
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: An der Börse in Sydney pausierte der Handel anlässlich des nationalen Anzac-Gedenktags.
AKTIENMÄRKTE (12:59 Uhr)
Index zuletzt +/- % +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.134,87 +0,4% +4,5% Stoxx-50 4.342,01 +0,1% +0,7% DAX 22.171,66 +0,5% +10,8% CAC 7.531,02 +0,4% +1,7% Nikkei-225 35.705,74 +1,9% -12,2% Hang-Seng-Index 21.980,74 +0,2% +9,1%
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,20 62,77 -0,9% -0,57 +1,6% Brent/ICE 65,95 66,5 -0,8% -0,55 -11,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3298,10 3351,70 -1,6% -53,61 +27,8% Silber 29,37 29,48 -0,4% -0,11 +5,5% Platin 856,93 856,60 +0,0% 0,33 -2,2% Kupfer 4,77 4,86 -1,9% -0,09 +17,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise können zwischenzeitliche Gewinne nicht behaupten und rutschen leicht ins Minus. Die Notierungen sind auf dem Weg zu einem wöchentlichen Verlust, da die Unsicherheit über die nachlassenden Handelsspannungen zwischen den USA und China sowie die Bedrohung durch ein Überangebot das Bild trüben. So wird erwartet, dass die OPEC+ in den kommenden Monaten die Produktion erhöhen wird, was zu einem Überangebot führen könnte, sagen die Analysten von BMI. Die Befürchtungen eines möglichen Überangebots haben zugenommen, nachdem Kasachstan zögerte, sich an das im Rahmen der OPEC+ vereinbarte Produktionsniveau zu halten.
AUSBLICK AKTIEN USA
Abwartend dürfte die Wall Street in den letzten Handelstag der Woche starten. Die Indizes sind die vergangenen vier Handelstage gestiegen, gestützt durch solide Unternehmenszahlen, die dazu beigetragen haben, die Ängste vor den Zöllen von US-Präsident Donald Trump zu mildern, heißt es. Vor diesem Hintergrund könnte es vor dem Wochenende im Verlauf zu leichten Gewinnmitnahmen kommen. Denn die Investoren haben weiterhin Schwierigkeiten, die Handelsspannungen zwischen den USA und China richtig einzuordnen. Alphabet legen vorbörslich um 4,7 Prozent zu. Die Google-Mutter hat im ersten Quartal auch dank höherer Werbeeinnahmen bei Youtube mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Einen Ausblick gab es allerdings nicht. Dagegen knicken Intel um 7 Prozent ein. Zwar hat der Halbleiterriese im ersten Quartal einen Gewinn deutlich über den Erwartungen erzielt, der Konzern wartete aber zugleich mit einem unerwartet schwachen Umsatzausblick für das zweite Quartal auf. Wie viele andere Unternehmen auch, verwies Intel auf Unsicherheiten im Zusammenhang mit Zöllen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
13:45 US/Abbvie Inc, Ergebnis 1Q
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
ASML 1,52 EUR Schaeffler 0,25 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) April PROGNOSE: 50,8 1. Umfrage: 50,8 zuvor: 57,0
FINANZMÄRKTE EUROPA
Weiterhin mit soliden Kursaufschlägen zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Freitagmittag. Der DAX markiert den höchsten Stand seit dem desaströsen Trump'schen Liberation Day am 2. April. "Der große Ausverkauf wirkt nun optisch überwunden", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Der Vermögensverwalter nennt drei Gründe für die gestiegene Risikobereitschaft der Anleger. Zum einen stünden im Handelskonflikt die Zeichen weiterhin auf Entspannung, zum anderen habe sich mit Christopher Waller ein prominentes Fed-Mitglied offen für Zinssenkungen gezeigt. Und drittens hofften die Börsianer weiterhin, dass in der Ukraine schon bald Frieden einkehren könnte. Während die Berichtssaison eine kleine Pause einlegt, um in der kommenden Woche nochmals durchzustarten, laden zum Wochenausklang mit Merck KGaA, Continental und Bayer gleich drei DAX-Konzerne ihre Anteilseigner zur Hauptversammlung ein. Damit beginnt zugleich die Dividendensaison, was in der Regel einen Stützungsfaktor für die Börsen darstellt. Im DAX verlieren Deutsche Telekom 2,4 Prozent. Für die US-Tochter der Deutschen Telekom ging es nach Handelsschluss in den USA nach Zahlenvorlage um gut 5 Prozent nach unten. Als belastend wurde eingestuft, dass das Plus an hochrentablen Mobilfunkkunden geringer als erwartet ausfiel. Saint-Gobain steigen 4,1 Prozent, nachdem das Unternehmen höhere Umsätze für das erste Quartal gemeldet, den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt und keine direkte Belastung durch Zolltarife signalisiert hat. Trotz ordentlicher Zahlen verlieren Atoss Software 1,5 Prozent. Dabei dürfte es sich um Gewinnmitnahmen handeln nach Aufschlägen von 20 Prozent im laufenden Jahr. Die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2025 haben laut Bryan Garnier umsatzseitig größtenteils mit den hauseigenen Schätzungen übereingestimmt. Die Ertragskraft sei aber etwas stärker gewesen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:11 Uhr % YTD EUR/USD 1,1354 -0,3% 1,1389 1,1370 +10,0% EUR/JPY 162,7440 +0,1% 162,5025 162,0590 -0,3% EUR/CHF 0,9415 +0,0% 0,9414 0,9404 +0,7% EUR/GBP 0,8528 -0,1% 0,8540 0,8538 +3,3% USD/JPY 143,3260 +0,4% 142,7060 142,5365 -9,3% GBP/USD 1,3315 -0,2% 1,3336 1,3317 +6,5% USD/CNY 7,2002 +0,1% 7,1945 7,1955 -0,2% USD/CNH 7,2885 +0,0% 7,2883 7,2892 -0,6% AUS/USD 0,6378 -0,5% 0,6408 0,6403 +3,5% Bitcoin/USD 93.730,70 +0,3% 93.425,05 93.447,75 +0,1%
