
EQS-News: Softing AG
/ Schlagwort(e): Quartals-/Zwischenmitteilung
Sehr geehrte Aktionäre, liebe Mitarbeiter, Partner und Freunde der Softing AG, der Auftakt in das neue Jahr zeigt in unseren Bereichen ein differenziertes Bild. Während sich unser Bereich Automotive komplett gegen den Branchentrend erneut über ein Umsatzwachstum von rund 50% im ersten Quartal freut, startet der Bereich Industrial zunächst mit einem deutlichen Umsatzrückgang. In der Industrie herrscht aufgrund der hohen politisch induzierten Unsicherheiten eine starke Investitionszurückhaltung vor. Im Umfeld höchst aggressiver Zollpolitik der neuen US-Administration kann dies nicht verwundern. Dass dies nicht nur in Europa und Asien, sondern auch in den USA selbst Investitionen hemmt, zeigt wie wenig sich Zölle als Kerninstrument von Industriepolitik eignen. Aufgrund der unveränderten Dominanz des Industriegeschäfts an unserem Gesamtumsatz, konnte das starke Wachstum bei Automotive die Rückgänge im Segment Industrial nicht ausgleichen. Im Konzern hat Softing im ersten Quartal dieses Jahres 22,3 Mio. EUR Umsatz erzielt nach 24,2 Mio. EUR im Vorjahr. So nahm der Auftragsbestand deutlich um rund 17 Mio. EUR ab, was neben der Schwäche des Segments Industrial auch der Realisierung großer Projektanteile im Segment Automotive geschuldet ist. Im ersten Quartal zeigt sich bereits gegenläufig ein Aufbau im Auftragseingang, wenngleich dieser mit 3 Mio. EUR noch nicht den Umfang des Rückgangs im Auftragsbestand kompensieren konnte. Da der Auftragseingang auch im April weiter zulegte, rechnen wir auf das Gesamtjahr bezogen mit deutlichen Erholungseffekten. Das Segment Industrial kämpft derzeit am stärksten mit den konjunkturellen Effekten. Gute 20% Umsatzrückgang in der organischen Entwicklung sind derzeit branchentypisch. Der Umsatz im ersten Quartal betrug 11,7 Mio. EUR im Vergleich zu 16,1 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Allerdings stand das Vorjahresquartal noch im Einfluss der sehr starken Zahlen aus 2023. Rund 4 Mio. EUR für das erste Quartal geplante Auftragseingänge von Großkunden konnten noch nicht realisiert werden. Wir erwarten diese noch im ersten Halbjahr. Sehr gut positioniert bereits im ersten Quartal sehen wir das Segment Automotive. Im Vorjahresquartal konnten wir bereits ein Umsatzwachstum von mehr als 40% realisieren. In diesem Jahr wurde der Umsatz aus dem Vorjahreszeitraum von 6,5 Mio. EUR auf nun 9,5 Mio. EUR erneut um fast 50% gesteigert. Dies ist angesichts der extrem schwierigen Lage in der Automotive Branche bemerkenswert. Derzeit erreichen uns wöchentlich Nachrichten über Insolvenzen bei Zulieferern und Dienstleistern. Wir verdanken unsere starke Position einzelnen Großprojekten mit Aufgaben, die für die Automobilhersteller selbst in schwierigsten Zeiten unverzichtbar sind. Mit neuen Produkten sehen wir uns auch für zukünftige Aufträge gut aufgestellt. Dies verspricht eine stabile Lage für das Jahr 2026. Die Ertragslage entspricht aufgrund hoher Entwicklungs- und Wartungsaufwände noch nicht unseren Erwartungen. Diese sollte sich im Jahresverlauf jedoch deutlich verbessern. Bei IT Networks konnten wir die Basis unserer Vertriebspartner im europäischen Raum weiter ausbauen. Auch wenn die Auswirkungen daraus erst im weiteren Jahresverlauf deutlicher sichtbar werden, konnte bereits im ersten Quartal eine leichte Umsatzsteigerung auf 1,9 Mio. EUR nach 1,8 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum realisiert werden. In den folgenden Quartalen wird das im Februar vorgestellte und seit April erstmals ausgelieferte neue Flaggschiff der IT Networks Produkte, der WireXpert MP, weitere Wachstumsimpulse generieren. Auf Fachmessen haben wir für den WireXpert MP bereits große Resonanz und höchste Auszeichnungen erhalten. Die Verbesserung der Ertragslage im weiteren Jahresverlauf bleibt eine zentrale Aufgabe