ARTEIXO (dpa-AFX) - Frische Herbst- und Winterkollektionen haben der Zara-Konzernmutter Inditex im dritten Quartal Rückenwind verliehen. Auch im anlaufenden Weihnachtsgeschäft zu Beginn des vierten Quartals zogen die Verkäufe weiter an. So stiegen die Umsätze online und in den Shops zwischen Anfang November und Anfang Dezember währungsbereinigt gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,6 Prozent, wie die Spanier am Mittwoch in Arteixo mitteilten. Damit beschleunigte sich das Geschäft weiter. Das besänftigte Anleger, die sich zuletzt um die Konjunkturaussichten gesorgt hatten - die Aktie legte kräftig zu.
Das Papier gewann nach dem Handelsbeginn in Madrid an der Spitze des Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gut acht Prozent auf über 53 Euro. Das war der stärkste Anstieg seit mehr als fünf Jahren. Damit liegt der Kurs nun auch seit Jahresbeginn wieder im Plus. Die starken Resultate aus dem dritten und der Start ins vierte Quartal ließen den Konzern für das kommende Jahr gut dastehen, schrieb Analyst Richard Chamberlain von der kanadischen Bank RBC.
Für Expertin Georgina Johanan von JPMorgan fiel der Zwischenbericht "an allen Fronten" besser als erwartet aus. Die jüngste Geschäftslage entwickle sich sogar besser als die zuversichtlichsten Schätzungen. Die Markterwartungen dürften für das laufende und das kommende Jahr anziehen. Gleiches erwartete Deutsche-Bank-Fachmann Adam Cochrane.
Schon zu Beginn des dritten Quartals hatte die Textilkette mit Marken wie Pull & Bear, Massimo Dutti und Bershka von gutem Anklang neuer Mode berichtet. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres (bis Ende Oktober) kletterte der Erlös um 2,7 Prozent auf 28,2 Milliarden Euro. Das war etwas mehr als von Analysten erwartet. Belastet wurde der Konzern weiter vom starken Euro. Gegenüber dem ersten Halbjahr baute der Konzern das Wachstum aus, im dritten Quartal lag es währungsbereinigt bei 8,4 Prozent.
Auch beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) konnte Inditex (Industria di Diseno Textil) mit einem Plus von 4,8 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro die Erwartungen am Markt leicht übertreffen. Unter dem Strich stieg der Nettogewinn um knapp vier Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr (Ende Januar) geht das Management weiter von einer weitgehend stabilen Bruttomarge aus und kalkuliert mit einem Gegenwind aus Währungsschwankungen von 4 Prozentpunkten beim Umsatz./men/lew/stk



