
Die Partnerschaft zwischen Oracle und AMD nimmt Fahrt auf. Mit einer neuen Chip-Offensive und milliardenschweren Cloud-Investitionen wollen beide die KI-Infrastruktur der Zukunft prägen. Muss sich Nvidia fürchten?
Oracle und Advanced Micro Devices haben ihre Zusammenarbeit deutlich ausgebaut. Ab dem dritten Quartal 2026 sollen zunächst 50.000 der neuen MI450-KI-Prozessoren in Oracles Cloud-Diensten zum Einsatz kommen - mit einer Ausweitung im Jahr 2027 und darüber hinaus. Die Chips sind für rechenintensive Anwendungen wie ChatGPT optimiert und sollen Oracle helfen, den steigenden Bedarf an KI-Infrastruktur zu bedienen.
"Die Nachfrage nach großflächiger KI-Kapazität beschleunigt sich, da nächste Generationen von KI-Modellen die Grenzen aktueller Cluster überschreiten", erklärten beide Unternehmen. Für AMD bedeutet der Auftrag einen weiteren Großkunden und eine strategische Chance, gegen Nvidia Boden gutzumachen. Der Deal ergänzt eine bereits bestehende Vereinbarung mit OpenAI, die AMD in der vergangenen Woche gemeldet hatte: Der ChatGPT-Entwickler sichert sich über mehrere Jahre Hunderttausende KI-Chips und erhält im Gegenzug eine Option auf rund zehn Prozent der AMD-Anteile.
Auch Oracle baut sein Ökosystem massiv aus. Der Konzern führte am Dienstag die neue Lizenzoption Oracle Multicloud Universal Credits ein. Sie erlaubt Kunden, Oracle AI Database- und Cloud-Infrastruktur-Dienste über verschiedene Plattformen wie AWS, Azure oder Google Cloud zu beziehen. Damit positioniert sich Oracle als flexibler Anbieter, der Unternehmen eine einheitliche KI-Architektur über mehrere Cloud-Systeme hinweg ermöglicht - ein klarer Wettbewerbsvorteil im umkämpften Cloud-Markt.
Die Kombination aus AMDs innovativer Hardware und Oracles wachsender Cloud-Präsenz könnte sich als perfekte Allianz im Kampf um die KI-Vorherrschaft erweisen. Während Nvidia derzeit jeden produzierten Chip direkt absetzt, sehen Analysten in der Partnerschaft ein starkes Signal für mehr Wettbewerb und günstigere Alternativen.
Mein Tipp: Rücksetzer genau beobachten
Die Märkte stellen gerade wieder den Handelsstreit zwischen den USA und China in den Vordergrund. Da hat China mit neuen Sanktionen gegen fünf US-Tochtergesellschaften des südkoreanischen Unternehmens Hanwha Ocean den nächsten Nadelstich gegen die USA gesetzt. Daher befürchten die Anleger eine erneute Eskalation der Lage. Technologiewerte stehen dabei wieder verstärkt unter Druck. Anleger sollten die Rücksetzer allerdings als Chance behandeln.
Sowohl AMD als auch Oracle profitieren von der globalen KI-Welle - und die jüngsten Rücksetzer könnten langfristig attraktive Einstiegsgelegenheiten bieten. Laut TipRanks bewerten 28 Analysten die AMD-Aktie mit "Kaufen", zehn mit "Halten", keiner mit "Verkaufen". Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 243,29 US-Dollar - rund 12 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Oracle empfehlen laut TipRanks 26 Experten zum "Kauf", acht raten die Aktie zu "Halten" und nur ein Analyst plädiert für "Verkauf". Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 346,63 US-Dollar.
Beide Aktien eignen sich hervorragend, um im Depot gezielt auf den KI-Boom zu setzen.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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