Island-Aluminiumhütte bleiben laut Rio Tinto bis zu ihrem geplanten Auslaufen in Kraft. Rio Tinto will die Boyne-Island-Aluminiumhütte in Queensland bald mit erneuerbaren Energien betreiben.
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