bei IT Networks. Auf den Konzern bezogen arbeiten wir weiter an einer Verbesserung der derzeit noch unbefriedigenden Ertragslage und an der Fokussierung auf strategisches Kerngeschäft. Unser Effizienzprogramm hat bereits deutliche Erfolge verbuchen können. Die Androhung von Zöllen der Trump-Administration trifft unser Geschäft nur am Rande. Erheblicher ist der Einfluss auf den Ausblick unserer Kunden. Das derzeit schwache und hoch-volatile konjunkturelle Umfeld erfordert jedoch weiterhin eine strikte Kostendisziplin. Wir haben im Berichtszeitraum einige Gespräche über Unternehmenszukäufe geführt. Ein im strategischen Kernbereich des Segment Industrial verankertes Unternehmen haben wir bereits erworben. Wir gehen davon aus, noch im ersten Halbjahr weitere Ergebnisse präsentieren zu können. Daher hat der Vorstand auch die Empfehlung ausgesprochen, für das vergangene Geschäftsjahr keine Dividende auszuschütten, um diese Mittel in den Zukauf und das Wachstum von Softing zu investieren. Für den Konzern bestätigen wir die Guidance für das Gesamtjahr 2025 mit einem Gesamtumsatz zwischen 90 und 105 Mio. EUR. Auf Seiten des operativen EBIT erwarten wir ein Ergebnis in einer Bandbreite zwischen 3 und 3,5 Mio. EUR, je nach Geschäftsverlauf im weiteren Jahresverlauf. Hierbei gehen wir davon aus, dass es zu einer Entspannung im Zollstreit mit den USA kommen wird und das durch den Politikwechsel in Deutschland ein verbessertes Investitionsklima geschaffen werden kann. Herzlichst
Bericht zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den für Softing wichtigsten Märkten zeigten im ersten Quartal 2025 eine deutlich rezessive Entwicklung. Die Erholungseffekte durch den langsamen Abbau der nach Covid überzogenen Lagerbestände bei unseren Kunden waren überlagert von politischer Unsicherheit und daraus resultierend großer Zurückhaltung der Industrie bei Investitionen und der Konsumenten, etwa beim Kauf neuer Fahrzeuge. Dem konnte sich auch Softing im ersten Quartal 2025 nur teilweise entziehen. Konjunkturell besonders betroffen von der Investitionszurückhaltung der Kunden war das Segment Industrial. Nahezu alle Marktteilnehmer und -begleiter melden hier einen Umsatzrückgang zwischen 20 und 30%. Bei Softing kommt im Vorjahresvergleich hinzu, dass die ersten Monate im Jahr 2024 noch von den sehr starken Nachholeffekten aus dem Jahr 2023 geprägt waren. So zeigte der Umsatz in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres mit 11,7 Mio. EUR einen deutlichen Rückgang von den im Vorjahreszeitraum erzielten 16,1 Mio. EUR Umsatz. Während die US-Wirtschaft derzeit eher noch an Fahrt verliert, stimmt ein deutlich stärkerer Auftragseingang in Europa positiv. Wir erwarten daraus im weiteren Jahresverlauf Aufholeffekte im Umsatz. Das Segment Automotive trotzt der nach einem bereits schwierigen Vorjahr seiner Branche zunehmend bedrohlichen Lage der führenden Automobilhersteller. Softing Automotive kann entgegen dem Branchentrend ein beeindruckendes Umsatzwachstum von nahezu 50% vorweisen. Für die Hersteller unverzichtbare Projekte und eine starke Produktpipeline führten zu einem Umsatzanstieg von 6,5 Mio. EUR auf 9,5 Mio. EUR. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen. Im Segment IT Networks konnten wir die Umsätze trotz eines konjunkturell schwierigen Umfeldes und damit ebenfalls gegen den Branchentrend von 1,8 Mio. EUR leicht auf 1,9 Mio. EUR steigern. In diesen Zahlen sind Umsätze des im ersten Quartal 2025 vorgestellten neuen Flaggschiff-Produkts "WireXpert MP" noch nicht enthalten. Dieser wird seit Ende April 2025 ausgeliefert. Der Vertrieb kann damit auf das modernste Gerät am Markt zurückgreifen. Konzernweit sank der Umsatz trotz des Wachstums bei Automotive und der stabilen Basis bei IT Networks aufgrund der Größe des Segments Industrial von 24,2 Mio. EUR auf 22,3 Mio. EUR. Während der Auftragsbestand