Der Euro gibt um 0,3 Prozent auf 1,1354 US-Dollar nach, während der Dollar leicht zulegt. Der Dollar-Index steigt um 0,3 Prozent. Nach Einschätzung von ING-Devisenanalyst Chris Turner könnte die Gemeinschaftswährung weiter unter dem sich erholenden Dollar leiden, sollten US-Aktien aufgrund nachlassender Sorgen über die Handelsstreitigkeiten weiter steigen. Der Greenback setze seine positive Korrelation mit dem US-Aktienmarkt fort. Ein weiterer leichter Anstieg der US-Aktien könnte den Euro kurzfristig zurück in den Bereich von 1,1250 Dollar drücken, so Turner.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Weiter aufkeimende Hoffnung auf eine Deeskalation im alles beherrschenden Zolldisput hat am Freitag die ostasiatischen Börsen gestützt. Die USA sprechen nach Angaben von US-Präsident Donald Trump mit China im Handelskrieg. Er widersprach damit Aussagen des chinesischen Außenministeriums und sprach von einem Treffen, ohne zu konkretisieren, wer sich getroffen hat. Peking hatte die Aussagen der USA, dass es Handelsgespräche gebe, als "Fake News" bezeichnet. China erwägt einem Agenturbericht zufolge, einige US-Waren von seinen Importzöllen von 125 Prozent zu befreien, da die wirtschaftlichen Kosten des Handelskriegs für einige Branchen sehr hoch seien. Zudem kamen die Verhandlungen mit Südkorea offenbar voran. Laut US-Finanzminister Scott Bessent haben die USA und Südkorea bilaterale Handelsgespräche geführt und könnten möglicherweise bereits nächste Woche eine "Verständigungsvereinbarung" erzielen. In Tokio stieg der Nikkei-225 um 1,9 Prozent auf 35.706 Punkte - auch befeuert von nachgebenden Yen. Die chinesischen Börsen zeigten sich einmal mehr zweigeteilt: In Hongkong, wo verstärkt internationale Anleger aktiv sind, wurde die Deeskalation im Handelsstreit gespielt. Der Schanghai-Composite sank dagegen um 0,1 Prozent. Die Hoffnung auf eine zügige Einigung im Zollstreit mit den USA trieb den südkoreanischen Kospi um 1,0 Prozent nach oben. Aktien aus der Halbleiter- und Schiffbaubranche lagen vorn.
CREDIT
Wieder deutlich nach unten geht es mit den Spreads am europäischen Kreditmarkt am Freitag. Zum einen stünden im Handelskonflikt die Zeichen weiterhin auf Entspannung, zum anderen habe sich mit Christopher Waller ein prominentes Fed-Mitglied offen für Zinssenkungen gezeigt. Und drittens hofften die Börsianer weiterhin, dass in der Ukraine schon bald Frieden einkehren könnte.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
CONTINENTAL
hat einen Nachfolger für den scheidenden Finanzvorstand Olaf Schick gefunden. Der CFO des Bereichs Tires, Roland Welzbacher, übernimmt den Posten per Oktober 2025.
MERCK
Chefin Belen Garijo hat der Hauptversammlung ihres Konzerns Transparenz bei einer möglichen Übernahme von Springworks Therapeutics zugesichert.
RWE
stoppt angesichts der US-Politik von Präsident Donald Trump vorerst alle Aktivitäten im Bereich Offshore-Windparks in den Vereinigten Staaten.
BECHTLE
hat im ersten Quartal nach vorläufigen Zahlen einen Einbruch des Vorsteuergewinns verbucht und die Markterwartungen deutlich verfehlt. Der IT-Dienstleister bestätigte allerdings seine Jahresprognose.
ACCOR
hat seinen Umsatz im ersten Quartal dank einer andauernden Nachfrage stärker gesteigert als von Analysten erwartet. Die Accor-Aktie reagiert mit einem Kurssprung um 5,4 Prozent und notiert gegen Mittag noch 4,7 Prozent im Plus bei 42,58 Euro. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um 9 Prozent gefallen.
INTEL
CEO Lip-Bu Tan will den Chipkonzern wieder an die Spitze zurückzuführen, nachdem er in den vergangenen Jahren im globalen Wettbewerb zurückgefallen ist. Neben einer Verschlankung der Managementstruktur setzt Tan auf eine Wiederbelebung des ingenieurstechnischen Kerns. Intel werde im dritten Quartal auch eine neue Richtlinie zur Büroarbeit mit mindestens vier Tagen Präsenz pro Woche einführen.
SAFRAN
hat im ersten Quartal dank eines starken Aftermarkt-Service-Geschäfts mehr umgesetzt als erwartet. Safran bestätigte die Jahresprognose, allerdings ohne Berücksichtigung möglicher Auswirkungen von Zöllen, die nach eigenen Angaben noch nicht quantifiziert werden können.
T-MOBILE US
hat mit seinen Geschäftszahlen im ersten Quartal die Markterwartungen übertroffen, das Hauptgeschäft Mobilfunk wuchs jedoch etwas langsamer als erwartet. Die Aktie fiel im nachbörslichen US-Handel um 5,6 Prozent.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 25, 2025 07:06 ET (11:06 GMT)
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