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Der Chemiekonzern aus Ludwigshafen macht Schlagzeilen und das gleich mehrfach. Goldman Sachs hebt das Kursziel auf 48 Euro an, während BASF selbst fleißig eigene Aktien zurückkauft und strategische Deals vermeldet. Die Aktie bewegt sich seit Wochen in einer engen Range grob gesagt zwischen 42 und 46 Euro. Doch genau hier könnte sich etwas Entscheidendes zusammenbrauen. Der 50-Tage-Durchschnitt nähert sich dem 200-Tage-Durchschnitt von unten - beide liegen aktuell nahezu gleichauf bei rund 43,57, bzw. 43,80 Euro. Sollte der kürzere Durchschnitt den längeren nach oben durchbrechen, entsteht ein sogenanntes Golden Cross. Dieses technische Signal könnte den Startschuss für eine Rally Richtung 60 bis 70 Euro bedeuten. Scheitert der Ausbruch jedoch, droht ein Rückfall unter die 40-Euro-Marke. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob BASF die Wende schafft oder weiter konsolidiert.
Strategische Weichenstellungen sorgen für Bewegung
BASF räumt auf und setzt klare Prioritäten. Der Verkauf des Geschäfts mit optischen Aufhellern an Catexel ist abgeschlossen. Parallel dazu stärkt der Konzern sein Agrargeschäft massiv. Die Tochter Nunhems übernimmt Noble Seeds in Indien und baut damit die Führungsposition bei Gemüsesaatgut weiter aus. Besonders pikant ist die Beteiligung Harbour Energy. Diese übernimmt für 3,2 Milliarden Dollar den US-Produzenten LLOG Exploration. BASF hält 41 Prozent an Harbour Energy und profitiert damit indirekt von steigenden Cashflows aus dem Öl- und Gasgeschäft im Golf von Mexiko. Der Deal soll im ersten Quartal 2026 über die Bühne gehen. Auch beim Stammwerk Ludwigshafen gibt es gute Nachrichten. Eine neue Vereinbarung mit dem Betriebsrat schließt betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2028 aus. Jährlich fließen mindestens 1,5 Milliarden Euro in Infrastruktur und Transformation. Das Management setzt außerdem sein Aktienrückkaufprogramm konsequent fort. Diese kontinuierliche Nachfrage stabilisiert den Kurs und signalisiert Vertrauen.
Charttechnik
Die Aktie steckt seit Oktober in einer relativ engen Handelsspanne fest. Grob, wie schon oben erwähnt, zwischen 42 und 46 Euro. Genau in dieser Zone spielt sich derzeit das entscheidende Drama ab. Der 50er SMA bei 43,57 Euro und der 200er SMA bei 43,80 Euro liegen recht eng beieinander. Diese seltene Konstellation zeigt eine enge Ausgeglichenheit zwischen Käufern und Verkäufern, die aber explosiv werden könnte. Die Lage ist interessant, denn steigt der kürzere Durchschnitt über den längeren, entsteht ein Golden Cross. Dieses bullische Signal könnte eine kräftige Aufwärtsbewegung auslösen. Analysten sehen dann Potenzial bis 60 oder sogar 70 Euro. Scheitert der Ausbruch nach oben allerdings, wird es düster. Ein Rückfall unter 41,50 Euro würde technisch betrachtet die Tür nach unten aufstoßen. Das 52-Wochen-Tief lag bei 37,80 Euro - diese Marke könnte dann schnell wieder ins Visier rücken. Der aktuelle Kurs von um die 43,60 Euro markiert genau die Wasserscheide. Wer die Range aktiv handeln möchte, könnte Kauforders an der Untergrenze und Verkaufsorders an der Obergrenze platzieren. So ist man für beide Szenarien gerüstet.

Was tun?
Goldman Sachs traut der Aktie 48 Euro zu und begründet das mit verbessertem Cashflow und disziplinierter Kapitalallokation. Die EZB erwartet für 2026 ein stärkeres Wachstum im Euroraum von 1,2 Prozent. Das könnte der Chemiebranche endlich Rückenwind geben. Fundamental macht BASF vieles richtig. Die Portfolio-Bereinigung läuft, die Agrasparte wird gestärkt, und über Harbour Energy winken zusätzliche Erträge. Die Dividende von voraussichtlich von etwas mehr als 2 Euro bietet bei aktuellem Kurs eine attraktive Rendite. Charttechnisch steht BASF am Scheideweg. Das mögliche Golden Cross wäre ein starkes Kaufsignal. Gelingt der Ausbruch über 46 Euro, sind 60 bis 70 Euro durchaus realistisch. Scheitert die Aktie jedoch an dieser Hürde, droht Ungemach. Für mutige Anleger mit langem Atem ist BASF jetzt einen Blick wert. Wer einsteigt, sollte aber einen Stoppkurs z. B. bei 36,50 Euro setzen. Die kommenden Wochen entscheiden, ob aus der Seitwärtsbewegung eine echte Trendwende wird. Die Chancen stehen nicht schlecht - aber Geduld ist gefragt.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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