von 37,2 Mio. EUR auf 20,1 Mio. EUR sehr deutlich zurückging, nahm der Auftragseingang im Vorjahresvergleich bereits wieder um 3 Mio. EUR auf 19,5 Mio. EUR Fahrt auf. Das EBIT des Segments Industrial sank im Quartal von 0,4 Mio. EUR auf -0,5 Mio. EUR, das operative EBIT ging von 0,7 Mio. EUR auf -0,2 Mio. EUR zurück. Im Segment Automotive verbesserte sich das EBIT von 0,6 Mio. EUR auf 0,7 Mio. EUR bedingt durch hohe planmäßige Abschreibungen von aktivierten Entwicklungsleistungen und Einmalkosten in einem Großprojekt nur leicht, im operativen EBIT zeigt sich die Verbesserung von 0,0 Mio. EUR auf 1,0 Mio. EUR deutlicher. Das Segment IT Networks erzielte ein leicht gestiegenes negatives EBIT von -0,6 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr von -0,5 Mio. EUR. Hier belasteten einmalige Kosten aus der Markeinführung des neuen Gerätes sowie Rabattaktionen den Ertrag. In Summe erzielte der Softing-Konzern damit in den ersten drei Monaten 2025 ein EBIT von -1,3 Mio. EUR, nach 0,5 Mio. EUR im Jahr 2024. Das operative EBIT (EBIT bereinigt um aktivierte Entwicklungsleistungen und deren Abschreibungen sowie Auswirkungen aus der Kaufpreisverteilung) des Konzerns betrug im Berichtszeitraum -0,4 Mio. EUR (Vj. 0,5 Mio. EUR). Das EBITDA des Konzerns erreichte in den ersten drei Monaten 0,8 Mio. EUR (Vj. 2,4 Mio. EUR), womit die EBITDA-Marge bei 3,6% (Vj. 10,3%) lag. Investitionen in das Sachanlagevermögen wurden in geringem Umfang zu Ersatzbeschaffungen getätigt. Daraus resultierten zum 31. März 2025 Zahlungsmittel in Höhe von 7,3 Mio. EUR nach 9,3 Mio. EUR zum 31. Dezember 2024, wobei die Differenz, auch auf die über das Quartalende verzögerte Zahlung von Großkunden zurückgeht. Ein nicht unerheblicher Zahlungseingang war dann in den ersten Mai Tagen zu verzeichnen. Die Eigenkapitalquote zum 31. März 2025 betrug, 47,4% nach 49,5% zum 31. Dezember 2024. Forschung und Produktentwicklung Softing hat in den ersten drei Monaten 2025 Aufwendungen für die Entwicklung neuer Produkte in Höhe von 0,5 Mio. EUR (Vj. 1,4 Mio. EUR) bilanziell aktiviert. Weitere wesentliche Teile für die Weiterentwicklung bestehender Produkte sind direkt, als Aufwand verbucht worden. Mitarbeiter Zum 31. März 2025 waren im Softing-Konzern 413 Mitarbeiter (Vj. 430) beschäftigt. Im Berichtszeitraum wurden an Mitarbeiter keine Aktienoptionen ausgegeben. Risiko und Chancen für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft Die Risiko- und Chancenstruktur der Gesellschaft haben sich zum Stichtag 31. März 2025 und in Vorausschau auf die verbleibenden neun Monate des Jahres 2025 nicht wesentlich gegenüber der Darstellung im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 geändert. Zur Detaillierung verweisen wir hierzu auf unseren Konzernlagebericht im Geschäftsbericht 2024 auf die Seiten 8ff. Die schlechten Konjunkturaussichten in Deutschland, Europa und in den USA haben sich gegenüber der Darstellung im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024, kaum geändert. Die Inflation ist deutlich zurückgegangen, aber weiterhin hohe Energiepreise, Lohnkosten und angedrohte Zölle belasten das Wirtschaftswachstum. Die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung bestehen im ersten Quartal nicht und dürften nach Schätzungen vieler Institutionen (EZB, Weltbank, IFO-Institut etc.) für Deutschland auch bezogen auf das Gesamtjahr um die Nulllinie liegen. Dies bedeutet für die Risikosteuerung Maßnahmen zu treffen, die Kosten weiter zu senken und die Ertragskraft zu stärken. Trotz der eingeleiteten Schritte lassen sich die Risiken nicht vollständig beherrschen. Die geopolitischen Unsicherheiten, bedingt durch den von Russland fortgesetzten Angriffskrieg auf die Ukraine, die erratischen Zollandrohungen der USA gegen Freund und Feind und dem Krieg im Nahen Osten bestehen weiterhin. Der Kundenkreis der Softing AG beschränkt sich im