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Gold glänzt so hell wie noch nie. Mit über 3.300 US-Dollar je Unze jagt das Edelmetall von einem Rekord zum nächsten. Doch ausgerechnet Barrick Gold, einer der größten Produzenten der Branche, hinkt noch ziemlich hinterher. Während die Konkurrenz teilweise feiert, kämpft der kanadische Gigant mit Problemen. Ein Steuerstreit in Mali legte Teile der Produktion lahm, die geplante Namensänderung zu Barrick Mining irritiert Anleger, und der Fokus auf Kupfer wirft Fragen auf. Gleichzeitig prescht der Goldpreis weiter nach vorne, getrieben von den weltweiten Krisen und der Flucht in sichere Häfen. Ist die Barrick Gold Aktie ein Opfer seines eigenen Managements und der eigenen Strategie, oder startet doch noch jetzt die nächste Rally?
Warum Barrick noch nicht gestartet ist
Während das Edelmetall nach oben strebt, steckt Barrick Gold im Schlamassel drin. Die Loulo Gounkoto Mine in Mali, die rund 14 Prozent der Produktion ausmacht, steht immer noch still, weil ein Steuerstreit mit der Militärregierung fortbesteht. Gleichzeitig pumpt das Unternehmen Milliarden in das Reko Diq Projekt in Pakistan. Dies ist eines der größten Kupfer Gold Vorkommen der Welt. Ab 2028 soll dort gefördert werden. Doch der Plan hat einen Haken. Investoren lieben Barrick als Gold Aktie, nicht als Kupfer-Unternehmen. Die geplante Umbenennung in Barrick Mining stößt daher auch auf Kritik. Wenn ich Kupfer will, kauft man andere Aktien, wie z. B. Freeport. Bei Gold soll es Barrick sein. CEO Mark Bristow bleibt dennoch stur und sieht Kupfer als die Zukunft der Energiewende. Ob die Strategie aufgeht ist fraglich und bleibt vage. Seit Jahresanfang performt die Aktie gegenüber dem Goldpreis schwächer. Viele sehen hier ein Warnsignal.
Charttechnik - die Hürde ist bei 20-22 US-Dollar nach oben
Für Charttechniker ist die Lage klar. Nach einem Rutsch auf unter 16 US-Dollar Ende letzten Jahres, kämpft sich die Aktie mühsam zurück. Der Bereich von 20-22 US-Dollar ist zur magischen Grenze geworden. Fast so wie eine Burgmauer. Wird sie durchbrochen, gibt es freie Fahrt Richtung 25 US-Dollar. Doch der Widerstand ist bislang sehr hart und robust. Im Langfristchart ist erkennbar, dass seit August 2020 der Chart einen Abwärtstrend ausbildet, ausgehend von einem Hoch bei 31,22 Euro. In diesem Monat wurde wieder ein Ausbruchsversuch nach oben gestartet. Jetzt steht alles auf Messers Schneide. Erst beim Überwinden der 22 US-Dollar gibt es "freie Fahrt" in Richtung 30 US-Dollar. Der RSI Indikator zeigt keine Überhitzung. Mit einem Wert von 60 liegt er flexibel und hat Luft nach oben und unten. Wichtig nach unten ist, dass die Bullen die 18 US-Dollar verteidigen, sonst droht ein Rückfall in Richtung 14 US-Dollar.
Fundamental: Goldrausch und Kupfer-Träume
Die Zahlen von Barrick lesen sich gemischt. Zwar stieg der Umsatz im letzten Quartal um deutlich mehr als 10 Prozent von 3,06 Milliarden US-Dollar auf 3,65 Milliarden US-Dollar, doch die Produktionskosten kletterten gleichzeitig ebenfalls. Die geplante Kapazitätssteigerung um 30 Prozent bis 2030 klingt ambitioniert, doch gerade Mali zeigt, wie zerbrechlich solche Pläne sind. Positiv ist zu werten, dass das Reko Diq Projekt ab 2028 zum Cashflow Motor werden könnte. Und die Goldpreisrally federt aktuell viele Probleme ab. Analysten von Goldman Sachs sehen den Goldpreis bei 3.700 US-Dollar bis Ende 2025. Das wäre gut für Barrick. Doch die Abhängigkeit vom Edelmetall bleibt ein Risiko, besonders wenn der Kupfer Schwenk auch scheitert.
Was tun?
Barrick Gold ist aktuell eine Aktie bei der beides möglich ist. Die Goldpreisrally bietet Rückenwind, doch die operativen Risiken, siehe Mali, Namensänderung, Kupfer Fokus wiegen ebenso schwer. Charttechnisch steht die Aktie an einem Scheidepunkt: Ein Durchbruch über 22 US-Dollar könnte die Rally entfachen, auf die alle so lange warten. Ein Rückfall unter 18 US-Dollar den Abwärtstrend bestätigen und den weiteren Fall bestätigen.
Kurzfristig sollten Trader die 22 US-Dollar Marke im Blick behalten - hier entscheidet sich, ob die Aktie zum Shooting Star wird oder weiter dümpelt.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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