BESSENBACH (dpa-AFX) - Der Lkw-Zulieferer SAF-Holland senkt wegen einer eingetrübten Absatzerwartung sein Umsatzziel erneut. Im nordamerikanischen Lkw-Markt habe sich das Geschäftsumfeld in den vergangenen Monaten weiter eingetrübt, da die US-Zollpolitik zu einer spürbaren Kaufzurückhaltung geführt habe, hieß es vom Unternehmen am Montagabend. Zudem erhole sich der Absatzmarkt im asiatisch-pazifischen Raum weniger als gedacht und in Europa habe sich zuletzt die positive Auftragsdynamik aus dem zweiten Quartal nicht fortgesetzt. Die Aktien gerieten am Dienstag unter Druck.
Daher dürfte der Umsatz 2025 von 1,88 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,70 bis 1,75 Milliarden Euro sinken, hieß es weiter. Bereits Ende Juli hatte SAF den Erlösausblick von 1,85 bis 2,0 auf 1,8 Milliarden Euro anpassen müssen. Die Erwartungen für die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von 9,3 Prozent sowie für die Investitionsquote von bis zu 3,0 Prozent des Konzernumsatzes haben indes Bestand.
Die gestiegene Vorsicht des Unternehmens überrasche zwar in der Tendenz nicht, jedoch liege der neue Umsatzausblick noch unter der mittleren Markterwartung, erklärte ein Händler. So rechneten die von Bloomberg erfassten Analysten bisher für 2025 mit einem Umsatz von 1,79 Milliarden Euro. Der Aktienkurs fiel denn auch etwas mehr als drei Prozent auf 13,74 Euro. Damit notieren sie nun auf dem niedrigsten Niveau seit dem US-Zollschock im April, der die Börsen weltweit belastet hatte.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sank der Umsatz vorläufigen Resultaten zufolge um fast zehn Prozent auf 1,31 Milliarden Euro. Die Kundennachfrage im Erstausrüstungsgeschäft sei anhaltend schwach gewesen, hieß es. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel um gut 17 Prozent auf 121,1 Millionen Euro. Die entsprechende Marge ging von 10,1 auf 9,3 Prozent zurück.
Dabei belasteten laut den Angaben auch höhere Beschaffungskosten im höheren einstelligen Millionen-Euro-Bereich infolge der US-Handelspolitik. Diese sollen in den kommenden Monaten dann aber unter anderem durch Preisanpassungen weitgehend kompensiert werden./mis/niw/zb