Wesentlichen auf westliche Staaten. Diese sind durch die lahmende Wirtschaft in Deutschland und die Zollandrohungen der USA stark in ihrem jeweiligen Geschäftsbetrieb in Mitleidenschaft gezogen. Generell gehen wir trotz der derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen von einer weiterhin stabilen Beschaffungssituation aus. Wir haben speziell die Lagerbewegungen in den Fokus genommen und wollen daraus verstärkt Liquidität gewinnen, als Maßnahme zur Risikosteuerung. Das Thema Cybersicherheit und die etwaige drohende Ausweitung der Kriegshandlungen auf dieses Feld werden bei Softing weiterhin ernst genommen. Die aktuellen Empfehlungen der Behörden werden auf die Situation bei Softing überprüft und umgesetzt. Eine Abstimmung und ein Vergleich mit anderen Unternehmen finden statt, um den eigenen Standort zu bestimmen. Es werden in Cybersicherheit nicht unerhebliche Summen investiert, das Personal wird laufend geschult. Es gilt die Resilienz und Wiederherstellbarkeit von IT-Systemen zu trainieren und alle Mitarbeiter zur Wachsamkeit anzuhalten. Ausblick Wir bestätigen die Konzernprognose des Lageberichts zum Konzernabschluss 2024, Seite 29. In Summe gehen wir weiterhin von Umsätzen zwischen 90 Mio. EUR und 105 Mio. EUR aus. Das EBIT erwarten wir zwischen 0,5 Mio. EUR und 1,0 Mio. EUR, das operative EBIT ist mit 3,0 Mio. EUR bis 3,5 Mio. EUR geplant. Saisonal bedingt erwarten wir wiederum, dass sich das zweite Halbjahr als deutlich stärkeres Halbjahr erweisen wird, diese Hoffnung wird durch den wachsenden Auftragseinging, den Politikwechsel in Deutschland und eine erwartete Entschärfung der Zolldrohungen gestützt. Wir werden quartalsweise eine Präzisierung dieser Größen durchführen und dazu berichten. Ereignisse nach dem Stichtag der Quartalsmitteilung Am 09. April dieses Jahres, erfolgte die Akquisition der DELTA LOGIC Automatisierungstechnik GmbH, einer deutschen Gesellschaft im Segment Industrial im Zuge einer Eigentümernachfolge. Die Erstkonsolidierung erfolgt mit dem Halbjahresabschluss 2025. Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2024 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien des International Accounting Standards Board (IASB), erstellt. Die Quartalsmitteilung zum 31. März 2025, die auf Basis des International Accounting Standards (IAS) 34 "Interim Financial Reporting" erstellt wurde, enthält nicht die gesamten erforderlichen Informationen gemäß den Anforderungen für die Erstellung des Jahresberichts und sollte in Verbindung mit dem Konzernabschluss der Softing AG zum 31. Dezember 2024 gelesen werden. In der Quartalsmitteilung zum 31. März 2025 wurden grundsätzlich die gleichen Bilanzierungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2024. Die Erstellung der Quartalsmitteilung erfolgte ohne prüferische Durchsicht. Änderungen im Konsolidierungskreis Zum 01. Januar erfolgte die Verschmelzung der amerikanischen operativen Gesellschaften, OLDI Online Development Inc. und der GlobalmatiX Inc. auf die Softing Inc., alle Gesellschaften waren/sind ansässig in Knoxville, TN, USA. Diese Verschmelzung ist Teil der angestrebten Konzernvereinfachung im Jahr 2025. Kennzahlen zum 1. Quartal 2025
Kontakt: Dr. Wolfgang Trier Vorstandsvorsitzender Zusatzmaterial zur Meldung: Datei: syt125d 15.05.2025 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group. |
Sprache: | Deutsch |
Unternehmen: | Softing AG |
Richard-Reitzner-Allee 6 | |
85540 Haar | |
Deutschland | |
Telefon: | +49 (0)89 456 56-333 |
Fax: | +49 (0)89 456 56-399 |
E-Mail: | InvestorRelations@softing.com |
Internet: | www.softing.com |
ISIN: | DE0005178008 |
WKN: | 517800 |
Börsen: | Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard); Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart, Tradegate Exchange |
EQS News ID: | 2137666 |
Ende der Mitteilung | / EQS News-Service |
2137666 15.05.2025 CET/CEST