WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag in einem schwachen Börsenumfeld nachgegeben. Der ATX notierte zum Handelsende 0,96 Prozent leichter bei 4.794,36 Punkten. Für den ATX Prime ging es 1,05 Prozent auf 2.384,39 Zähler hinab.
Marktbeobachter sprachen mit Blick auf die trüben internationalen Vorgaben von Gewinnmitnahmen und verwiesen auf Sorgen über hohe Bewertungen, besonders im US-Technologiesektor. Belastend wirkten zudem Aussagen mehrerer Wall-Street-Größen, die eine Korrektur an den Aktienmärkten für möglich halten. Datenseitig verlief der Handel am Dienstag impulsarm - auch wegen des anhaltenden Shutdowns in den USA. In Wien rückten die Quartalszahlen von AT&S und Mayr-Melnhof in den Fokus.
AT&S gaben dabei 5,3 Prozent ab und zollten so der starken Rally der Vortage Tribut. Der steirische Leiterplatten- und Substrathersteller hat im ersten Halbjahr operativ zugelegt, während das Nettoergebnis wegen negativer Währungseffekte und Anlaufkosten für die neuen Werke in den roten Zahlen blieb.
AT&S habe eine starke Erholung der Rentabilität erzielt, insbesondere aufgrund der Verdopplung der Marge aus dem IC-Substratgeschäft im Vergleich zum Vorquartal, kommentierte Daniel Lion von der Erste Group. Die Marktnachfrage sei angetrieben durch Cloud/KI und die Nachfrage nach Notebooks robust, so der Analyst weiter. Er hob sein Kursziel kräftig an und empfiehlt das Papier nun zum Kauf.
Die Mayr-Melnhof-Aktien büßten 7,3 Prozent ein. Der Verpackungshersteller hatte für das dritte Quartal eine verhaltene Ertragslage vermeldet. "Die Erholung der jüngsten Quartale ist praktisch ins Stocken geraten", kommentierte Varun Sikka von der Baader Bank. Nachdem die Optimierungsmaßnahmen bereits in vollem Gange waren, habe dies die Marktteilnehmer enttäuscht. Der Experte setzt aber weiterhin auf eine Trendwende, die sich nun jedoch verzögere.
RBI-Titel schlossen 3,7 Prozent leichter bei 31,14 Euro. Die britische Bank Barclays hatte ihr Kursziel für die Papiere von 29 auf 30 Euro angehoben, die Empfehlung aber bei "equal weight" belassen. Trotz verbesserter Fundamentaldaten schränkten die allgemeinen geopolitischen Risiken das Aufwärtspotenzial für die Aktien weiterhin ein, schrieb Analyst Krishnendra Dubey./spa/mik/APA/stw
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